Am 5. Juli ist der Dax 40 auf ein neues mehrjähriges Tief abgerutscht. Es wurde mit 12.390,95 Zählern am Börsenplatz Xetra generiert. Damit bestätigt sich der übergeordnete markttechnische Abwärtstrend. Bietet es sich hier wirklich schon an, einzusteigen? In diesem Artikel soll nun geklärt werden, ob es sich lohnt, den iShares Core DAX ETF jetzt zu kaufen oder ein Sparplan einzurichten.
Um zu überprüfen, ob ein Kauf angebracht sein könnte, werden diverse Kriterien untersucht. Beispielsweise wird die fundamentale, aber auch charttechnische Situation betrachtet. Des Weiteren sollen auch die möglichen Aussichten zurate gezogen werden. Aber fangen wir vorn an, was ist der iShares Core DAX ETF überhaupt?
iShares Core DAX ETF – Engagement in 40 Unternehmen
Beim iShares Core DAX ETF handelt es sich um einen sogenannten Exchange Traded Fund, welcher den deutschen Aktienindex – DAX 40 – nachbildet. Damit strebt der Fonds die exakte Wertentwicklung des Index an. Vergleicht man den ETF mit dem DAX 40 Index, so stellt man nahezu keine größeren Abweichungen fest.
Den ETF gibt es einmal ausschüttend und einmal thesaurierend. Bei letzterem werden die Dividendenerträge reinvestiert und diesen ETF möchte ich hier auch näher besprechen. Hinter dem Namen iShares verbirgt sich eine Produktgruppe von börsengehandelten Fonds. Diese werden von der US-amerikanischen Fondsgesellschaft BlackRock verwaltet.
BlaBlackRock wiederum ist eine der größten Vermögensverwaltungen der Welt. Das Unternehmen wurde 1988 von Larry Fink gegründet. Inzwischen verwaltet es mehr als 9 Billionen USD. Blackrock wird als hochgradig seriös angesehen, sodass ihr Geld sicher ist. Man kann mit gutem Gewissen kaufen oder ein Sparplan einrichten.
Fonds: iShares Core DAX ETF
Fondstyp: ETF (Indexfonds) – Thesaurierend
Fondsgröße: 4,92 Mrd. €
Webseite: www.ishares.com
WKN: 593393 | ISIN: DE0005933931
Was gibt es neues beim DAX?
23. Juni 2024 | Rezessionssorgen halten DAX im Griff – Der Dax dürfte heute die schwache Phase vom Mittwoch fortsetzen und mit Verlusten in den Handelstag starten. Die Furcht vor einer Rezession zwingt die Investoren zur Vorsicht. Der Broker IG taxiert den DAX gut eine Stunde vor Handelsbeginn rund 0,4 Prozent tiefer bei 13.096 Punkten. Gestern hatte der deutsche Leitindex nach drei freundlichen Handelstagen wegen anhaltender Rezessionssorgen 1,1 Prozent auf 13.144 Punkte verloren. „Bricht der Index nachhaltig durch die Haltemarke bei 13.000 Punkten, dürfte ein Test des Jahrestiefs bei 12.438 Zählern unvermeidlich sein“, prognostizieren die Marktbeobachter der Helaba.
Quelle: tagesschau.de
30. Juni 2024 | Dax rutscht Richtung Jahrestief – Das Anfang März bei 12.438 Punkten erreichte Jahrestief ist damit nicht mehr weit weg. Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es zuletzt um 2,69 Prozent auf 25.672 Zähler bergab. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßte 2,3 Prozent ein. Positive Wirtschaftssignale aus China halfen nicht.
Quelle: welt.de
07. Juli 2021 | DAX-40: Mehr Vielfalt durch junge Unternehmen bleibt aus – Die Hoffnung auf einen schnellen Kulturwandel in den Vorstandsgremien der DAX-40-Unternehmen bleibt auch durch die Aufstockung um zehn Mitglieder aus. Das bestätigt der neue DAX-Vorstandsreport von Odgers Berndtson, in dem die internationale Personalberatung bereits zum zehnten Mal die Profile der nun 252 Vorstandsmitglieder der führenden deutschen Unternehmen analysiert hat. Vor allem die „Neulinge“ im DAX sorgen für wenig Veränderung.
Quelle: pressebox.de
Wie ist die Portfolioallokation?
