Die tiefe Krise von Intel zieht immer weitere Kreise. Klar ist bisher, dass der Konzern massiv Kosten einsparen will. Noch nicht in Stein gemeißelt ist aber, wie genau dies gelingen soll. Nun machen schon seit einer Weile Gerüchte die Runde, dass der US-Konzern den Bau des rund 33 Milliarden Euro teuren Werks in Magdeburg opfern könnte.
Laut dem „Handelsblatt“ brennt dieses Thema wohl auch Bundeskanzler Olaf Scholz und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen unter den Nägeln. In den vergangenen Tagen sollen die beiden sich bei Intel-Chef Pat Gelsinger darüber erkundigt haben, ob das Projekt denn noch Realität werden soll.
Intel hält sich bedeckt
Eine klare Antwort blieb Gelsinger den beiden der Berichterstattung zufolge jedoch schuldig. Der Intel-CEO verwies lediglich auf eine Gremiensitzung Mitte September, bei der konkrete Entscheidungen getroffen werden sollen. Bis dahin scheint über der Fabrik in Deutschland ein großes Fragezeichen zu hängen.
Aus der Regierung selbst gibt es offiziell keinerlei Stellungnahmen, allenfalls Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zeigte sich kürzlich noch zuversichtlich, wollte aber ebenfalls keine festen Versprechungen abgeben. Ein Insider wird hingegen mit den Worten zitiert, dass es nicht gut zu laufen scheine.
Im Abwärtssog
Intel Aktie Chart
Während Intel selbst den Rotstift zückt, geht es auch an der Börse wieder im hohen Tempo abwärts. Ende vergangener Woche zeigten die Anleger sich noch sehr angetan von Spekulationen über massive Einsparungen. Der Kurs verbesserte sich am Freitag um satte 9,5 Prozent, was aber schon wieder vollständig kassiert wurde. Per Handelsschluss am Mittwoch reichte es nur noch für 19,43 Dollar und damit 47 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Zeit für eine Trendwende wäre es allemal, sei es durch sinkende Kosten oder steigende Umsätze – oder im besten Falle beides. Solange es dafür an Anzeichen fehlt, bleibt die Seitenlinie der bevorzugte Ort zum Verweilen.
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