In den vergangenen Tagen hat es an den Rohstoffmärkten deutliche Preissteigerungen gegeben. Das ist mitunter auch auf die jüngsten Inflationsdaten aus den USA zurückzuführen. Wie das Arbeitsministerium in Washington am vergangenen Donnerstag mitteilte, sank die Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen im Oktober auf 7,7 Prozent. Im September hatte der Wert noch bei 8,2 Prozent gelegen. Experten waren im Vorfeld von einem Rückgang auf 8,0 Prozent ausgegangen.
Daneben entwickelte sich auch die Kerninflation (Core CPI), die volatile Faktoren wie Energie und Lebensmittel ausklammert, besser als erwartet. Sie ging von 6,6 auf 6,3 Prozent zurück, während Analysten einen Wert von 6,5 Prozent prognostiziert hatten. Die Daten wurden am Markt sehr positiv aufgenommen und schüren Hoffnungen auf zukünftig weniger aggressive Zinserhöhungen.
Hoffnungen auf weniger aggressive Zinsschritte
„Das sind gute Nachrichten für die künftige Fed-Politik und zeigt, dass das, was die Fed gemacht hat, angemessen ist“, erklärte Mike Zigmont von Harvest Volatility Management. Die Gefahr, dass die Fed die Zinsschraube zu stark anziehe und die Wirtschaft abwürge, sei damit gebannt.
Inzwischen gehen mehr als 80 Prozent der Marktteilnehmer davon aus, dass die Fed bei ihrer nächsten offiziellen Sitzung am 14. Dezember den Leitzins nur um 50 Basispunkte anheben wird. Vor Bekanntwerden des Inflationsberichts war nur etwa die Hälfte der Befragten von einem solchen Zinsschritt ausgegangen.
Dollarkurs gerät weiter unter Druck
Der Inflationsbericht und die Aussicht auf ein gemäßigteres Tempo bei den Zinserhöhungen haben den zuletzt schwächelnden Dollarkurs weiter unter Druck gebracht. Der Euro hat seit Ende September fast zehn Prozent zur Weltleitwährung aufgewertet. Da Rohstoffe wie Industriemetalle zumeist in Dollar gehandelt werden, steigt bei einem schwächeren Dollarkurs die Nachfrage aus Ländern außerhalb des Dollarraums entsprechend an.
Positive Signale aus Fernost
Was die Preise von Industriemetallen ebenfalls antreibt, sind positive Signale aus China im Hinblick auf die Corona-Politik. Zuletzt wurde bekannt, dass das Reich der Mitte einige Corona-Einschränkungen gelockert hat. Das betrifft unter anderem die Quarantäne-Zeit von Menschen, die engen Kontakt zu einer infizierten Person hatten. Sie wurde um zwei Tage verringert. Dies gilt auch für Personen, die in die Volksrepublik einreisen wollen.
Von einer völligen Abschaffung der Corona-Maßnahmen ist China zwar noch weit entfernt, zumal derzeit eine neue Infektionswelle durch das Land schwappt. Dennoch gibt es die Hoffnung, dass dies erst der Anfang gewesen ist und die chinesische Zero-Covid-Politik mehr und mehr aufgeweicht wird. Der strenge Umgang mit Corona hat das Wirtschaftswachstum stark ausbremst. Ein weniger restriktiver Kurs könnte die wirtschaftlichen Aktivitäten wieder deutlich ankurbeln und auch die Nachfrage nach Industriemetallen befeuern.
Kupferpreis erreicht höchsten Stand seit Ende Juni
Kupfer gilt seit jeher als Gradmesser für die Entwicklung der globalen Wirtschaft. Zum Ende der vergangenen Woche erreichte das rote Metall an der London Metal Exchange (LME) mit 8.606 Dollar je Tonne den höchsten Stand seit Ende Juni. In diesem Monat ist der Kupferpreis auch wegen der Hoffnung auf eine Zunahme der chinesischen Nachfrage bereits um 14 Prozent gestiegen.
Gegenüber den Hochs von Mitte März notiert Kupfer aber immer noch mit über 20 Prozent im Minus. Die Sorgen vor einer globalen Konjunkturabschwächung hatten den Kupferpreis von Anfang Mai bis Mitte Juli deutlich zurückkommen lassen.
Analysten werden wieder deutlich optimistischer
Inzwischen sind auch die Analysten wieder deutlich zuversichtlicher, was die weitere Entwicklung von Kupfer anbelangt. Hintergrund ist, dass die Lagerbestände weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau liegen und nur den Bedarf von drei Tagen decken. Aus diesem Grund könnten Spekulanten, die ins bullischer Lager überlaufen, den Preis deutlich nach oben treiben.
Mit Kupfer setzen Anleger auf die Energieversorgung und die Mobilität der Zukunft. Daher kann die Bedeutung des roten Metalls bei der Erreichung der globalen Klimaziele nicht oft genug betont werden. Goldman Sachs bezeichnet Kuper daher durchaus zu Recht als „das neue Öl“ und schreibt in einem Forschungspapier, dass es „keine Dekarbonisierung ohne Kupfer“ gebe.
Kupfer als Schlüsselelement der Energietransformation
Beim Ausbau erneuerbarer Energien und der Elektrifizierung und der Produktion von E-Autos spielt Kupfer eine entscheidende Rolle. Reine Elektrowagen benötigen 75 Kilogramm Kupfer, während Verbrenner mit lediglich 23 Kilogramm auskommen. Bei Elektrobussen steigt der Bedarf je nach Batteriegröße sogar auf bis zu 560 Kilogramm.
Eine einzelne moderne Windkraftanlage verschlingt inklusive der dazugehörigen Infrastruktur sogar bis zu 30 Tonnen Kupfer. Kein Wunder also, dass die globale Kupfernachfrage in den vergangenen Jahren bereits deutlich gestiegen ist und in den nächsten Jahren weiter dynamisch zunehmen wird.
Nachfrage könnte 2035 auf 50 Mio. Tonnen steigen
Wurden im Jahr 2021 weltweit noch 25,3 Millionen Tonnen Kupfer nachgefragt, liegen die Schätzungen für das Jahr 2027 bereits bei 30 Millionen Tonnen. Im Jahr 2035 könnte die Nachfrage dann sogar die Marke von 50 Millionen Tonnen knacken.
Ungeachtet der vorübergehenden Marktturbulenzen scheint Kupfer allein wegen der Energietransformation langfristig eine gute Wette zu sein. Kupfer steht sinnbildlich für die Mobilität und die Energieversorgung der Zukunft.
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