Mercedes-Benz steht vor gewaltigen Herausforderungen – und setzt alles daran, auf dem wichtigsten Automarkt der Welt nicht den Anschluss zu verlieren. Eine Woche voller China-Schlagzeilen zeigt: Für den Premiumhersteller geht es um nichts weniger als die eigene Zukunft.
Kampfansage aus Shanghai: Mercedes startet die größte Produktoffensive seiner Geschichte
Auf der Automesse in Shanghai präsentierte Mercedes-Benz nicht nur neue Modelle, sondern auch einen neuen Kurs. Vorstandschef Ola Källenius spricht von einer „Jahrhunderttransformation“, die durch Digitalisierung, emissionsfreie Antriebe und automatisiertes Fahren getrieben wird. Der Auftakt: ein speziell für China entwickelter CLA in Langversion – Startschuss für die umfangreichste Produktoffensive der nächsten drei Jahre.
Der chinesische Markt wird zum Härtetest
China bleibt der wichtigste Einzelmarkt für Mercedes – doch die Luft wird dünner. Lokale Hersteller wie BYD oder Geely setzen die deutschen Marken mit günstigeren, technikstarken Modellen massiv unter Druck. Zudem verunsichert das Konsumklima: Chinas Verbraucher zeigen sich seit zwei Jahren extrem sparsam. Mercedes-Chef Källenius mahnt deshalb: Investieren auf höchstem Niveau – und gleichzeitig schwäbische Effizienz neu definieren.
Zollstreit belastet zusätzlich – Mercedes setzt auf Verhandlungen
Auch die politischen Rahmenbedingungen erschweren das Geschäft. Källenius forderte auf der Messe eine „gerechte Lösung“ im Zollstreit zwischen der EU und China. Reine Zollbarrieren hält er für das „primitivste Instrument“. Statt Abschottung plädiert er für faire Wettbewerbsbedingungen und offene Märkte – ein Signal an Brüssel und Peking.
Mercedes-Benz Aktie Chart
Elektro-Offensive mit Lokalkolorit
Mercedes-Benz zeigt, dass der Konzern die Lektion „In China für China“ verinnerlicht hat. Mit Konzeptfahrzeugen wie der elektrischen Luxuslimousine „Vision V“ will Mercedes den Geschmack der chinesischen Kunden treffen: Lounge-Sitze, Kino-Feeling und Hightech-Infotainment sind Pflicht. Die Serienproduktion einiger Modelle soll direkt in China starten.
Aufholjagd im härtesten Markt der Welt
Jahrelang verschliefen deutsche Autobauer die Welle der Elektromobilität in China. Heute müssen sie aufholen – schnell und konsequent. Experten loben inzwischen die Fortschritte, etwa bei Software und Digitalisierung. Dennoch bleibt der Marktanteil deutscher E-Autos verschwindend gering: Mercedes kommt gerade einmal auf 0,5 Prozent.
Starke Konkurrenz und neue Spielregeln
Hinzu kommt: Nach einem tödlichen Unfall mit einem Xiaomi-Auto hat China die Regeln für autonomes Fahren verschärft. Viele Hersteller rudern bei ihren Versprechen zurück – ein möglicher Vorteil für Mercedes, dessen Image für Sicherheit und Verlässlichkeit steht. Gleichzeitig tobt auf dem E-Automarkt ein gnadenloser Preiskampf, in dem nicht alle Hersteller überleben werden.
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