Der Wohnmobil-Produzent Knaus Tabbert wird in wenigen Tagen, am 28. März, seine endgültigen Zahlen für das vierte Quartal 2023 bzw. das Geschäftsjahr 2023 präsentieren. Mit größeren Überraschungen über das schon Bekannte hinaus ist nicht zu rechnen. Schon im Februar hatte Knaus Tabbert einen vorläufigen Jahresumsatz von 1,44 Milliarden Euro melden können, der damit am oberen Rand der eigenen Guidance lag. Die spannende Frage wird entsprechend werden, wie profitabel dabei das Geschäft lief. Bislang ist soweit bekannt, dass man bei dem Ziel einer bereinigten EBITDA-Marge zwischen 8,5 und 9% bleibt. Im Jahr davor waren es rund 6,7%.
Darüber hinaus wird der Markt vor allem darauf achten, welche Erwartungen Knaus Tabbert an das neue Geschäftsjahr stellt. Denn auch, wenn 2023 erneut ein sehr erfolgreiches Jahr war, so hatte das Unternehmen auch im Rahmen einer anderen Diskussion bereits signalisiert, dass sich das Geschäft nach dem Corona-Boom wieder deutlich normalisiert hat.
Knaus Tabbert wagt neues Arbeitszeitmodell
Bei dieser erwähnten Diskussion geht es um den Plan, in zwei deutschen Fertigungsstätten ab April in der Produktion auf eine 4-Tage-Woche umzustellen. Erklärt wurde dies damit, dass man nach der boom-bedingten Mehrarbeit von insgesamt 38,5 Wochenstunden wieder auf die tariflich vereinbarten 35 Stunden zurückkommen wolle. Deshalb soll die tägliche Arbeitszeit etwas verlängert werden und dafür der Freitag frei bleiben.
Damit trifft Knaus Tabbert eher ungewollt mitten hinein in die derzeit laufende gesellschaftliche Diskussion, angeheizt auch durch Eisenbahner-Streiks. Insofern werden wohl auch viele andere Betriebe aus dem verarbeitenden Gewerbe hier genau hinschauen, wie sich das neue Arbeitsmodell bezüglich Effizienz und operativen Ergebnissen auswirkt.
Knaus Tabbert Aktie Chart
Die Börse steht offensichtlich der ganzen Sache noch kritisch gegenüber. Wobei die derzeitige Zurückhaltung, wie man auch im Aktienkurs sehen kann, auch davon herrührt, dass wohl nicht wenige Marktteilnehmer befürchten, dass die neue Jahresprognose etwas verhaltener ausfallen könnte. Vor diesem Hintergrund steht die Aktie von Knaus Tabbert nun vor der Herausforderung, erst einmal wieder ihre Unterstützungszone im Bereich von 38 Euro zurückzuerobern und auch zu halten in den nächsten Tagen. Wenn die Zahlen dann auf dem Tisch liegen, wird es eine Richtungsentscheidung geben müssen.
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