Intel will in Magdeburg mit Unterstützung von Kooperationspartnern und üppigen Subventionen des deutschen Staats zwei gigantische Chipfabriken bauen. Kostenpunkt: insgesamt mehr als 30 Milliarden Euro. An dem Standort sollen später auf einer Fläche von 450 Hektar Halbleiterprodukte für Intel und dessen Kunden gefertigt werden.
Die Politik erhofft sich dadurch eine bessere Versorgungssicherheit vor allem für die heimische Autobranche, eine Reduzierung der Abhängigkeit von asiatischen Chip-Lieferanten und nicht zuletzt Tausende Arbeitsplätze in der Fabrik selbst sowie bei Zulieferern und Partnern. Das Projekt stößt allerdings auch auf erhebliche Kritik – und das nicht nur wegen der milliardenschweren Subvention und der Zweifel, ob sich diese für Deutschland im Endeffekt überhaupt auszahlen werden.
Intel: Umweltorganisationen laufen Sturm gegen Chip-Standort
Auch in Sachen Umweltschutz steht die geplante Intel-Fabrik im Fadenkreuz. Laut Medienberichten sind beim zuständigen Landesverwaltungsamt im Zuge des Genehmigungsverfahrens 13 Einwendungen eingegangen. Konkret handelt es sich um 12 Einzeleinwendungen und 1 Sammeleinwendung. Für diese wurden demnach mehr als 2.200 Unterschriften gesammelt. Unterstützer sind unter anderem die Umweltorganisationen BUND und Nabu.
Im Wesentlichen geht es bei den Einwendungen um die Themen Artenschutz, Boden, Flächenversiegelung sowie Wasserversorgung. Die Einwendungen sollen den Medienberichten zufolge Ende Mai im Rahmen eines Erörterungstermins in Magdeburg besprochen werden.
Zur Einordnung: Experten hatten erwartet, dass Umweltorganisationen oder lokale Gemeinden gegen den Bauplan des US-Konzerns aufbegehren werden. Der Widerstand könnte letztendlich zu Klagen und juristischen Verfahren führen, die die Genehmigungserteilung gefährden oder ausbremsen könnten. Intel will eigentlich noch im laufenden Jahr mit den Bauarbeiten beginnen.
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