Die größten Investitionen sind in den Sektoren Industrie, Materialien und Financials zu finden. Aber auch die Bereiche zyklische Konsumgüter, Gesundheitsversorgung und IT sind mit mehr als jeweils 10 % gewichtet.
Kategorie | Fonds |
---|---|
Industrie | 17,69 |
Materialien | 15,97 |
Financials | 14,70 |
Zyklische Konsumgüter | 13,72 |
Gesundheitsversorgung | 12,42 |
IT | 11,04 |
Kommunikation | 6,22 |
Versorger | 3,87 |
Nichtzyklische Konsumgüter | 2,41 |
Immobilien | 1,91 |
Cash und/oder Derivate | 0,06 |
Welche Aktien / Unternehmen sind enthalten?
In dem iShares Core DAX ETF befinden sich aktuell 40 Unternehmen. Es gab kürzlich eine Aufstockung von den gewöhnlichen 30 auf 40 Titel. Beim Blick auf die Grafik wird deutlich, dass die größten 10 Positionen mit immerhin 60,12 % recht hoch gewichtet sind. Es wäre natürlich schön, wenn die Diversifizierung besser ausfallen würde. Das würde das Kaufen von Anteilen oder Einrichten eines Sparplans nochmals interessanter machen.
Größte 10 Positionen im iShares Core DAX ETF: 59,79 %
LINDE PLC ORD | 10,79% |
SAP SE ORD | 8,17% |
SIEMENS ORD | 7,13% |
ALLIANZ SE ORD | 7,12% |
DEUTSCHE TELEKOM AG ORD | 5,16% |
BAYER AG | 4,96% |
AIRBUS SE | 4,95% |
DAIMLER ORD | 4,54% |
BASF SE ORD | 3,75% |
DEUTSCHE POST ORD | 3,22% |
Wie hoch sind die Kosten?
Mit 0,16 % liegt der iShares Core DAX ETF unter den durchschnittlichen Kosten. Diese sind für ETFs auf dem deutschen Markt in etwa bei 0,35 bis 0,50 % pro Jahr zu finden. Die Tendenz ist eher fallend. Ganz umsonst kann ein ETF auch nicht sein. Denn beispielsweise durch Gebühren für die Verwaltung oder auch für Treuhänder, Verwahrung, Registrierung oder alle sonstigen betrieblichen Aufwendungen entstehen Kosten. Vor dem Hintergrund der niedrigen entstehenden Kosten, bietet es sich an den iShares Core DAX ETF jetzt zu kaufen oder ein Sparplan einzurichten.
Jetzt ein Sparplan einrichten?
Wenn Sie neu an der Börse sind und sich mit den Fundamentaldaten und sonstigen Analysemethoden nicht oder nur wenig auseinandersetzen möchten, so bietet es sich an einen Sparplan einzurichten. Hierbei wird in einem bestimmten Abstand Summe X investiert. Beispielsweise könnten Sie monatlich 50 EUR in den iShares Core DAX ETF packen.
Das ergibt den großen Vorteil, dass Sie einen durchschnittlichen Einstiegspreis erhalten. Manchmal stehen die Kurse höher und ein anderes Mal dann tiefer. Diese Methode des Sparplans eignet sich sehr gut für Langzeit-Investoren und für das Ansparen in Richtung Rente.
Investoren können allerdings auch in Betracht ziehen, 10 oder 5 Jahre vor Ausstieg, nach und nach Anteile zu verkaufen, sodass hier auch ein durchschnittlicher Ausstiegspreis entsteht. Niemand weiß nämlich genau, wo der Kurs in 20, 30 oder 40 Jahren steht. Daher ist die Streuung beim Ausstieg ebenso empfehlenswert.
Wie hoch ist die Ausschüttung?
Falls Sie sich dazu entscheiden sollten, den ausschüttenden ETF zu wählen, so ist die Ausschüttungsprognose für 2024 bei 0,04 EUR zu finden. Das entspricht einer Ausschüttungsrendite von 0,87 %. Die Fondsgröße liegt allerdings bei lediglich EUR 12,03 Mio. Das bedeutet, in diesen Fonds fließt relativ wenig Geld, gegenüber dem ETF, in dem reinvestiert wird.
Das zeigt die Charttechnik auf
Oft stellen sich Anleger die Frage – soll ich jetzt kaufen oder vielleicht ein Sparplan einrichten? Um diese Frage für iShares Core DAX ETF zu beantworten, müssen verschiedene Aspekte berücksichtigt werden. Als ein Aspekt ist ganz gewiss die Charttechnik anzusehen. Der ETF bildet den Dax 40 nach und bewegt sich deshalb nahezu identisch.
