Intel-Aktie: Wende oder Wunschdenken?

Intel steckt mitten im Umbau: neue Führung, neue Strategie, alte Probleme. Ist der Turnaround jetzt realistischer – oder bleibt es bei Hoffnung?

Auf einen Blick:
  • CEO Lip-Bu Tan setzt auf rigorose Kostensenkung und strukturelle Vereinfachung
  • Q1-Zahlen besser als gedacht, aber schwache Prognose drückt auf die Aktie
  • Der Foundry-Bereich bleibt das größte Sorgenkind – aber auch die größte Chance

Intel hat eine bewegte Vergangenheit: Vom dominanten Halbleitergiganten zum abgehängten Mitläufer – geschlagen von TSMC, AMD und zuletzt Nvidia. Doch mit Lip-Bu Tan steht nun ein CEO an der Spitze, der Ernst macht. Sein Ziel: radikale Verschlankung, bessere operative Steuerung und ein „Engineer-first“-Ansatz.

Seit März wurden Führungsebenen zusammengelegt, unprofitable Bereiche abgestoßen und 51 % der Anteile an Altera verkauft. Auch bei Intel Capital zieht man die Reißleine: Statt Spin-Off heißt es nun Portfolio monetarisieren und selektiver investieren.

Q1-Zahlen: Licht und Schatten

Auf den ersten Blick sehen die Zahlen gar nicht so schlecht aus:

  • Umsatz: 12,7 Mrd. USD (flat YoY, aber über den Erwartungen)
  • Gewinn pro Aktie (Non-GAAP): 0,13 USD (über den Schätzungen)
  • Bruttomarge: 39,2 %
  • Free Cashflow (adj.): -3,7 Mrd. USD

Vor allem das Datenzentrumsgeschäft (DCAI) überzeugte mit einem Plus von 8 %, während Client Computing weiter rückläufig war. Positiv: Der Foundry-Bereich legte 7 % im Jahresvergleich zu – auch wenn er weiter tiefrote Zahlen schreibt.

Doch die Prognose für Q2 bremste die Euphorie:

  • Umsatz-Guidance: 11,2–12,4 Mrd. USD (bis zu -12 % QoQ)
  • Bruttomarge: ~36,5 %
  • EPS: flat – also weitere Verluste auf GAAP-Basis

Diese schwache Aussicht ließ die Aktie nachbörslich um über 7 % abstürzen.

Intel Aktie Chart

Turnaround-Strategie: Weniger reden, mehr machen

Tan verfolgt eine klare Linie: „under-promise and over-deliver“. Intel streicht massiv Stellen, senkt die OpEx-Ziele auf 17 Mrd. USD (2025) und 16 Mrd. USD (2026) und kürzt CapEx. Gleichzeitig wird investiert – aber gezielter:

  • Fokus auf KI mit Workload-First-Strategie und Edge-Computing
  • Foundry-Ausbau mit 18A/14A-Fertigung und Kundenvertrauen als Kernziel
  • Produktpipeline: Panther Lake soll 2026 entscheidende Impulse bringen

Klar ist: Das Ganze ist ein Mammutprojekt. Die Konkurrenz ist Jahre voraus, die Schuldenlast (fast 45 Mrd. USD) drückt und Intel muss verlorenes Vertrauen mühsam zurückgewinnen.

Bewertung: Niedrig – zu Recht?

Aus fundamentaler Sicht ist Intel günstig:

  • Kurs-Umsatz-Verhältnis: attraktiv
  • Buchwert: solide
  • KGV: negativ – aufgrund fehlender Gewinne

Der Markt preist derzeit wenig bis gar kein Wachstum ein. Wer hier einsteigt, setzt auf den „Fix-it-Trade“: dass Intel es trotz aller Widrigkeiten schafft, sich selbst neu zu erfinden – und dafür später belohnt wird.

Fazit

Intel ist nicht über den Berg – aber auch nicht tot. Der neue CEO bringt frischen Wind, die Strategie wirkt durchdacht. Doch der Weg ist steinig, der Zeithorizont lang, die Risiken hoch.

Ob der Turnaround gelingt, weiß heute niemand. Aber dass sich etwas bewegt, ist nicht zu übersehen.

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