Über Wirecard und seine wiederholten Abstürze an der Börse wird seit mehr als einer Woche aufgeregt berichtet und diskutiert. Nachdem sich der Kurs des Bezahldienstleisters am Freitag im frühen Handel wieder bei 115 Euro etwas stabilisiert hat, liegt das Monatsminus allerdings bei nur noch rund 15 Prozent. Davon kann der Autozulieferer und Kabelspezialist Leoni nur träumen. Gegen dessen Börsenturbulenzen ist der vermeintliche Sturm bei Wirecard nicht mehr als ein laues Lüftchen.
Die Dividende wird gestrichen
Leoni habe die Anleger geschockt, berichtet unter anderem ARD Börse. Nach einem überraschend schwachen Jahresgewinn rechne das Unternehmen nun nicht mehr mit dem Erreichen der bisherigen Mittelfristziele für 2020. Für Anleger besonders bitter: Leoni wird zudem die Dividende streichen. Um mehr als 30 Prozent brachen die Anteilsscheine von Leoni in der Folge seit Donnerstagnachmittag ein, die Aktie notiert aktuell auf nur noch knapp über 22 Euro. So tief standen die Papiere zuletzt vor mehr als sieben Jahren. Allein auf Jahressicht hat die Aktie des Automobil-Zulieferers mittlerweile fast 60 Prozent an Wert eingebüßt.
Viele Gründe für den Absturz
Die Gründe für den Absturz sind mannigfaltig: Wegen der Schwäche des chinesischen Automarktes, der Verunsicherung von Autokäufern durch Handelskonflikte und den Dieselskandal sowie der Umstellung auf den neuen Abgas- und Verbrauchsstandard WLTP in Europa habe das SDax-Unternehmen bereits Ende Oktober seine Gewinnerwartungen für 2018 gesenkt, so der ARD-Bericht. Mit einem Ergebnis (Ebit) von 196 Millionen Euro hatte der Leoni-Vorstand demnach für 2018 einst gerechnet, am Ende allerdings nur 144 Millionen Euro erreicht. Im vierten Quartal musste Leoni sogar einen Verlust von 19 Millionen Euro vermelden. Analyst Christian Ludwig vom Bankhaus Lampe erklärte laut Wirtschaftswoche zudem, der Ausblick von Leoni sei ein „Desaster“.
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