Lenzing diversifiziert seine Aktionärsstruktur: Wie der österreichische Faserhersteller jüngst bekannt gab, habe der Mehrheitsaktionär B&C eine langfristige Kooperation mit dem brasilianischen Zellstoffproduzenten Suzano S/A vereinbart.
Die Brasilianer kaufen demnach 15 % der Lenzing-Anteile von B&C zu einem Preis von jeweils 39,7 Euro. Das entspricht einer satten Prämie, weshalb die Lenzing-Aktie am Mittwoch um +14,24 % auf 36,9 Euro deutlich nach oben sprang (Stand: 12.06.2024, 13:00 Uhr). Zum Vergleich: Am Dienstag war der Titel noch mit rund 32 Euro aus dem Handel gegangen. Die Prämie liegt also bei +23,3 %.
B&C und Suzano wollen Lenzing weiterentwickeln und wieder auf Kurs bringen
Die beiden Großaktionäre B&C und Suzano werden ein sogenanntes „Aktionärs-Syndikat“ bilden, das kumuliert auf 52,25 % der Anteile kommt und von B&C kontrolliert werden soll. Die B&C Gruppe ist eine österreichischen Holdinggesellschaft, hinter der die B&C Privatstiftung steht. Diese hat sich dem Erhalt österreichischer Industrieunternehmen verpflichtet und unterstützt unter anderem auch Semperit und AMAG.
Das Syndikat plane, den Lenzing-Konzern weiterzuentwickeln, um Umsatz und Ergebnis zu steigern und die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, so B&C in einer Pressemitteilung. „Wir sehen diese Partnerschaft als Win-win-win-Situation für alle Beteiligten“, ergänzte B&C-Aufsichtsratschef Wolfgang Hofer. „Mit Suzano konnte die B&C einen finanzstarken Kernaktionär für Lenzing gewinnen, der über umfangreiche Expertise und Reputation auf den internationalen Finanzmärkten verfügt.“
Auch bei Lenzing zeigte man sich angesichts des Engagements der Investoren zuversichtlich. Konzernchef Stephan Sielaff sieht in der Konstellation der nun zwei Kernaktionäre einen „Gewinn“.
Q1 2024: Hoffnungssignale von Lenzing
Zur Einordnung: Lenzing hatte in den letzten Jahren auch wegen der schwierigen makroökonomischen Bedingungen Abstriche machen müssen. Für das erste Quartal 2024 meldeten die Österreicher kürzlich aber ein Umsatzplus und einen geringeren Verlust. Sielaff hatte im Mai daher betont, dass der Konzern auf dem Weg in die „richte Richtung“ sei.
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