Die Merck-Aktie stürzt nach einem Misserfolg in der Arzneimittelentwicklung zweistellig ab. Aktuell steht sie an der Xetra 12 Prozent tiefer bei 142,50 Euro. Grund ist ein Studienmisserfolg. Wie der Darmstädter Pharmakonzern am Dienstagabend mitteilte, hat das Multiple-Sklerose-Präparat Evobrutinib in einer entscheidenden Phase-3-Studie nicht das primäre Ziel der Untersuchung erreicht.
Das Mittel gehörte zu den größten Hoffnungsträgern innerhalb der Entwicklungs-Pipeline des Pharmaunternehmens, dem sogar Blockbuster-Potenzial zugetraut wurde. Dass das MS-Mittel nun bei der Wirksamkeit enttäuschte, dürfte für viele Anleger sehr überraschend kommen, nachdem sich das Management zuletzt sehr positiv zum Potenzial geäußert hatte.
Sicherheitsbedenken gab es schon länger
Wenn überhaupt gab es Sicherheitsbedenken, nachdem die US-Arzneimittelbehörde FDA Mitte April die Aufnahme neuer Patienten für eine Therapie mit Evobrutinib im Rahmen der abschließenden klinischen Untersuchung ausgesetzt hatte. Grund war damals der Verdacht auf Leberschädigungen.
Für Merck geht die Durstrecke in der Pharmasparte damit weiter, nachdem in den vergangenen Jahren mit dem Krebsmittel Bintrafusp-Alfa bereits ein großer Hoffnungsträger floppte.
Was bedeutet das für die Merck-Aktie?
Damit könnte auch die Kursmisere weitergehen, die die Aktie seit Ende 2021 begleitet und zu einem Kursrückgang von fast 40 Prozent geführt hat. Der DAX-Titel nimmt nun wieder das Tief von Ende Oktober bei 135 Euro ins Visier. Wird es durchbrochen, wäre dies ein klarer Short-Trigger und könnte zu weiteren Abgaben in den Bereich 125,95/126,60 Euro führen.
Analysten bleiben bullisch gestimmt
Auch wenn sich Analysten angesichts der Studiendaten enttäuscht zeigten, sind sie weiterhin mehrheitlich bullisch gestimmt. Aktuell liegen 12 Buy-, 2 Overweight- und 3 Hold-Einstufungen vor. Das mittlere Kursziel beträgt 188,35 Euro und liegt damit mehr als 32 Prozent über dem gegenwärtigen Kursstand.
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