Katastrophe aus Mainz: 9,7 % Minus für BioNTech

Eine katastrophale Strafe für BioNTech überraschte am Freitag die Börsen. Die Aktie ist eventuell nun zu niedrig bewertet.

Liebe Leser,

die Aktie von BioNTech hat am Freitag mit einem massiven Abschlag in Höhe von 9,7 % fast Geschichte geschrieben. Die Notierungen stürzten in sich zusammen,  weil die Zweifel an der Impfstoffkampagne sich vergrößern. Aktuell hat das Unternehmen selbst bekannt gegeben, es würde damit rechnen, dass möglicherweise eine vierte Impfung nötig wird.

Das ist offensichtlich, denn in Israel läuft auch mit dem Impfstoff von BioNTech dieselbe Diskussion schon seit längerem. Damit ist die Aktie allerdings eigentlich im Vorteil, denn die Aussichten auf mehr Umsatz werden auf diese Weise erst größer.

BioNTech: Was für ein Absturz

Der Absturz ist fundamental. In den vergangenen fünf Tagen ging es für den Wert um 25 % nach unten. Die Aufwärtsbewegung ist fast schon wieder beendet. In den zurückliegenden vier Wochen ist es für den Titel um insgesamt 11 % nach oben gegangen. Die Notierungen sind deshalb gestiegen, weil derzeit noch immer davon auszugehen ist, dass a) der Impfstoff wirkt und b) auch noch weiterhin verkauft und produziert wird.

Die enormen Schwankungen jedoch haben ebenso den Hintergrund, dass die Sorge vor der Unwirksamkeit der Impfstoffe permanent am Markt ist.

Das bedeutet für Investoren am Ende, dass sie sich entweder fragen müssen, ob sie an die Impfstoffe – dauerhaft – glauben oder aber ob sie zum Beispiel davon ausgehen, dass die Nichtwirksamkeit z. B. ggb. Omikron dazu führt, neue Impfstoffe verkaufen zu können.

Dies ist die wirtschaftliche Wahrheit, die möglicherweise an den Börsen teils verdrängt wird. BioNTech bietet eine Booster-Impfung an und spricht schon von der vierten Impfung. Die vormalige Befürchtung, BioNTech sei ein One-Hit-Wonder etwa für das Jahr 2021 ist somit falsch.

Das KGV liegt noch immer bei 6 bis 7. Dies wird sich – auf Basis der aktuellen Kurse – auch für 2024 so darstellen. Insofern ist die Aktie ausgesprochen günstig.

Noch viel stärker wirkt mittelfristig, dass das Unternehmen bis dato nicht angekündigt hat, die Gewinne in Milliardenhöhe ausschütten zu wollen. Vielmehr scheint der Vorstand in die Forschung von mRNA-Anwendungen gegen Krebs zu investieren. Dies könnte das Geschäft von BioNTech in den kommenden Jahren noch einmal massiv nach oben treiben.

Ob dies gelingt, ist naturgemäß offen. Dennoch sind die Aussichten trotz der eminenten Verluste in den vergangenen Tagen letztlich noch recht gut. Bei 213,45 Euro hat der Titel mit dem GD200 noch einen technischen Trend-Indikator unter sich. Solange die 200-Tage-Linie noch nicht unterkreuzt wurde, sieht es für den Titel trotz aller Schwankungen daher insgesamt gut aus.

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