Nikola war einst ein großer Hoffnungsträger bei alternativen Antriebstechnologien. Ein Unternehmen, das mit Wasserstoff-Lkw die Welt verändern wollte – und am Ende an überzogenen Versprechen und fehlender Substanz scheiterte. Nach dem Bankrott folgt nun die nächste bizarre Wendung: Firmengründer Trevor Milton, eben erst von Donald Trump begnadigt, will sich Teile „seines“ Unternehmens zurückholen. Doch der Markt ist längst weitergezogen.
Vom Börsenwunder zum Insolvenzfall
2014 gegründet, ging Nikola 2020 mit großem Tamtam per SPAC-Fusion an die Börse – nur um wenige Monate später über Betrugsvorwürfe zu stolpern. Gründer Trevor Milton hatte unter anderem behauptet, Nikola habe funktionierende Lkw-Prototypen und eigene Batterietechnik – obwohl vieles nur Fassade war. Die Krönung: Ein Vorzeigefahrzeug wurde für ein Video einen Hang hinuntergerollt – weil es nicht fahren konnte.
2023 verurteilte ein US-Gericht Milton zu vier Jahren Haft wegen Wertpapierbetrugs. Im Februar 2025 folgte dann das endgültige Aus für Nikola: Insolvenz nach Chapter 11, Pläne zum Verkauf der Vermögenswerte.
Nikola Aktie Chart
Trump greift ein – und Milton kommt zurück
Wie aus dem Drehbuch für eine Netflix-Doku: Trevor Milton wurde Ende März von Donald Trump persönlich begnadigt. Keine Woche später versuchte der Ex-CEO, sich über eine Tarnfirma wieder Zugang zur Nikola-Fabrik in Arizona zu verschaffen. Der aktuelle Insolvenzverwalter verweigerte ihm allerdings den Zutritt. Offizielle Begründung: Es handle sich um einen „PR-Stunt“.
Miltons Interesse an den Unternehmensresten wird gerichtlich kritisch beäugt – und bislang blockiert. Zwar reichte eine Firma namens ISSO LLC ein offizielles Angebot für die Nikola-Assets ein, doch Hinweise deuten klar darauf hin: Dahinter steckt Milton.
Lucid übernimmt – aber nur das Nötigste
Einen Tag vor der entscheidenden Gerichtsverhandlung über die Nikola-Assets meldete sich dann Lucid Motors mit einer Überraschung zu Wort: Der E-Auto-Hersteller übernimmt ausgewählte Anlagen und Vermögenswerte aus Nikolas Fertigungsstätte in Arizona. Allerdings ohne Mitarbeiter, Kunden oder Wasserstofftechnologie. Für Lucid ist es ein klarer Infrastruktur-Deal – ohne Altlasten.
Die Nikola-Restbestände, einst milliardenschwer bewertet, lösen sich damit weiter in ihre Einzelteile auf. Die Aktie? Praktisch bedeutungslos, vom Handel ausgesetzt, ohne Relevanz für neue Investoren.
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