Trotz temporärer Rückschläge, was mehr auf die Bewertungsfragen am Kapitalmarkt als auf die tatsächliche Nachfragesituation zutrifft, bleibt die E-Mobilität ein klares Trendthema. Und das auch auf Jahre hinaus. Wobei immer deutlicher wird:
Wie die zukünftige Batterietechnologie am Ende aussehen wird, kann jetzt zwar noch nicht gesagt werden. Relativ deutlich ist dennoch, dass die derzeitig am weitesten verbreitete Lithium-Ionen-Technologie vorerst dominierend bleibt. Entsprechend hoch sind auch die Erwartungen an das Marktwachstum.
So gehen Marktforscher davon aus, dass der Markt für Lithium-Ionen-Batterien in den nächsten fünf Jahren um durchschnittlich über 15% pro Jahr wachsen wird. Insgesamt wird ein Marktvolumen von fast 80 Milliarden Dollar bis 2026 erwartet. In diesem Umfeld ist es sinnvoll, weiterhin auf entsprechende Anbieter zu setzen, die entweder Lithium fördern oder bereits weiterverarbeitet in die Wertschöpfungskette geben. Dazu drei Top-Werte:
Albemarle: Branchenführer
Das Unternehmen ist Branchenführer bei Lithium, das zur Herstellung von Batterien für Elektrofahrzeuge verwendet wird. Darüber hinaus bietet der US-Konzern verschiedene Spezialchemikalien an, die bei Pharma, in der Landwirtschaft, bei Wasseraufbereitung sowie von Herstellern von Elektronikprodukten verwendet werden.
Dabei hat Albemarle sicherlich einige Herausforderungen zu meistern. Denn einerseits steigen derzeit insgesamt die Absatzmengen nur leicht. Andererseits zeigt sich ein tendenziell sinkendes Preisniveau bei Lithium. Aus diesem Spannungsbogen heraus kann das Unternehmen aber bislang eine ansprechende Profitabilität ziehen, da das Lithium-Angebot derzeit der Nachfrage nicht hinterherkommt.
Für dieses Jahr wird damit gerechnet, dass Albemarle einen Umsatz von rund 3,24 Milliarden Dollar schafft, ein Plus von zwar nur 3,5% zum Vorjahr. Als einer der beiden größten Lithium-Produzenten (der andere ist die Sociedad Quimica Minera de Chile – zusammen hat man 50% der Lithiumproduktion weltweit) hat man natürlich schon Niveaus erreicht, von denen aus entsprechend höhere Zuwachsraten nicht mehr erreichbar scheinen. Dennoch bietet das Unternehmen nach wie vor eine sehr solide Basis, auch für langfristig orientierte Anleger.
Livent: Breites Spektrum
Ebenfalls ein Anbieter des Grundstoffes Lithium in seinen verschiedenen chemischen Ausprägungen ist die amerikanische Livent. Dabei geht es nicht nur um Batterietechnik, sondern auch um die Verwendung von Lithium in anderen Produkten wie zum Beispiel zur Herstellung von Polymeren (die beispielsweise auch in der Reifenherstellung eingesetzt werden können) oder beim Einsatz in der Luftfahrt oder im pharmazeutischen Bereich.
Nachdem Livent im vergangenen Jahr einen Verlust je Aktie ausweisen musste, dürfte dem Unternehmen diesem Jahr wieder der Sprung zurück in die Profitabilität gelingen. Die von FactSet befragten Analysten rechnen mit einem Ertrag von 0,12 Dollar je Aktie, der sich dann im Folgejahr auf 0,33 Dollar je Aktie steigern lassen soll. Das dürfte tendenziell auch die derzeit recht hohe Börsenbewertung wieder ins Lot bringen können.
Ganfeng Lithium: Chinesischer Top-Produzent
In solch einer Aufzählung dürfen natürlich auch die chinesischen Vertreter nicht fehlen. Hierbei fällt der Blick insbesondere auf Ganfeng Lithium. China ist mit rund 1 Million Tonnen Fördermenge von Lithium die Nummer 3 hinter Chile und Australien. Ganfeng Lithium gehört dabei zu den größten entsprechenden Bergbauunternehmen Chinas und sollte auch für europäische Investoren interessant werden, da man nicht nur den heimischen Markt beliefert, sondern auch beispielsweise westliche Kunden wie Tesla und BMW zu seinen Kunden zählt.
Im vergangenen Jahr machte das Unternehmen umgerechnet rund 837 Millionen Dollar Umsatz, was sich in diesem Jahr um rund 65% steigern soll. Dabei ist das Unternehmen seit Jahren profitabel und dürfte in diesem Jahr auf Basis des Gewinns je Aktie seinen Ertrag verdoppeln können.