Robert Sasse war für Finanztrends Live auf der Bits & Pretzels. Das Gründerfestival ist eine dreitägige Konferenz für Gründer und Gründerinteressierte aus der Startup-Szene, welche in München während des Oktoberfests stattfindet. Zu den Referenten zählten bislang sowohl internationale als auch nationale Gründer und Investoren, darunter die Gründer von Virgin, Airbnb, Lottoland, Shazam, Tinder, Zendesk und Evernote. Von dort hat er einige Interviews mit spannenden Gründerpersönlichkeiten und Sprechern der Konferenz mitgebracht.
Lernen Sie hier die spannendsten Persönlichkeiten und Startups der Konferenz im Interview kennen. Zum Beispiel Mischa Rürup, CEO von Usercentrics! Usercentrics bietet eine Consent Management Platform (CMP), mit der Sie die Einwilligungen Ihrer Benutzer zur Verwendung von Tags erhalten, verwalten und dokumentieren können.
Robert: Wer bist du und was machst du genau?
Mischa: Mischa Rürup, Gründer und Geschäftsführer der Usercentrics GmbH, einem Technologie Spezialanbieter für die Einhaltung der DSGVO auf Webseiten. Nach dem neuen DSGVO Gesetz bedarf es der Einwilligung des Nutzers, bevor externe Technologien auf Webseiten geladen werden. Viele Firmen sind sich dessen nicht bewusst und haben diverse Technologien wie Retargeting Anbeiter in ihre Webseite eingebaut, so dass ein erhebliches Abmahn-Risiko entsteht. Wir als Usercentrics holen die Einwilligung auf Webseiten ein und geben diese an Technologien weiter, so dass man diese für Werbezwecke nutzen kann.
Robert: Was war der Höhepunkt deiner letzten Woche?
Mischa: Wir konnten uns eine Finanzierungsrunde von Reimann Ventures und Cavalry Ventures sichern, um noch stärker zu wachsen. Gerade international sehen wir den Effekt, dass weitere Datenschutz-Gesetzte auf der Vorlage der DSGVO entstehen, z.B. Kalifornien.
Robert: Wofür würdest Du mitten in der Nacht aufstehen?
Mischa: Ich liebe motivierte Mitarbeiter. Es ist einfach phantastisch zu sehen, wie sich Teams und ein Spirit formen, Produkte und Technologien entstehen und letztlich Kunden glücklich sind. Mein Ziel war es immer, motivierte Mitarbeiter zu finden, nicht unbedingt die Besten
Robert: Was war einer deiner prägendsten Momente im Leben?
Mischa: Startup Meets Corporate: Meine vorherige Gründung intelliAd wurde an DHL verkauft: Höchst interessant ist der Moment, in dem die kulturellen Unterschiede aufeinandertreffen. Als Startup kann man sehr viel lernen, auch Corporates sind sehr offen, die Agilität von Startups zu nutzen.
Robert: Wenn Du eine Sache auf der Welt verändern dürftest: Was wäre das?
Mischa: Das Gründen sollte in Deutschland stärker gefördert werden. Aktuelle Programme zielen meistens auf ein Co-Investment mit einem Investor ab. Jedoch ergibt sich für Gründer eine Finanzierungslücke noch vor Business-Angel. Die Pre-Seed Phase ist schwer, denn als Gründer steckt man in einem Henne-Ei Problem. Business-Angel erwarten bereits erste Umsätze, die man aber nur mit Invest und 2-3 Mitarbeitern erreichen kann.
Ich würde mir wünschen, dass die Regierung ein Förderprogramm ohne Hürden für die Übernahme von Technischen Entwicklungs-Kosten bis zu 300.000 Euro aufstellt.
Robert: Welches Buch hat dich am meisten beeinflusst?
Mischa: Die 4-Stunden Woche von Timothy Ferriss, wobei die Regel in der Anfangsphase eines Startups nicht gilt. Generell mag ich den Ansatz von „Do-it, Diligate-it or Kill-it“.
Robert: Was war dein Traumberuf als Kind?
Mischa: Arzt.
Robert: Auf welche Frage hattest du in letzter Zeit keine Antwort?
Mischa: Wie bekommt man eine Balance zwischen Arbeiten und Leben hin, wenn man gleichzeitig ein Unternehmen aufbauen möchte. Ich denke, in der Anfangsphase der ersten 2-3 Jahre muss man die Arbeit Übergewichten, um erfolgreich zu sein.
Robert: Wenn du die absolute Wahrheit über eine Sache bekommen könnten, was würden du fragen?
Mischa: Gute Frage, wenn es um Wahrheiten der Vergangenheit geht, würde ich gerne wissen, mit welchen Hebeln man den größten positiven Einfluss auf die Menschheit gehabt hätte.
Robert: Warum hast du deinen Beruf gewählt?
Mischa: Tech is eating the World. Den größten Hebel auf sämtliche Verbesserungen der Menschheit hat man mit Technik. Aus meiner Sicht müsste die Regierung ihren kompletten Fokus auf eine technisch ausgerichtete Strategie wechseln.
Mischa: Denn alle Probleme lassen sich mit Technik gemäß den mooreschen Gesetz mit exponentiellem Tempo lösen, ohne Technik aber nur linear.
Robert: Was war die beste Entscheidung in deiner Karriere?
Mischa: Den Weg in den Bereich Informatik einzuschlagen und in Karlsruhe Informationswirtschaft zu studieren.
BU: Mischa Rürup, CEO von Usercentrics