Intel-Aktie: Der KI-Coup?

Intels Chip-Fertigung bereitete den Anlegern bisher zumeist Kopfzerbrechen, doch nun konnte das Unternehmen endlich einen aufsehenerregenden neuen Auftrag angeln.

Auf einen Blick:
  • Intel gewinnt Amazon Web Services als Kunden für sein Auftragsgeschäft.
  • Zusammen wollen die beiden Tech-Giganten einen neuen KI-Prozessor entwickeln.
  • Die Anleger reagierten darauf zeitweise mit ansehnlichen Kurssprüngen.
  • Die Freude scheint aber schnell wieder nachzulassen.

Das Auftragsgeschäft mit den eigenen Foundrys ist für Intel derzeit ein massives Verlustgeschäft. Quartal für Quartal fährt das Unternehmen milliardenschwere Verluste ein und das Interesse der Kundschaft scheint neue Tiefpunkte erreicht zu haben. Nun konnte aber ein Kunde mit einem enormen Gewicht gewonnen werden.

Laut „Bloomberg“ macht Intel künftig mit Amazon Web Services gemeinsame Sache. Im Laufe der nächsten Jahre soll ein neuer KI-Chip entwickelt werden, der in noch in Entstehung befindlichen Werken in den USA gefertigt werden soll. Zum Einsatz kommt dabei Intels nächste Fertigungsgeneration, die auf den klangvollen Namen 18A hört.

Intel mit einem kleinen Luftsprung an der Börse

Über finanzielle Details schwiegen die beiden Partner sich aus. Mitgeteilt wurde lediglich, dass über die kommenden Jahre Milliarden US-Dollar investiert werden sollen. Was sich Amazon die Fertigung bei Intel kosten lassen wird, bleibt aber im Dunkeln. Die Anleger freuten sich trotzdem und die Intel-Aktie konnte im frühen Handel um rund acht Prozent in die Höhe klettern.

Intel Aktie Chart

Allzu lange hielt der kurze Anflug von Euphorie allerdings nicht. Per Handelsschluss landete die Intel-Aktie bei 21,47 Dollar und damit nur noch etwa 2,7 Prozent höher als tags zuvor. Das ist an und für sich ein recht ansehnlicher Tagesgewinne. Da Intel in der jüngeren Vergangenheit aber eine beispiellose Abwertung erlebte, fällt es im Chart kaum weiter ins Gewicht.

Konzentration aufs Wesentliche?

Intel will sich angesichts der schwierigen Ausgangslage momentan darauf konzentrieren, die Bilanzen wieder einigermaßen auf Vordermann zu bringen. Im Zuge dessen wird kräftig gespart, auch beim geplanten Werk in Magdeburg, welches um voraussichtlich zwei Jahre nach hinten verschoben wurde. Dass der Konzern sich nun vor allem auf große und finanzstarke Kunden stürzt, scheint nachvollziehbar zu sein. Doch auch Amazon ist noch lange kein endgültiger Rettungsanker.

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