Intel galt lange als Symbol für Rechenpower aus den USA – bis Wettbewerber wie Nvidia davonzogen. Jetzt will der Chipgigant wieder angreifen. Mit neuem CEO, einem strategischen Umbau und ambitionierten Zielen für die hauseigene Produktion.
Vorstand im Umbau, CEO greift zu
Mit dem Abgang von Pat Gelsinger endete eine verlustreiche Phase. Unter seiner Führung verlor die Aktie mehr als die Hälfte ihres Werts. Nun übernimmt Lip-Bu Tan – nicht nur mit großen Worten, sondern auch Taten: Gleich zum Start kaufte er Intel-Aktien im Wert von 25 Millionen Dollar. Ein starkes Signal an die Börse.
Parallel wird das Board umgebaut: Drei Mitglieder ohne Chip-Erfahrung gehen, dafür rücken Industriegrößen wie Eric Meurice (Ex-ASML) und Steve Sanghi (Microchip) nach. Die Neuausrichtung ist klar: Mehr Know-how für die Halbleiter-Realität von morgen.
2025: Das Jahr der Wahrheit
Alles dreht sich bei Intel aktuell um eine Zahl: 18A. Dahinter verbirgt sich eine hochmoderne Produktionsmethode für Chips. Sie soll ab dem zweiten Halbjahr mit dem „Panther Lake“-Prozessor starten – ein Meilenstein, denn 18A ist der Schlüssel zur künftigen Wettbewerbsfähigkeit.
Intel will mit dieser Technologie nicht nur eigene Produkte fertigen, sondern langfristig auch als Auftragsfertiger („Foundry“) mitmischen. Das Ziel: Bis 2027 Break-even mit der hauseigenen Fabrik erreichen – rund 15 Milliarden Dollar Umsatz pro Jahr sind dafür nötig.
Chip-Zukunft mit Risiko
Die Strategie ist mutig – und teuer. 2025 rechnet das Management mit einem Cash-Burn von 3 bis 5 Milliarden Dollar. Zwar fließt Unterstützung aus dem US-Chipgesetz, aber das reicht nicht aus. Immerhin: Der Schuldenstand ist hoch, aber die Liquidität mit 22 Milliarden Dollar solide.
Ein weiterer Unsicherheitsfaktor: Die künstliche Intelligenz. Hier hinkt Intel der Konkurrenz wie Nvidia hinterher. Doch laut CEO Tan will man aufholen – nicht mit einem „One size fits all“-Ansatz, sondern mit durchdachten Lösungen vom Rechenzentrum bis zur PC-Sparte.
Intel Corporation Aktie Chart
Groß denken – und liefern
Intel will in Zukunft alles aus einer Hand bieten: vom Hochleistungsprozessor über KI-Beschleuniger bis zur Fertigung. Eine vertikale Integration, wie sie in dieser Tiefe kaum ein anderer Konzern bietet. Dazu passt die enge Verzahnung von Produktentwicklung und Produktionsplanung.
Doch das klappt nur, wenn die nächste Prozessgeneration – 18A – funktioniert. Und genau darauf schaut der Markt. Der entscheidende Schritt, das sogenannte „Tape-out“, also die letzte Vorbereitungsphase vor der Massenproduktion, steht kurz bevor.
Der Markt bleibt skeptisch
Kurzfristig bleibt Intel ein Wackelkandidat. Die Aktie notiert deutlich unter ihren Höchstständen und trotz Strategie-Update mahnen Analysten zur Vorsicht. Vor allem wegen der schwachen Margen und des geringen Gewinns: Für 2024 lag der EPS bei nur 13 Cent, 2025 wird kaum Besseres erwartet.
Langfristig aber bleibt das Potenzial enorm – sofern die neue Technik funktioniert, der Turnaround gelingt und Intel seinen Platz im KI-Zeitalter behaupten kann.
Intel-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Intel-Analyse vom 15. April liefert die Antwort:
Die neusten Intel-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Intel-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 15. April erfahren Sie was jetzt zu tun ist.