Die Chemiebranche in Deutschland geht durch eine ihrer wohl größten Krisen. Wegen der wirtschaftlichen Probleme bedingt durch die hohe Inflation und die gestiegenen Leitzinsen strauchelt der Industriesektor massiv. Jetzt hat ein weiterer Branchenvertreter den Alarmknopf gedrückt: Lanxess.
Kostenprogramm wegen Krise: Lanxess setzt den Rotstift an
Wie der Kölner Spezialchemiekonzern jüngst mitteilte, sollen weltweit 870 Vollzeitstellen gestrichen werden. Allein in Deutschland sollen demnach 460 Arbeitsplätze dem Rotstift anheimfallen. Zur Einordnung: Die weltweite Belegschaft von Lanxess beläuft sich auf rund 13.000 Mitarbeiter. Etwa die Hälfte davon ist in Deutschland tätig. Das Management will laut Medienberichten den Stellenabbau so schnell wie möglich über die Bühne bringen.
Mit der Maßnahme will der Konzern Kosten einsparen, um den Negativeffekten der aktuellen Krise entgegenzuwirken. Zusätzlich zu den Stellenstreichungen plant Lanxess weitere Eingriffe. So sollen die Reisekosten reduziert werden. Zudem werde es einen Gehaltsverzicht des Vorstands geben. Durch das Kostenprogramm sollen die Aufwendungen einmalig um rund 100 Millionen Euro und ab 2025 jährlich um 150 Millionen Euro reduziert werden.
Lanxess hatte bereits im August sein Kostenprogramm angekündigt. Damals war allerdings nicht bekannt geworden, wie viele Arbeitsplätze das Management streichen will. In Deutschland sollen vom Job-Kahlschlag vor allem die Standorte Köln, Leverkusen, Mannheim und Krefeld-Uerdingen betroffen sein.
Lanxess-Aktie im Keller: Analyst empfiehlt weiterhin „Buy“
Zur Einordnung: Im zweiten Quartal 2024 musste Lanxess einen Einbruch seines operativen Gewinns (EBITDA) um knapp 58 Prozent auf 107 Millionen Euro hinnehmen. Konzernboss Matthias Zachert hatte im Rahmen der Q2-Präsentation konstatiert, dass die Branche derzeit in schwerem Fahrwasser unterwegs sei. Auch sei die erhoffte Nachfragebelebung im zweiten Halbjahr derzeit nicht absehbar, so Zachert Anfang August.
Die Lanxess-Aktie hat im laufenden Jahr rund 47 Prozent an Wert eingebüßt (Stand: 18.10.2024, 13:30 Uhr). Auf 3-Jahres-Sicht beläuft sich das Minus gar auf 57 Prozent. Immerhin: Wegen des erheblichen Kursverfalls sehen einige Analysten nun Renditepotenzial. So hat Andres Castanos-Mollor von der Bank Berenberg am 9. Oktober zwar sein Kursziel für die Lanxess-Aktie von 50 auf 35 Euro reduziert.
Doch selbst dieses reduzierte Ziel entspricht einem Renditepotenzial von +68 Prozent. Laut dem Experten hat der Markt die enorme Schwächephase des Chemiekonzerns inklusive einer weiteren möglichen Gewinnwarnung jetzt im Kurs eingepreist. Der Analyst beließ deshalb seine Kaufempfehlung.
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