Liebe Leserin, lieber Leser,
um es klar zu sagen: Was seit Monaten bei der Leoni AG geschieht ist eine völlige Katastrophe für das Unternehmen und seine Aktionäre. Es ist eine Aneinanderreihung von Pleiten, Pech und Pannen. Aber es ist nicht nur ein gerüttelt Maß an Fehlentscheidungen und schlichtweg Pech. Einen großen Teil des Elends kann man an einer Person, dem Milliardär Stefan Pierer, festmachen.
Leoni: Vom Börsenstar zum Verlierer
Zu Zeiten des neuen Marktes stand die Aktie von Leoni (damals Leonische Drahtwerke) ganz anders dar, als es heute der Fall ist. Auch noch 2018 lagen die Notierungen bei rund 65 Euro. Allerdings war die Saat des Untergangs bereits gelegt. Leoni hatte sich in den Jahren zuvor zu einem anerkannten Automobilzulieferer gewandelt. Die Kabelbäume des Unternehmens fanden durchaus guten Absatz. Das Problem waren die Beteiligungen, die recht wahllos gekauft und wieder verkauft wurden und einen großen Anteil an einem gigantischen Schuldenberg hatten. Dann wollte man die gut laufende Fahrzeug-Kabel-Sparte 2022 verkaufen. Leider sprang der thailändische Käufer im letzten Moment ab. Nun fehlten die 442 Millionen Euro Verkaufserlös zur Schuldentilgung. Das Grundkapital ist übrigens auch schon aufgebraucht. Rettungsideen durch die Autoindustrie, um diesen Zulieferer zu retten, realisierten sich nicht. Faktisch ist Leoni ein wirtschaftlicher Totalschaden.
Vergessen Sie die Kaufgedanken
2021 kaufte sich der österreichische Milliardär Stefan Pierer zu 20% bei Leoni ein. Er hat kein Interesse an höheren Kursen. Bei diesen niedrigen Kursen kann er seinen Anteil weiter erhöhen. Ein „weißer Ritter“, der Leoni helfen könnte, ist nicht in Sicht. Pierer hat klar kommuniziert, dass er Leoni von der Börse nehmen will. Die Aktionäre gingen dann leer aus. Die Aktie ist meiner Meinung nach dringend zu meiden. Ich würde hier nicht einmal wenige Euro investieren wollen.
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