Die Lufthansa Group ist eine der größten Fluggesellschaften Europas und betreibt mit Marken wie SWISS, Austrian Airlines, Brussels Airlines und Eurowings ein breites Netzwerk. Trotz ihrer Marktstärke hatte die Airline 2024 mit erheblichen Herausforderungen zu kämpfen – darunter Streiks, Lieferverzögerungen bei neuen Flugzeugen und steigende Kosten. Doch könnte 2025 der Wendepunkt für die Lufthansa-Aktie werden?
2024: Ein Jahr voller Rückschläge
Prognosen nach unten korrigiert
Mehrere Gewinnwarnungen und gesenkte Prognosen prägten das vergangene Jahr. Streiks kosteten die Airline rund 450 Millionen Euro, während Verzögerungen bei der Flugzeugauslieferung den Betrieb behinderten. Gleichzeitig stiegen Kosten für Personal, Gebühren und Entschädigungen. In der Folge sank das bereinigte EBIT um 39 % auf 1,65 Milliarden Euro, was einer Marge von nur noch 5,2 % entspricht.
Passagierzahlen stabil, aber Erträge unter Druck
Mit 131 Millionen Passagieren konnte Lufthansa die Zahl der Reisenden um 7 % steigern. Die Auslastung lag bei soliden 83,1 %. Dennoch gingen die Durchschnittserlöse zurück – insbesondere auf Strecken nach Asien/Pazifik, wo die Airline aufgrund des russischen Flugverbots Wettbewerbsnachteile hat.
Hohe Liquidität, aber steigende Verschuldung
Lufthansa sicherte sich mit 11 Milliarden Euro Liquidität eine komfortable Finanzbasis. Die Nettoverschuldung blieb stabil bei 8,3 Milliarden Euro, doch der Verschuldungsgrad stieg auf 2,0x EBITDA – ein Zeichen für den zunehmenden finanziellen Druck.
2025: Hoffnung auf Stabilität und Wachstum
Turnaround-Programm soll die Trendwende bringen
Um die Rentabilität zu verbessern, setzt Lufthansa auf ein umfassendes Sanierungsprogramm. Bis 2026 soll das operative Ergebnis um 1,5 Milliarden Euro gesteigert werden, bis 2028 sogar um 2,5 Milliarden Euro. Wichtige Maßnahmen sind:
- Effizienzsteigerung durch eine modernisierte Flotte
- Ausbau kostengünstiger Tochtergesellschaften wie City Airlines
- Verbesserte operative Stabilität zur Reduzierung von Entschädigungszahlungen
Vorsichtiger Ausblick für 2025
Für das neue Geschäftsjahr erwartet Lufthansa ein moderates Kapazitätswachstum von 4 %. Das bereinigte EBIT soll sich gegenüber 2024 „deutlich verbessern“, doch der Konzern bleibt vage bei der genauen Höhe. Die Investitionen werden mit 2,7 bis 3,3 Milliarden Euro auf hohem Niveau bleiben, während der Free Cashflow in etwa auf dem Niveau von 2024 erwartet wird.
Einfluss externer Faktoren bleibt ungewiss
Obwohl die Nachfrage nach Flugreisen weiterhin hoch ist, bleibt Lufthansa von externen Unsicherheiten betroffen:
- Flugzeuglieferungen: Verspätungen könnten geplante Einsparungen verzögern.
- Mangel an Großraumflugzeugen: Fehlende Zertifizierungen für die neue Business-Class könnten Einnahmen schmälern.
- ITA-Übernahme: Die Integration der italienischen Airline könnte sich schwieriger gestalten als geplant.
Analysten uneins: Wie geht es mit der Lufthansa-Aktie weiter?
Nach der Veröffentlichung der Jahreszahlen 2024 haben Analysten ihre Einschätzungen zur Lufthansa-Aktie aktualisiert – mit teils widersprüchlichen Ergebnissen. Während einige Experten eine klare Erholung sehen, bleiben andere vorsichtig.
Deutsche Lufthansa Aktie Chart
Bernstein Research hob das Kursziel von 8 auf 9 Euro an und bestätigte die Einstufung „Outperform“. Die Analysten sprechen vom „Comeback des Kranichs“ und betonen, dass Lufthansa weiterhin eine günstige Möglichkeit sei, vom starken nordatlantischen Markt zu profitieren. Auch RBC bleibt optimistisch und setzt das Kursziel auf 7 Euro mit der Einstufung „Sector Perform“. Beide Analystenhäuser loben die für 2025 erwartete Ergebnisverbesserung und die langfristige Strategie des Unternehmens.
Weniger optimistisch zeigt sich dagegen die Deutsche Bank, die die Aktie mit „Hold“ bewertet und das Kursziel bei 6,50 Euro belässt. Zwar übertraf das vierte Quartal die Erwartungen, doch die Experten warnen vor weiterhin hohen Kosten und operativen Herausforderungen. Noch skeptischer ist JPMorgan: Die US-Bank stuft die Lufthansa-Aktie auf „Underweight“ mit einem Kursziel von nur 5 Euro ein. Zwar habe Lufthansa die niedrigen Erwartungen übertroffen, doch größere Anpassungen der Konsensschätzungen erwartet JPMorgan nicht.
Die Analystenmeinungen verdeutlichen: Lufthansa hat erste Fortschritte erzielt, doch der vollständige Turnaround bleibt eine Herausforderung. Ob die Aktie in den kommenden Monaten wieder an Flughöhe gewinnt, hängt maßgeblich von der Umsetzung der geplanten Maßnahmen ab.
Fazit: 2025 als Übergangsjahr – Turnaround erst ab 2026?
Die Lufthansa-Aktie könnte kurzfristig von einer Erholung profitieren, doch entscheidende Fortschritte dürften erst 2026 sichtbar werden. Anleger sollten genau beobachten, ob das Turnaround-Programm greift und wie sich externe Faktoren entwickeln.
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