Die Kosten für die Wirtschaftstätigkeit nehmen dementsprechend auch zu. Die Inflation kann wie eine unaufhaltsame Naturgewalt erscheinen, eine allgemeine wirtschaftliche Flut, die alle Boote unabhängig von ihrer Seetüchtigkeit hebt und senkt. In Wirklichkeit handelt es sich aber eher um einen Sturm, und der intelligente Einsatz von Technologie könnte helfen, ihn zu überstehen. Schauen wir uns an, wie sich die Inflation auf verschiedene Bereiche eines Unternehmens auswirkt und wie Technologie diese Auswirkungen abmildern könnte.
Einkauf und Beschaffung
Angesichts der Inflation ist es von zentraler Wichtigkeit, die Zeit zwischen der Bezahlung von Inputs und der Abrechnung von Outputs zu reduzieren. Die Entscheidung, die Preise zu erhöhen, weil die Kosten steigen, ist eine komplexe Angelegenheit. Werden die Preise jedoch nicht zum richtigen Zeitpunkt angehoben, sinken die Gewinnspannen. Allzu oft fehlen dem Management die Kosteninformationen, die es braucht, um die richtige Entscheidung rechtzeitig zu treffen. Ein System, das in der Lage ist, alle wichtigen Bestell- und Rechnungsdaten – einschließlich der Versandkosten – in Echtzeit zu erfassen und bereitzustellen, hilft dem Management, die Kosten schnell zu verstehen. Die gleichen Daten können auch auf sich abzeichnende Lieferverzögerungen und Lieferengpässe hindeuten, die sonst verborgen bleiben und entsprechende Maßnahmen aufschieben.
Hier können Analysen eine Rolle spielen. Diese können Erkenntnisse auf der Grundlage unzähliger Vertragsbedingungen liefern und dem Management helfen, zu verstehen, wo eine Preisanpassung mit einem Lieferanten möglich ist und ob sie an anderer Stelle in der Lieferkette ausgeglichen werden kann. Außerdem können diese Systeme die Kosten für jedes einzelne Produkt auf der Grundlage von Brennstoffen, Materialien oder anderen Inputs ermitteln. Ein genaues unmittelbares Verständnis des ganzen Produktspektrums ermöglicht dann eine Portfoliobetrachtung der Kosten und bessere Entscheidungsmöglichkeiten, wie sie angegangen werden können. Auf längere Sicht fließt ein detailliertes Verständnis der Kosten in strategische Entscheidungen ein, beispielsweise über die Notwendigkeit einer geografischen Diversifizierung der Lieferkette auf der Basis von Konzentration der Lieferanten, geopolitischen und anderen Faktoren.
Vertrieb
Teurere Inputs stellen ein unternehmerisches Dilemma dar. Die einfache Antwort ist, die Kosten durch höhere Preise an die eigenen Kunden weiterzugeben. Das ist jedoch nicht immer der richtige Weg. Systeme können einen umfassenden Überblick darüber geben, wie sich die Inflation auf der Grundlage verschiedener Verkaufsszenarien auf die sorten- und langfristige Rentabilität auswirken wird. Dies erfordert die Fähigkeit, wichtige Daten aus zahlreichen Quellen zu sammeln, Szenarien zu planen und mithilfe von Analysen zu simulieren und die Ergebnisse so zu präsentieren, dass Manager darauf reagieren können, um taktische und strategische Ziele zu verwirklichen.
Human Resources
Die Inflation betrifft die Mitarbeiter in vielfacher Hinsicht. Ihre Lebenshaltungskosten steigen, was einen Druck auf die Löhne ausübt. Fachleute für die Lieferkette und das Beschaffungswesen, deren Leistungskennzahlen von der Kostendämpfung abhängen, scheinen unterdurchschnittliche Leistungen zu erbringen. Umgekehrt scheinen Vertriebsmitarbeiter überdurchschnittliche Leistungen zu liefern, da der Umsatz mit den steigenden Preisen zunimmt.
Technologien zur Erfassung der Mitarbeitererfahrungen – auch der von externen Mitarbeitern – können Echtzeiteinblicke in die komplette Belegschaft liefern. In einem inflationären Umfeld kann die frühzeitige Erfassung der Stimmungslage der Mitarbeiter zum Beispiel gezielte Boni und andere Zuwendungen auslösen, um wichtige Talente zu halten.
Finanzen
Inflationsbedingter Gewinndruck kann zu geringeren Kapitalinvestitionen führen. Je rascher die Informationen fließen, desto schneller kann das Finanzwesen Anpassungen vornehmen und mit den betroffenen Geschäftsbereichen zusammenarbeiten, was zu weniger Störungen führt. Unabhängig davon können sich Entscheidungen im Zusammenhang mit der Diversifizierung der Lieferkette auf alles auswirken, von der Finanzierung des Betriebskapitals bis hin zur Festlegung von Absicherungsstrategien. Einige Firmen richten Kontrolltürme – zentrale Datendrehscheiben – ein, die funktionsübergreifende Teams wie Finanzwesen, Beschaffung und Vertrieb bei der Bewältigung der Inflationsproblematik unterstützen.
Harmonisierung, Zentralisierung
Dabei geht es nicht nur um die Inflation. Die Systeme, die Konzerne bei der Überwindung der Inflation helfen, tragen auch zur Bewältigung der Volatilität bei, die durch geopolitische oder andere überraschende Störungen hervorgerufen wird. Ebenso helfen sie bei der Bewältigung der täglichen Herausforderungen im Geschäftsleben. Sie schaffen ein einheitliches und harmonisiertes Datenmodell zur Verwaltung von Lieferketten-, Kunden-, Mitarbeiter- und anderen Stammdaten, um Doppelarbeiten zu vermeiden und Analysen zu ermöglichen. Ferner liefern sie Zentralisierungstools zur Konsolidierung der Datenflüsse in den oft sehr verschiedenen Systemen, die globale Firmen betreiben. Außerdem sind sie extern und mit Einkäufern und Lieferanten vernetzt, um den Austausch von Bestellungen, Rechnungen, Planungs- und Prognosedaten und vielem mehr zu gewährleisten. In Zeiten der Inflation gilt es, schnell zu handeln, um die Rentabilität zu sichern und gleichzeitig zu vermeiden, dass man von den langfristigen strategischen Zielen abweicht. Die richtigen Systeme sind für die Erreichung dieses Ziels unerlässlich.