Das Frankfurter Geldhaus blickt zuletzt sorgenvoll über den Atlantik. Die Commerzbank ist überproportional hoch in Industrien involviert, die durch die Zollpolitik des US-Präsident stark eingeschränkt werden. Der Kurs sackte zeitweise sogar gleich um 20 Prozent ab. Der Online-Broker der Commerzbank stürzte phasenweise aufgrund des plötzlichen Anstiegs des Handelsvolumens ab, Funktionen wie der Wertpapierhandel waren ausgesetzt. Auch zuvor bereitet das internationale Geschäft Probleme.
Komplexe Kredite
Die wichtige Commerzbank-Tochter mBank aus Polen befindet sich seit Jahren in großen Rechtsstreits mit dem Kundenstamm. Das Geldhaus hatte Anfang der 2000er Jahren aufgrund der niedrigen Zinsen auf die Frank viel Kredite in der Schweizer Währung ausgegeben, jedoch mit eingebauten Indexklauseln. Damals waren die Konditionen für die Kundschaft gut, doch aufgrund der Klausel sind die Rückzahlungskosten in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Die Schuld dafür trägt ein stückweit sogar erneut ein gewisser Donald Trump
Commerzbank Aktie Chart
Einmal zahlen bitte
Denn aufgrund der angespannten Weltlage sind zuletzt viele Anleger erneut in schweizer Vermögenswerte geflüchtet. Die Rendite bei den Staatsanleihen des Landes erhalten, liegt deshalb sogar im negativen Bereich! Anleger sind also sogar bereit niedrige Zinsen zu zahlen, um ihr Kapital zu sichern. Die Währung hat also massiv an Wert gewonnen und damit auch die Rückzahlungen der Kunden an die mBank.
Der Bilanzbasher
Anleger gingen zuletzt erfolgreich gegen das Geldhaus vor Gericht– viele der Indexklauseln seien rechtswidrig. Denn die Bank habe einerseits einfach mit zu spekulativen Fremdwährungskrediten gearbeitet und andererseits nicht ausreichend genug auf das Ausmaß möglicher Risiken verwiesen. Die Bank muss also die Verluste aus ihrem Kreditgeschäft selber tragen und hat dafür Rückstellungen in Milliardenhöhe gebildet– das drückte zuletzt die Bilanz stark nach unten.
Von Polen bis Italien
Doch klarer Kurstreiber der vergangenen Monate bleibt die geplante Übernahme der Commerzbank durch das Mailänder Kredithaus Unicredit. Die italienische Großbank hatte Anfang des Jahres die Übernahme von bis zu 29,9 Prozent der Commerzbank-Anteile beim Bundeskartellamt angemeldet- über Optionen und Derivate hatte sich die Unicredit darauf Zugriff verschafft.
Das Kartellamt stimmte der Übernahme heute zu. Für Investoren wird die Aktie also weiterhin heiß bleiben, denn Unicredit wird schon jetzt mit ihren bestehenden Anteile für neue Impulse sorgen und perspektivisch möglicherweise weitere Kursfantasien befeuern.
Commerzbank mit Abwehrmaßnahmen
Die Italiener sehen unausgeschöpfte Potenziale beim Bankhaus aus Frankfurt und wollen vor allem das Firmenkundengeschäft stärker intensivieren. Die Commerzbank lehnt eine mögliche Übernahme jedoch entschieden ab und hat zuletzt auch deshalb 4000 Stellen gestrichen– allen voran in Deutschland. Auch das kostenlose Girokonto bietet die Bank ab Mai nicht mehr an, dann werden im Normalfall monatliche Führungsgebühren fällig.
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