Lenzing präsentiert innovatives Konzept: Wie der österreichische Faserhersteller vor wenigen Tagen bekannt gab, trage das Unternehmen zum nachhaltigen Schutz der Gletscher bei und biete gleichzeitig eine Inspiration für kollektives Handeln im Sinne nachhaltiger Praktiken und einer Kreislaufwirtschaft in der Vliesstoff- und Textilindustrie.
Lenzing: Recycelbare Geotextilien
Konkret geht es um Vliese aus cellulosischen LENZING™ Fasern. Diese sollen am Ende ihres Lebenszyklus biologisch abbaubar sein und gänzlich recycelt werden können. Hintergrund: Das Abschmelzen der Gletscher wird durch die globale Erderwärmung vorangetrieben. Mithilfe von Geotextilien können Eis und Schnee geschützt werden. Normalerweise bestehen die dafür genutzten Vliese aber aus erdölbasierten Fasern, durch die Mikroplastik über die Bäche ins Tal und durch kleine Organismen in die Nahrungskette gelangen kann.
Die neuen biologisch abbaubaren Fasern von Lenzing wurden nach Konzernangaben von der Universität Innsbruck und des österreichischen Gletscherbahnbetreibers am Stubaier Gletscher in Tirol getestet. Dabei wurde die Abdeckung eines kleinen Bereichs mit dem neuen Material erprobt. Dadurch konnten vier Meter Eismasse vor der Schmelze bewahrt werden. 2023 sei das Projekt erfolgreich auf sämtliche touristisch genutzten österreichischen Gletscher ausgeweitet worden.
„Wir freuen uns über die positiven Resultate und sehen das Projekt als zukunftsfähige Lösung für den Gletscherschutz – und das nicht nur in Österreich, sondern über die Landesgrenzen hinaus“, betonte Lenzing-Manager Berndt Köll. Auch sei das Projekt bereits mit dem ersten Platz des Schweizer BIO TOP Awards für Material- und Holzinnovationen ausgezeichnet worden.
Alte Geotextilien als Teil von Kleidungsstücken
Der Clou: Die neuen recycelbare Geotextilien von Lenzing werden nach ihrer in der Regel zweijährigen Primärnutzungsdauer zu neuen Textilfasern weiterverarbeitet. In Kooperation mit Modeunternehmen und Stoffproduzenten entstehen aus den altgedienten Geotextilien Kleidungsstücke wie die sogenannte „Glacier Jacket“.
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