Mercedes-Benz-Aktie: Droht jetzt ein Donnerwetter?

Mercedes-Benz bekommt Druck in den USA – Gewerkschaft UAW will in Tuscaloosa mitmischen – viele Beschäftigte stimmen dem offenbar zu.

Auf einen Blick:
  • Die US-Autogewerkschaft UAW läuft erneut Sturm.
  • Diesmal im Fokus: Mercedes-Benz.
  • In Tuscaloosa (Alabama) will sich die Mehrheit der dortigen Mercedes-Mitarbeiter der Gewerkschaft anschließen.

Mercedes-Benz muss sich in den USA auf mehr Gegenwind einstellen: Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch berichtete, wollen Beschäftigte der Mercedes-Fabrik in Tuscaloosa (Alabama) der Gewerkschaft UAW (United Auto Workers) beitreten. Demnach soll noch in der laufenden Woche eine Wahl abgehalten werden, um eine Vertretung durch UAW anzustoßen.

Eine Mehrheit der 6.000 Arbeitnehmer des SUV-Werks habe bereits Beitrittsbekundungen unterschrieben, so Reuters. Die Nachrichtenagentur beruft sich auf Insiderangaben. „Wir sind stolz auf sie, und sie werden auch gewinnen“, betonte UAW-Funktionär Tim Smith auf einer Kundgebung in North Carolina zum Auftakt der Tarifverhandlungen mit der Mercedes-Tochter Daimler Truck. UAW ist bei der börsennotierten LKW-Tochter bereits vertreten.

Mercedes-Benz unter Druck: UAW wirft Konzern Blockadehaltung vor

Zuletzt hatte UAW-Chef Shawn Fain dem Autokonzern und Politikern vorgeworfen, eine gewerkschaftliche Vertretung bei Mercedes-Benz in Tuscaloosa zu torpedieren. Der Konzern äußerte sich nicht direkt zu den Vorwürfen und gab über einen Sprecher lediglich bekannt, dass man den Arbeitnehmern wettbewerbsfähige Löhne und Zusatzleistungen bezahle. Auch übe man keinen Druck auf Mitarbeiter aus, die sich gewerkschaftlich engagieren wollten.

Zur Einordnung: Die UAW sieht sich aktuell auf der Gewinnerseite. Erst im letzten Jahr hatte die einflussreiche Gewerkschaft Streiks bei großen US-Herstellern wie Chrysler, General Motors und Ford durchführen lassen und damit Gehaltserhöhungen erzwungen. Nun orientiert sich die UAW offenbar verstärkt in Richtung ausländischer Akteure.

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