Deutschland sprach sich gegen Einfuhrzölle für chinesische E-Autos aus, da Nachteile auch für heimische Hersteller befürchtet wurden. Durchsetzen konnte man sich damit allerdings nicht und nun zeigt sich bei Mercedes-Benz, dass deutschen Autobauern das Leben tatsächlich nicht einfacher gemacht wird.
Wie im „Handelsblatt“ zu lesen ist, werden die Geschäfte beim zusammen mit Geely betriebenen Gemeinschaftsunternehmen Smart getrübt. Seit Anfang November fallen hier 18,8 Prozent an Zusatzzöllen an. Zusammen mit den gewöhnlichen Einfuhrzöllen summieren die Gebühren sich auf 28,8 Prozent. Lediglich bis Jahresende will Mercedes-Benz dies noch auf die eigene Kappe nehmen.
Mercedes-Benz warnt vor Preiserhöhungen
Sollten EU und China sich in den nächsten sechs Wochen nicht einigen und Zölle wieder aus der Welt schaffen könnten, so wird es wohl deutliche Preiserhöhungen geben. Im Januar müsse man die Preise für Smart #1 und Smart #3 um etwa 2.000 Euro brutto erhöhen. Setzt der Handelsstreit sich fort, könnten noch weitere Aufschläge drohen.
Den ohnehin mageren Auslieferungszahlen von Smart würde das freilich kaum auf die Sprünge helfen. Kritiker sehen die Einfuhrzölle daher auch als Bremsklotz für die Mobilitätswende an. Das Interesse an E-Autos in Europa fällt momentan sehr gering aus, woran hohe Preise im Vergleich zu Verbrennern einen wesentlichen Anteil haben dürften.
Es fehlt an Alternativen
Mercedes-Benz Aktie Chart
Eine andere Wahl hätten Mercedes und Geely aber kaum, da man ansonsten die ohnehin zu verbuchenden Verluste von Smart wohl nur noch ausweiten würde. Die schlechte Stimmung an den Märkten setzte sich derweil am Montag weiter fort. Die Mercedes-Benz-Aktie setzte um gut ein Prozent bis auf 52,28 Euro zurück. Rund um das Papier häufen sich negative Neuigkeiten und Lichtblicke sind zu einem sehr seltenen Anblick geworden.
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