Liebe Leser,
die Überraschung ist perfekt. Mit Novovax gibt es nun einen neuen Stern am Himmel der Impfstoff-Hersteller. Es kann für die althergebrachten Unternehmen wie BioNTech, Valneva oder Moderna nun deutlich instabiler werden. Was passiert nun – und sind BioNTech und Co. dennoch ein Kauf?
Aktien geben erneut nach
BioNTech etwa hat erneut nachgegeben. Die Aktie aus Mainz verlor zwar lediglich -1,7 %. Die Kurse aber sind damit innerhalb von nur fünf Tagen um satte 9,8 % nach unten gerutscht. Die Notierungen zeigen sich in den zurückliegenden vier Wochen mit dem Abschlag von mehr als -17 % sogar sehr schwach. In drei Monaten verlor der Wert sogar -25 %.
Die Kursentwicklung bei Moderna ist ähnlich. Etwas stabiler zeigt sich derweil noch Valneva. Dennoch gibt es keinen Zweifel: die Impfstoff-Unternehmen haben einen charttechnischen, in diesem Falle also einen Stimmungs-Knacks.
Grund 1 ist vielleicht die Zulassung von Novovax. Der neue Hersteller für Protein-Impfstoffe dürfte allerdings noch keinen großen Marktanteil für sich verbuchen können. Dies sollte nicht der Grund sein, unken die Analysten, die sich mit dem Ausmaß der Konkurrenz beschäftigen.
Die Stimmung ist ggf. durch den BioNTech-Partner Pfizer deutlich abgesackt. Pfizer hat die Zulassung für ein Medikament gegen das Corona-Virus. Das Medikament wiederum soll zu 89 % die symptomatisch schwere Erkrankung von Infizierten verhindern Es hat einen immensen Vorteil gegenüber den Impfstoffen: Stimmt die Wirkung, wird sie im Zeitablauf nicht abbauen. Die Impfstoffe verlieren an Wirkung, weshalb u.a. geboostert werden muss.
Allerdings profitieren Valneva, Moderna und BioNTech auch von zwei immensen Vorteilen: Das Medikament ist um ein Vielfaches teurer (je nach Land, in dem es eingesetzt werden soll). Zudem sind die Produktionskapazitäten aktuell beschränkt. Diese zwei Faktoren sprechen dagegen, dass BioNTech und Co. einen echten Konkurrenten erhalten haben.
Der Impfgewinn wird daher weiter laufen. Die Börsen irren mit dem aktuellen Kurs – etwa von BioNTech. Nun ist der GD200 exakt erreicht. An dieser Linie sollte ein Turnaround nach oben gelingen können. Damit ist oder wäre die Aktie unmittelbar wieder auf dem Weg dazu, auch die 100-Tage-Linie zu erreichen. Dieser mittelfristige Trend-Indikator verläuft in Höhe von 272 Euro – und ist demnach noch zu weit entfernt. Zumindest der GD38 bei 256 Euro rückt nun jedoch wieder deutlich näher.
Die jüngsten Kursverluste also haben BioNTech noch nicht endgültig aus der Bahn geworfen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist mit etwa knapp 7 weiterhin noch sehr niedrig. Dies wird in Verbindung mit den guten Aussichten für die weiteren Impfungen den Kurs mittelfristig in deutlich besserem Lichte erscheinen lassen.
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