Ein Tweet. Ein Kursfeuerwerk. Dann der Absturz. Und mittendrin: Ein Präsident im Golfcart, der Wirtschaft und Märkte mit einem Daumenstreich in Bewegung setzt. Was früher in Schwellenländern üblich war, ist heute in den USA Realität – sagen nicht Kritiker, sondern zunehmend auch Investoren.
Die USA verhalten sich wie ein Schwellenland – sind aber doppelt so teuer
Staatliche Willkür, politische Instabilität, wechselhafte Marktregeln – in klassischen Emerging Markets rechnet man damit. Doch was tun, wenn diese Phänomene in der größten Volkswirtschaft der Welt auftreten? Analysten vergleichen die aktuelle Lage mit der Türkei, Rumänien oder Kolumbien. Mit einem Unterschied: Während dort Aktien im Schnitt das 8- bis 13-Fache der erwarteten Gewinne kosten, liegt das KGV in den USA bei 20 bis 25.
Die Folge: Viele Profis sehen in US-Aktien aktuell ein „ungedecktes Risiko“ – also eine überteuerte Wette auf ein politisches System, das längst seine Berechenbarkeit eingebüßt hat.
Trumps Kurswechsel irritiert nicht nur Investoren – sondern auch das eigene Team
Am 3. April wurden neue Zölle verhängt, am 9. April wieder zurückgenommen. Die Erklärung? Ein Mix aus „Instinkt“, Meinungsumfrage, Presseschelte und Marktpanik. Die offizielle Pressestelle nannte die Rücknahme tags zuvor noch „Fake News“. Dann kam der Tweet von Trump „Kauft Aktien!“, signiert mit seinem Kürzel DJT, das aber gleichzeitig das Börsenticker-Symbol für seine Aktiengesellschaft darstellt. Die Folge? Ein Kurssprung von 25% für Trumps Unternehmen. Persönlicher Gewinn von Trump: bis zu 480 Millionen Dollar.
Dass der Präsident über Truth Social – eine Plattform, die er selbst kontrolliert und an der er verdient – kursrelevante Informationen verbreitet, empfinden viele als gezielte Desinformation mit Eigeninteresse. Passiert etwas? Nein. In vielen westlichen Ländern wäre dies ein Skandal erster Güte. In den USA wird dieses Gebaren aktuell als Normalität durchgewunken. Der Präsident muss sich nicht mal rechtfertigen, geschweige denn, dass irgendwelche Untersuchungen stattfinden.
Wenn Investoren Börsenkurse wie Gerüchte lesen müssen, läuft etwas schief
Ein funktionierender Kapitalmarkt lebt vom Vertrauen in verlässliche Regeln und faire Informationsverteilung. Doch wenn selbst hochrangige Regierungsmitarbeiter erst aus Social Media erfahren, dass ihre eigene Politik plötzlich anders aussieht, wird es schwierig. Wer bei der Pressesprecherin Karoline Leavitt auf offizielle Aussagen setzte, wurde in den letzten Wochen gleich mehrfach überrascht – negativ.
Immer mehr Marktteilnehmer ziehen daraus Konsequenzen: Sie senken ihr US-Exposure, gewichten Europa und Asien höher und suchen Schutz in Märkten mit rechtstaatlicher Stabilität.
Der neue Blick aufs große Ganze
Ob Japan, Australien, Frankreich oder Schweden – überall bekommen Investoren derzeit mehr Marktstabilität für weniger Geld. Während die USA mit wachsender Unsicherheit und erratischen Kurswechseln kämpfen, bieten andere Märkte politische Ruhe, institutionelle Checks & Balances – und bessere Bewertungen.
„Ich investiere nicht dort, wo es keine verlässliche Rechtsordnung gibt“, fasst ein Analyst von MarketWatch zusammen. Für viele ist die Sache klar: Solange sich die US-Politik wie ein privater Börsenblog verhält, wird echtes Vertrauen schwer. Und das kostet – nicht nur an der Wall Street.
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