Liebe Leserin, Lieber Leser,
für Intel geht heute ein mehr als unbefriedigendes Jahr zu Ende. Der Konzern schien von einer Krise in die nächste zu rutschen, was sich am Aktienkurs nur allzu gut ablesen lässt. Jener gab 2025 um etwas mehr als 60 Prozent nach und landete gestern wieder unterhalb von 20 US-Dollar. Es gibt viele Gründe für das schwache Abschneiden, darunter die anhaltenden Milliardenverluste im Foundry-Geschäft.
Ebenfalls eine Rolle spielt jedoch, dass Intel bei Grafik-Chips, die auch im KI-Segment eingesetzt werden, bislang kaum eine Rolle spielt. Seit einiger Zeit ist der Konzern in diesem Segment immerhin aktiv. Doch auch die jüngst eingeführte zweite Generation von Intel Arc ist nichts, was Nvidia oder AMD ins Schwitzen bringen würde. Im professionellen Bereich bleibt Intel die dritte Wahl. Anscheinend soll aber nachjustiert werden.
Intel: Mit mehr Speicher in Richtung Zukunft?
Darauf weist ein Bericht aus China hin, über den der X-Nutzer „@harukaze5719“ gestolpert ist und über den hierzulande das Portal „ComputerBase“ berichtete. Demnach scheint Intel an einer Variante eines Chips auf Basis der neuen Battlemage-Architektur zu arbeiten, der mit 24 GB statt der 12 GB bei der B580 ausgestattet sein soll. Die Rede ist außerdem davon, dass sich die Karte speziell an professionelle Abnehmer richten soll. Einige Beobachter vermuten daher die nächste Generation von Intel Arc Pro.
Ins Visier nehmen könnte Intel unter anderem Datenzentren, den wissenschaftlichen Bereich, Bildungseinrichtungen und natürlich auch einzelne Entwickler. Allerdings äußerte sich das Unternehmen bisher nicht offiziell zu möglichen neuen Profi-Chips. Das könnte sich bald ändern, denn schon am 6. Januar steht im Rahmen der CES eine Pressekonferenz an. Die Anleger werden dabei genau darauf achten, welche Neuigkeiten es zu sehen gibt, die das Jahr 2025 zu einem besseren als das vorherige machen könnten.
Intel: Eine neue Hoffnung?
Sehen Sie mir die vielen Star-Wars-Anspielungen in den Überschriften bitte nach, doch sie passen bei Intel momentan einfach zu gut. Aus dem einstigen Chipgiganten ist mittlerweile ein Sanierungsfall geworden und die Aktienkurse sind in Regionen abgestürzt, mit denen vor wenigen Jahren nicht einmal die größten Pessimisten ernsthaft gerechnet hätten. Umso größer wäre in der Theorie das Erholungspotenzial, sollte Intel endlich mit konkurrenzfähigen Produkten punkten können.
Passiert dies im GPU-Bereich, wäre es umso besser, da sich dort mit Abstand das meiste Geld verdienen lässt. Allein die Ankündigung neuer Chips für dieses Segment könnte da schon Eindruck an der Börse hinterlassen. Gleichwohl sollten Anleger nicht zu viel erwarten. Die High-End-Lösungen von Nvidia bleiben aller Voraussicht nach unerreichbar für Intel. Marktanteile könnte man aber schon mit überzeugenden Mittelklasse-Chips erobern, vor allem wenn die Software stimmt, mit der Konkurrent AMD noch schwer zu kämpfen hat.
Intel Aktie Chart
Doch selbst wenn Intel eine positive Trendwende anschieben sollte, so wird dies die Umsätze kaum über Nacht sprudeln lassen. Nach den katastrophalen Kursverlusten im heute endenden Jahr könnte eine neue Hoffnung dennoch ausreichen, um endlich wieder für etwas Rückenwind zu sorgen. Es muss aber auch an anderer Stelle erkennbare Verbesserungen geben.
Die Basis scheint zu stimmen
Allen schlechten Schlagzeilen zum Trotz konnte Intel in den letzten Monaten durchaus Ansätze von Verbesserungen erkennen lassen. Der Konzern hat mit Arrow Lake bei klassischen CPUs eine neue Generation eingeleitet. Der Start verlief zwar etwas holprig und mit den Ryzen-Chips von AMD kann man noch nicht in jeder Beziehung mithalten. Zudem wird die Konkurrenz auf ARM-Basis zunehmend zu einer größeren Bedrohung.
Dennoch lässt sich festhalten, dass Intel insbesondere seine Probleme mit Stromverbrauch und Hitze etwas in den Griff zu bekommen scheint. 2025 soll Panther Lake weitere Verbesserungen bringen und auch wieder in eigener Fertigung hergestellt werden. Damit gibt Intel auch das Versprechen ab, im Foundry-Geschäft zu TSMC aufzuholen. Gesellt sich dazu im besten Fall eine Erholung des angeschlagenen PC-Marktes, könnte die Intel-Aktie im besten Fall vor einem fulminanten Comeback im neuen Jahr stehen.
Das Risiko spielt mit
An der Börse ist das ein nicht uninteressantes Szenario. Wer das Wagnis eingehen möchte, kann sich derzeit noch sehr günstige Einstiegskurse sichern und im Erfolgsfall besonders hohe Gewinne verbuchen. Gezahlt werden muss für solche Chancen aber mit einem sehr hohen Risiko. Denn es bleibt auch möglich, dass Intel im GPU-Bereich weiter zurückfällt, die nächste CPU-Generation sich als Rohrkrepierer erweist und das Foundry-Geschäft weitere Tritte unter die Gürtellinie an die Bilanzen verteilt. Die Folge wäre in einem solchen Worts-Case-Szenario die Fortsetzung des schmerzlichen Abwärtstrends.
Angeraten sei daher aus der bescheidenen Sicht des Autors dieser Zeilen, die weiteren Entwicklungen noch etwas zu beobachten. Ein Comeback von Intel wäre für die gesamte Branche und insbesondere für Verbraucher nur wünschenswert. Doch abseits vager Hoffnungen fehlt es dafür momentan noch an klaren Indizien. Etwas Optimismus zum neuen Jahr schadet mit Sicherheit nicht, darin üben können Anleger sich aber ohne schlechtes Gewissen auf der Seitenlinie.
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Zum Jahreswechsel erscheint der Finanztrendsnewsletter Daily Newsbriefing unter dem Namen „Rendite-Komitee“ als gemeinsamer Newsletter verschiedener Redakteure, womit die Versendung der Einzel-Ausgaben des Daily Newsbriefing zukünftig entfällt. Im Rendite-Komitee präsentieren verschiedene Redakteure im Wechsel spezialisierte Beiträge, Analysen und Sichtweisen. Ziel ist es, Ihnen eine sehr differenzierte und fundierte Grundlage für Ihre Entscheidungen und Einschätzungen an den Finanzmärkten zu liefern.
Die Kolumne meines Kollegen Achim Graf, für den ich momentan die Urlaubsvertretung übernommen habe, wird aber weiterhin bestehen bleiben. Er freut sich, Ihnen auch in Zukunft von Montag bis Freitag ausführlichere Analysen zu Einzelunternehmen zu bieten. Diese Kolumne können Sie ab dem neuen Jahr jederzeit online auf finanztrends.de abrufen. Dort finden Sie ebenfalls seine regelmäßigen Updates zu Einzelaktien.
Ich danke Ihnen im Namen von Achim Graf für Ihr Vertrauen und Ihre Treue und wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg an den Märkten sowie alles Gute für die Zukunft.
Herzliche Grüße
Andreas Göttling-Daxenbichler
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