Robert Sasse war für Finanztrends Live auf der Bits & Pretzels Konferenz. Das Gründerfestival ist eine dreitägige Konferenz für Gründer und Gründerinteressierte aus der Startup-Szene, welche in München während des Oktoberfests stattfindet. Zu den Referenten zählten bislang sowohl internationale als auch nationale Gründer und Investoren, darunter die Gründer von Virgin, Airbnb, Lottoland, Shazam, Tinder, Zendesk und Evernote. Von dort hat er einige Interviews mit spannenden Gründerpersönlichkeiten und Sprechern der Konferenz mitgebracht.
Lernen Sie hier die spannendsten Persönlichkeiten und Startups der Konferenz im Interview kennen. Zum Beispiel Stefan Peukert, CEO und Mitgründer von Masterplan.com! Masterplan bietet eine interaktive Lern-Plattform an, auf der Unternehmen sich mit Digitalthemen, wie beispielsweise der Digitalisierung des eigenen Unternehmens, befassen können.
Ziel von Masterplan ist es die Zukunft des Lernens aktiv mitzugestalten und das Image von E-Learning zu revolutionieren.
Robert: Wer bist Du und was machst Du genau?
Stefan: Ich bin Stefan Peukert, CEO und Mitgründer der Weiterbildungsplattform Masterplan.com, die Unternehmen flächendeckend fit für die Digitalisierung macht.
Robert: Was war das Highlight deiner letzten Woche?
Stefan: Das Highlight nicht nur meiner letzten Woche, sondern des gesamten letzten Monats war unsere abgeschlossene Series-A-Finanzierungsrunde über 6 Millionen Euro – denn die gibt uns die Mittel, unsere Vision eines nachhaltigen Lernkonzepts weiter voranzutreiben.
Robert: Wofür würdest Du mitten in der Nacht aufstehen?
Stefan: Für eine gute Produktidee – um die zu notieren, verlasse ich gerne das Bett.
Robert: Was war einer deiner prägendsten Momente im Leben?
Stefan: Am meisten hat mich in meinem Leben gar kein Erlebnis, sondern eher eine Phase geprägt: Nachdem wir unser erstes Start-up Employour verkauft hatten, waren wir in der glücklichen Situation, unter keinem finanziellen Druck mehr zu stehen. Das gab mir die Chance, ganz in Ruhe über meine Ziele nachzudenken. In dieser Phase kam mir die Erkenntnis darüber, was ich wirklich im Leben machen will: nämlich Unternehmen aufzubauen und gute Produkte zu erschaffen. Die Besinnung auf dieses Vorhaben hat mir noch einmal eine ganz andere Fokussiertheit als zuvor gegeben.
Robert: Wenn Du eine Sache auf der Welt verändern dürftest: Was wäre das?
Stefan: Es muss allgemein massiv mehr in Bildung investiert werden. Alle Probleme, die wir global, vor allem aber auch national haben, sind Sachen, die in der Wurzel mit Bildung bekämpft werden können. Wir brauchen eine freie zugängliche Bildung. Die Challenge, die wir in Zukunft haben, ist, dass Leute Zusammenhänge verstehen müssen und nicht nur Sachen auswendig lernen.
Robert: Welches Buch hat dich am meisten beeinflusst?
Stefan: Zero to One von Peter Thiel gibt einen kontroversen Blick auf Dinge. Daraus habe ich viel mitgenommen.
Robert: Was war dein Traumberuf als Kind?
Stefan: Fußballspieler. Ich wollte Profi-Fußballer beim VFL Bochum werden. Ich war aber immer sehr trainingsfaul – Waldläufe waren nicht so mein Ding.
Robert: Auf welche Frage hattest Du in letzter Zeit keine Antwort?
Stefan: Viele! Wenn man Unternehmer ist, ist es immer so, dass man Entscheidungen unter Unsicherheit treffen muss. Auf die meisten Fragen hast du keine definitive Antwort, sondern löst sie mit Bauchgefühl oder Erfahrung. Wenn das dann nicht klappt, muss man schnell korrigieren. Eine Sicherheit gibt es eigentlich nie.
Robert: Wenn du die absolute Wahrheit über eine Sache erfahren könntest, was würdest du fragen?
Stefan: Wie man ein glückliches Leben führt! Abgesehen davon möchte ich von vielen Dingen aber auch gar nicht die absolute Wahrheit wissen. Der Prozess dahin ist für mich das Spannende. Ich würde auch ungern in die Zukunft schauen. Dann hab ich die Dinge ja nicht mehr selber in der Hand, das habe ich zurzeit ja wenigstens meiner Wahrnehmung nach.
Robert: Warum hast du deinen Beruf gewählt?
Stefan: Ich habe schon immer versucht, Dinge zu hinterfragen und anders zu machen – manchmal besser, manchmal schlechter. Und ich hatte immer große Lust, für mein Schicksal komplett selbst verantwortlich zu sein. Kein kleines Rädchen in einer riesigen Organisation zu sein, sondern aktiv mitzugestalten. Deshalb war es für mich immer klar, dass ich zumindest mal versuchen möchte, mein eigenes Unternehmen zu gründen. Die Idee zu Masterplan kam daher, weil wir glauben, so tatsächlich vielen Konzernen bei der Digitalisierung helfen zu können. Zentrale Themen werden letztendlich durch Bildung entschieden, und vieles ist da noch nicht gut. Das wollen wir ein Stückchen besser machen.
Robert: Was war die beste Entscheidung in Deiner beruflichen Laufbahn?
Stefan: Mein erstes Unternehmen zu gründen und einfach anzufangen. Einfach den Mut zu haben, etwas zu tun. Denn ich glaube, es ist ganz schwer, aus einer klassischen Karriere noch zu gründen. Du hast deine Familie, du verdienst dein Geld und du hast deine angelernten Verhaltensweisen. Das nochmal an den Nagel zu hängen, ist nicht leicht. Umso bewundernswerter ist es, wenn man es dennoch versucht.
BU: Stefan Peukert, CEO und Mitgründer von Masterplan.com