Die Intel-Aktie hat in den letzten Monaten beachtliche Einbußen hinnehmen müssen. So stand der US-Chip-Titel am Montagmittag im deutschen Handel auf 6-Monats-Sicht mit 35,7 % im Minus (Stand: 21.10.2024, 13.30 Uhr, Tradegate). Tatsächlich hagelte es zuletzt etliche Hiobsbotschaften für den einst so erfolgsverwöhnten Chipkonzerns.
Neustes Beispiel: China. Laut Medienberichten hat die Cybersecurity Association (CSAC) eine Sicherheitsprüfung für in der Volksrepublik verkaufte Intel-Chips gefordert. Die CSAC ist ein chinesischer Branchenverband und keine Behörde, gilt aber als sehr staatsnah. Die Lobbygruppe wirft den Amerikanern vor, die nationale Sicherheit und die Interessen Chinas „ständig“ geschädigt zu haben.
Intel: Behörde CAD könnte Prüfung einleiten und Verbot aussprechen
Experten erwarten, dass die zuständige Behörde, die Cyberspace Administration of China (CAC), die massiven Vorwürfe des Branchenverbands ernst nehmen wird und eine detaillierte Sicherheitsprüfung durchaus in die Wege leiten könnte. Bereits 2023 hatte die CAC den inländischen Betreibern von kritischer Infrastruktur verboten, Produkte des US-Herstellers Micron zu kaufen. Damals hatte die Behörde den Bann mit einer nicht bestandenen Sicherheitsprüfung im Bereich Netzwerksicherheit begründet. Die Chinesen werfen den Amerikanern in dem Kontext staatliche Spionage vor – ähnlich wie dies die Amerikaner im Fall Huawei seit Jahren tun.
Zur Einordnung: Die USA und China liefern sich aktuell einen erbitterten Kampf um die Tech-Vorherrschaft – auch mit Blick auf den KI-Boom. Die beiden mächtigen Staaten forcieren Sanktionen gegeneinander, um den jeweils anderen auszubooten.
Sollte China tatsächlich die betreffenden Chips von Intel verbieten, könnte sich das Land laut Experten aber auch ins eigene Bein schießen, da dadurch die heimische Versorgung mit KI-Chips gefährdet sein könnte. Etwa ein Viertel der Gesamtumsätze von Intel entfallen auf China.
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