Li Auto-Aktie: Das ist der Startschuss!

Auch der aufstrebende E-Auto-Hersteller Li Auto will in Europa expandieren. Nun haben die Chinesen in Deutschland hierzu einen wichtigen Meilenstein erreicht. Konkret hat Li Auto in München seinen ersten Forschungs- und Entwicklungsstandort außerhalb des Heimatlandes eröffnet.

Über das F&E-Zentrum will das Unternehmen wichtige Erkenntnisse zum europäischen Markt gewinnen. Im Fokus des Standorts sollen neue Designs, Antriebstechnologien und smarte Fahrwerke stehen.

Li Auto in München: SIC-Leistungsmodule und KI

Das Hauptaugenmerk liegt derweil auf einer neuen Generation von SiC-Leistungsmodulen.  Bei dieser auf Siliziumkarbid basierenden Technologie handelt es sich um wichtige elektronische Bauteile, die dazu beitragen können, die Reichweite von Elektroautos zu erhöhen und die Ladezeiten zu verkürzen. Das wird dadurch erreicht, da SiC-Module im Vergleich zu konventionellem Silizium höhere Spannungen und Temperaturen aushalten und nicht zuletzt kompakter und leichter gebaut werden können.

Darüber hinaus soll das neue F&E-Zentrum in München auch den KI-Fortschritt des Unternehmens antreiben. Nach Angaben von Firmenchef Ma Donghui fließt insgesamt rund die Hälfte der Forschungs- und Entwicklungsmittel des Unternehmens in KI-Technologien.  Li Auto sieht die KI als wichtige Grundlage für autonome Fahrfunktionen und will perspektivisch auch im Bereich der humanoiden Roboter mitmischen.

Li Auto: Firmenchef betont globale Expansion

„Dieses Forschungs- und Entwicklungszentrum markiert den offiziellen Beginn der globalen Strategie von Li Auto“, konstatierte der CEO. Li Auto gilt als einer der wachstumsstärksten Elektroauto-Newcomer Chinas.

Im letzten Jahr verkaufte das Unternehmen insgesamt rund 500.000 Fahrzeuge und damit 33 % mehr als 2023. Allerdings hatte das Management ursprünglich einen Absatz von gar 800.000 Exemplaren für 2024 in Aussicht gestellt, dieses Ziel jedoch bereits Anfang des letzten Jahres wieder kassiert.

Auch wegen Trump: Li Auto-Aktie in Turbulenzen

Die Li Auto-Aktie hat in den letzten 12 Monaten eine turbulente Achterbahnfahrt hinter sich – verursacht durch etliche positive und negative Überraschungen bei den Quartalszahlen.

Der Blick der Börse liegt zudem auf dem neuen US-Präsidenten Donald Trump, der mit hohen Zöllen gegen China die dortige Konjunktur unter Druck setzen könnte, was sich auch auf die Autonachfrage auswirken könnte. Mittlerweile zeichnet sich jedoch ab, dass Trumps Zölle gegen China weniger stark ausfallen könnten. Zuletzt waren lediglich 10-prozentige Zölle gegen China im Gespräch, statt der ursprünglich angedrohten 60 %.