Lenzing-Aktie: Alle Hoffnung verloren?

Lenzing meldet zwei wichtige Auszeichnungen – AA-Rating von MSCI – Nachhaltigkeit im Fokus – Aktie trotzdem tiefrot.

Auf einen Blick:
  • Lenzing hat zwei starke Nachhaltigkeitsbewertungen erhalten.
  • Zum einen vom Branchenverband SAC und zum anderen von der Ratingagentur MSCI.
  • Der immer noch strauchelnden Lenzing-Aktie konnte das aber nicht auf die Sprünge helfen.

Lenzing betont abermals seine Öko-Erfolge: Wie der österreichische Faserhersteller kürzlich bekannt gab, habe er erneut Top-Nachhaltigkeitsbewertungen von SAC Higg FEM und MSCI ergattert.

Demnach hat Lenzing zum ersten Mal an der von SAC Higg FEM vergebenen Verifizierung bezüglich der Bewertung von Umweltauswirkungen in der Produktion teilgenommen und „hervorragend positive“ Ergebnisse erzielt. SAC ist ein Branchenverband der Textil- und Bekleidungsindustrie, in dem Lenzing ein aktives Mitglied ist.

Lenzing-Aktie: MSCI bestätigt AA-Rating

Von der Ratingagentur MSCI erhielten die Österreicher zum dritten Mal in Folge ein „AA“-Rating. MSCI zählt Lenzing demnach bei den Governance-Strukturen zu den führenden Branchenvertretern. Außerdem betonen die Experten die führende Rolle, die der Konzern bei der Etablierung starker Initiativen zur Minderung des Risikos von Umwelthaftungen im Zusammenhang mit der Freisetzung toxischer Schadstoffe spiele. Konkret erwähnt MSCI etwa das Wasser-Stewardship-Programm, das eine Wasserrisikobewertung umfasst. Durch die Bestätigung des „AA“-Ratings kann Lenzing nach eigenen Angaben seinen Zinsaufwand weiter reduzieren.

„Lenzing hat im November 2019 ein Schuldscheindarlehen in Höhe von rund EUR 500 Mio. platziert, das an die Nachhaltigkeitsleistung des Unternehmens gebunden ist. Gemäß ihrer Verpflichtung aus dem Schuldscheindarlehen wird das Unternehmen den gesamten Zinsaufwand, den es dank des „AA“-Ratings einspart, an ein sozial-ökologisches Projekt spenden“, so der Konzern.

Lenzing Aktie trotzdem im Kreuzfeuer

An der Börse verpuffte die Meldung allerdings. Die Aktie hat seit Jahresbeginn weitere 15% abgewertet (Stand: 17.01.2024, 15:00 Uhr). Auf 12-Monats-Sicht stand der Titel somit mit rund 50% im Minus. Der Faserhersteller war 2024 an der Börse erheblich unter Druck geraten, nachdem er (auch wegen des schwierigen makroökonomischen Umfelds) Gewinnwarnungen veröffentlicht und eine Kapitalerhöhung angekündigt bzw. durchgeführt hatte.

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