Lieber Leser,
zuletzt schoss die Aktie der einstmals in die Insolvenz gerutschten Maier & Partner AG nahezu senkrecht nach oben. Grund hierfür ist eine lupenreine Mantelspekulation. Kann diese aufgehen oder handelt es sich nur um einen weiteren Pushversuch?
Sauberer Börsenmantel eröffnet Chancen
Zunächst einmal ist festzustellen: Die Maier & Partner AG rutschte bereits im Jahr 2005 in die Insolvenz. Im Jahr 2011 jedoch wurde das Insolvenzverfahren aufgehoben. Seitdem bezeichnet sich die Gesellschaft selbst (siehe: https://www.maier-und-partner.de) als „schuldenfreie, börsennotierte Gesellschaft mit offenem Geschäftszweck“. Als wichtigste Assets bezeichnet man die „vom Finanzamt anerkannten Verlustvorträge sowie die Börsennotierung in Frankfurt, Berlin und Düsseldorf“.
Daher sei die Gesellschaft „mit ihrem Grundkapital in Höhe von 900.000 Euro auch eine ideale Plattform zur Einbringung und Optimierung der geschäftlichen Aktivitäten von Investoren“, wie es heißt. Mit anderen Worten: Die Maier & Partner AG ist ein sauberer Börsenmantel, der sich durchaus gut dafür eignen würde ein Unternehmen an die Börse zu bringen. So könnte man sich die Kosten für einen regulären Börsengang sparen und von den Verlustvorträgen profitieren, was in der Vergangenheit durchaus schon geklappt hat.
Aus der Maier & Partner AG wird die netcoin.capital AG
Am vergangenen Freitag erfolgte dann eine offizielle Pressemeldung, in der man bekannt gab, dass aus der Maier & Partner AG die netcoin.capital AG werden soll. Das „neue“ Unternehmen soll sich dabei auf die aktuellen Hype- bzw. Modethemen Blockchain und Kryptowährungen konzentrieren, ohne das es nähere Einzelheiten dazu gab. Im Zuge dessen soll es zudem eine Barkapitalerhöhung geben, damit die Gesellschaft auch über die notwendige Liquidität zum Aufbau ihres neuen Geschäftsmodells verfügt. Zwar sind hier einige durchaus namhafte Investoren am Werk, trotzdem liegt der Haken eben genau in jener Barkapitalerhöhung.
Denn einerseits gibt es bisher keinerlei Details hierzu, andererseits aber wird diese die Beteiligung der Altaktionäre an der Gesellschaft entsprechend verwässern. Es sei denn diese bekommen die Möglichkeit sich an dieser Kapitalerhöhung zu beteiligen und nutzen diese auch. Insofern scheint der heftige Kurssprung der Aktie zuletzt eindeutig zu viel des Guten, zumal die ganze Sache auch noch platzen könnte. Wer daher eine Aktie zum kurzfristigen zocken sucht, kann sich den Titel mal anschauen. Eine langfristige Investition aber kommt zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht in Frage.
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