Bis in das Jahr 2000 kam es zu einer sehr langen Aufwärtsbewegung. Im Jahre 2000 ereignete sich dann der Dotcom-Crash. Die Kurse fielen beim Dax um etwas mehr als 70 %. Von dort ansetzten die Bullen zu einer Gegenoffensive an und erreichten abermals das im Jahr 2000 generierte Hoch. Zeitlich fand dies 2007 statt. Im Jahre 2008 zeigte sich die Finanzkrise.
Dem folgte eine erneute Aufwärtsstrecke, welche etwa 2013 die alten Hochpunkte überwinden konnte. 2020 hatten wir dann mit der Corona-Krise zu kämpfen, welche den DAX auf die alten Hochpunkte aus 2000 und 2008 drückte. Doch im März 2020 setzte eine fulminante Aufwärtsbewegung ein, in welcher wir uns heute noch befinden.
Im Rahmen der Zwischenerholung kam es zu dem Unterschreiten der 200-Tage-Linie. Dieser besondere gleitende Durchschnitt wird oftmals herangezogen, um eine grundsätzliche Standortbestimmung zu machen. Die wichtige Trendindikation dreht nun deutlich von einem Bullenmarkt hin zu einem Bärenmarkt. Aus dieser Sicht heraus muss auf der Long-Seite große Vorsicht geboten sein.
Wie ist die durchschnittliche Performance
Der iShares Core DAX ETF wurde am 27. Dezember 2000 aufgelegt und hat bisher immerhin 72,48 % plus gemacht. Das entspricht einer jährlichen Rendite von 2,57 %. Dem steht ein max Drawdown, also ein maximaler Rückgang, von rund -73 Prozent gegenüber. Aus Sicht der Chance-Risiko-Bewertung ist das nicht sonderlich gut. Natürlich muss auch beachtet werden, dass sich einige Börsencrashs ereigneten.
Stand: 07. Juli 2024 | Symbol EXS1
Das ist eine Trendanalyse (D1) für den iShares Core DAX ETF
Macd Oszillator: Bei dem beliebten Indikator wird nun analysiert, ob die Trigger-Linie unter der Signal-Linie ist. Auch wird geschaut, ob der Macd über null tendiert. Von insgesamt 10 Macd Analysen ist nicht eine positiv. Insofern ist das als sehr bärisch zu bezeichnen und muss sich ändern.
Gleitende Durchschnitte: Hierbei wird analysiert, ob bei dem iShares Core DAX ETF die GDs steigend sind. Ein Aufwärtstrend wird durch steigende GDs gekennzeichnet. Von insgesamt 10 gleitenden Durchschnitten ist nicht ein einziger steigend. Insofern ist das als sehr bärisch zu bezeichnen. So geht es nicht weiter!
Parabolic SAR Indikator: Als Letztes wird geschaut, ob sich der Schlusskurs oberhalb vom Indikator befindet. Falls ja, so ist ein valider Aufwärtstrend gegeben. Von insgesamt 10 Parabolic SAR Auswertungen ist nicht eine einzige positiv. Das ist mega bärisch, hier drohen weitere Verluste.
Die Auswertung der Trendanalyse
07.07.2024: Nun zur Gesamtauswertung. Alles zusammen sind es 30 Kriterien, davon ist kein einziger als positiv zu bezeichnen. Das sind lediglich 0.00 %. Deswegen wird der Status hier auf „Sehr Bärisch“ gesetzt. Aus diesem Blickwinkel ist es klug, mit dem Einstieg in den iShares Core DAX ETF zu warten, bis die Analyse ein besseres Ergebnis bringt.
Jetzt den iShares Core DAX ETF kaufen oder ein Sparplan einrichten?
Über alle Bewertungskriterien hinweg und damit ist die Aussicht, die Bewertung sowie Risikoeinschätzung und der charttechnische Ausblick gemeint, kann an dieser Stelle ein „Halten“ für den iShares Core DAX ETF ausgegeben werden.
Fazit – zwar befindet sich die Welt wegen des Coronavirus und der Ukraine-Krise in einer prekären Situation. Dennoch wird der Markt immer wieder vonseiten der Politik gestützt. Zuletzt kam es allerdings zum Unterschreiten wichtiger Chartmarken, weshalb große Vorsicht geboten ist! Einen Sparplan sollten Sie weiterführen.