Es läuft nicht so recht für die Lufthansa, worauf der Konzern nun offenbar mit weiteren Maßnahmen zur Kostensenkung reagiert. Dies ist einem internen Schreiben an die Belegschaft zu entnehmen, über welches das „Handelsblatt“ am Mittwoch berichtete. Eingeschworen werden die Mitarbeiter auf schwierige Zeiten und weitere Maßnahmen zur kurzfristigen Kostensenkung.
Die Lufthansa begründet dies damit, dass die Airline sich einer neuen Realität konfrontiert sehe. Von den Krisenjahren während der Corona-Pandemie sei man in eine strukturelle Veränderung übergegangen. Die Einnahmen seien niedriger als erwartet, während die Kosten sich auf konstant hohem Niveau bewegen. Das Ergebnis davon sind logischerweise dünne Margen.
Lufthansa: Ein kurzes Vergnügen
Vor einigen Monaten sah der Blick nach vorn noch freundlicher aus. Steigende Ticketpreise und ein Reiseboom sorgten für beste Stimmung, auch bei den Aktionären. Doch die Ticketpreise haben sich normalisiert und sehr hohe Tarifabschlüsse sorgten für enorme Kostensteigerungen beim Personal.
Zu allem Überfluss rechnet die Lufthansa dauerhaft mit einer schwachen Nachfrage bei Geschäftsreisenden und damit bei der lukrativen Kernmarke. Das Segment sei nach Corona nicht vollständig zurückgekommen und wird nach Einschätzung des Bereichsvorstand wohl für längere Zeit auf niedrigem Niveau verharren. Als Reaktion darauf sollen nun Sachkosten in administrativen Bereichen um 20 Prozent gesenkt werden. Außerdem werden freiwerdende Stellen in der Verwaltung nicht mehr besetzt.
Maue Aussichten
Mit noch einigen weiteren Maßnahmen will die Lufthansa wieder auf Kurs kommen. Bei den Anlegern sorgen die Ankündigungen aber offenbar nur für noch mehr Sorgenfalten auf der Stirn. Die Lufthansa-Aktie fiel heute Morgen um weitere 1,1 Prozent bis auf 5,87 Euro zurück. Nach einer minimalen Erholung flirtet das Papier damit schon wieder mit dem 52-Wochen-Tief, das bei 5,61 Euro anzutreffen ist. Eine Erlaubnis zum Abheben werden die Bullen der Aktie wohl nicht erteilen, solange es an Aussichten auf Besserung bei Umsatz und Gewinn fehlt.
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