Für Solaraktien lief es in den vergangenen Wochen nicht besonders gut. Das gilt auch für die Papiere des chinesischen Marktführers JinkoSolar, die in New York in dieser Woche erneut bis zur zentralen Unterstützung im Bereich der 40,00-Dollar-Marke zurückgelaufen sind. Doch wie schon Mitte Mai und im vierten Quartal 2022 zeigt sich auf diesem Niveau eine wachsende Kaufbereitschaft.
Am Donnerstag schnellte der Kurs um mehr als 11 Prozent in die Höhe und schob sich dabei auch über die 50-Tage-Linie (SMA50). Ob sich die Stimmung an den Märkten nun wieder nachhaltig aufhellt und die Aktie eine neue Aufwärtsbewegung einschlagen kann, bleibt abzuwarten.
JinkoSolar mit starkem Jahresauftakt
Der chinesische Solarmodul-Hersteller hatte Ende April starke Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt. Während die Umsätze im Jahresvergleich um 58 Prozent auf 3,4 Milliarden Dollar kletterten, konnte der Gewinn je Aktie mit 2,18 Dollar sogar vervierfacht werden. Analysten hatten beim Umsatz 170 Millionen Dollar weniger auf dem Zettel gehabt, beim Gewinn je Aktie waren sie sogar von lediglich 0,52 Dollar ausgegangen.
Und dennoch kam es an der Börse zu einer Verkaufsreaktion. Für das zweite Quartal hat JinkoSolar Umsätze von 3,74 bis 4,22 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Auch damit liegt man im Mittel über dem Marktkonsens von 3,75 Milliarden Dollar. Zudem erwartet das Unternehmen aufgrund der gesunkenen Siliziumpreise weiter steigende Gewinne.
Wie passt das zusammen?
Die Aktie leidet unter der Kaufzurückhaltung der Anleger im Solarsektor, aber auch an der allgemeinen China-Furcht der Investoren. Das sorgt für einen deutlichen Risikoabschlag. Die operative Tochter Jiangxi Jinko, die an der Börse in Shanghai notiert und an der JinkoSolar mit 58,6 Prozent beteiligt ist, erreicht derzeit eine Marktkapitalisierung von umgerechnet 18,5 Milliarden Dollar.
JinkoSolar wird dagegen nur mit 2,35 Milliarden Dollar bewertet. Dabei läge der innere Wert der Beteiligung bei 10,84 Milliarden Dollar. Daraus ließe sich unter normalen Umständen ein großes Aufwärtspotenzial ableiten. Mittelfristig sollte die Aktie eigentlich deutlich höher notieren.
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