Merck & Co. zählt zu den größten Pharmaunternehmen der Welt. Der Konzern mit Hauptsitz in Rahway, New Jersey, ist bekannt für Blockbuster-Medikamente wie Keytruda gegen Krebs und den HPV-Impfstoff Gardasil. Doch trotz starker Q1-Zahlen steht die Aktie seit Monaten unter Druck. Die jüngsten Ergebnisse zeigen: Das operative Geschäft läuft, aber Investoren sorgen sich – um Patente, China und Zölle.
Solides Quartal, übertroffene Erwartungen
Im ersten Quartal 2025 erzielte Merck einen Umsatz von 15,5 Milliarden US-Dollar – ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (-2 %), bereinigt um Wechselkurse aber ein Plus von 1 %. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag mit 2,22 US-Dollar klar über den Analystenschätzungen von 2,13 USD. Vor allem das neue Medikament Winrevair gegen pulmonale Hypertonie überraschte mit 280 Millionen USD Umsatz im Startquartal.
Keytruda bleibt stark – aber nicht unverwundbar
Keytruda bleibt mit 7,2 Milliarden USD Umsatz das mit Abstand wichtigste Produkt im Portfolio. Der Krebsblockbuster steht für rund 40 % des Konzernumsatzes. Doch genau das ist das Problem: 2028 läuft der Patentschutz in den USA aus. CEO Robert Davis versucht zu beruhigen: Man sei „gut positioniert“, um die Zeit nach dem Patentablauf zu meistern. Doch der Markt bleibt skeptisch – Merck notiert bei einem ungewöhnlich niedrigen KGV von 8,5.
Gardasil schwächelt – China sorgt für Schlagseite
Besonders deutlich wird der Gegenwind in China. Der Umsatz mit dem HPV-Impfstoff Gardasil brach um 41 % ein – von 2,25 auf nur noch 1,3 Milliarden USD. Grund sind hohe Lagerbestände und schwache Nachfrage. Der Rückschlag trifft Merck hart, da man Gardasil als eine der tragenden Säulen nach dem Keytruda-Patentablauf positionieren wollte.
Pipeline: Hoffnungsträger mit Milliardenpotenzial
Trotz der Sorgen blickt Merck nach vorn. Die Pipeline sei gut gefüllt, betont Davis. Über 20 potenzielle neue Produkte sollen in den kommenden Jahren auf den Markt kommen – viele davon mit Blockbuster-Potenzial. Dazu zählen Innovationen in den Bereichen Onkologie, Herz-Kreislauf, HIV und Impfstoffe. Besonders das neue Herzmittel WINREVAIR sowie die Pneumokokken-Impfung CAPVAXIVE gelten als Wachstumstreiber.
Merck Aktie Chart
Zölle, China, Politik – Merck in geopolitischem Gegenwind
Einen weiteren Unsicherheitsfaktor bringt die US-Handelspolitik. Merck rechnet für 2025 mit 200 Millionen Dollar Mehrkosten durch bereits verhängte Zölle – vor allem zwischen den USA und China. Weitere, branchenspezifische Zölle könnten folgen. Merck investiert daher massiv in den Ausbau der US-Produktionsstandorte und will „U.S. für U.S.“ umsetzen.
Einschätzung: Fundament gut, Vertrauen fehlt
Operativ steht Merck solide da. Umsatztreiber wie Keytruda und neue Medikamente laufen – die Strategie ist klar. Doch das Vertrauen der Anleger bröckelt. Der Kurs ist in den letzten zwölf Monaten um rund 40 % gefallen – während der S&P 500 um 6 % zulegen konnte.
Ob die Trendwende gelingt, hängt nicht nur von den Zahlen ab. Auch Vertrauen in die Pipeline, strategisches Geschick und eine Portion geopolitisches Glück werden entscheidend sein.
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