Inflationsschock vorprogrammiert? Experte sieht 65% Rezessionsrisiko

Top-Ökonom Posen warnt: Die USA steuern auf eine neue Inflationswelle zu – trotz möglicher Deals droht eine Stagflation.

Auf einen Blick:
  • Posen sieht 65 % Wahrscheinlichkeit für eine Rezession
  • Handelskriege und Unsicherheit treiben Inflation an
  • Fed hat aus seiner Sicht zu früh zu stark gelockert

Adam Posen schlägt Alarm. Der renommierte Präsident des Peterson Institute for International Economics sieht düstere Zeiten auf die US-Wirtschaft zukommen. In einer aktuellen Rede rechnet er mit einer baldigen Inflationswelle – selbst dann, wenn es zu Handelsabkommen kommen sollte. Noch gravierender: Die Gefahr einer sogenannten Stagflation sei real. Und laut Posen liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Rezession bereits bei 65 %.

Wer ist Adam Posen?

Adam Posen ist kein Unbekannter in der Welt der Wirtschaftspolitik. Der erfahrene Ökonom war unter anderem für die US-Notenbank (Federal Reserve) und die Bank of England tätig. Heute leitet er das angesehene Peterson Institute for International Economics mit Sitz in Washington. Seine Stimme hat Gewicht – und sein aktueller Ausblick sorgt für Unruhe.

Teure Abschottung: Handelskriege treiben die Preise

Posen macht vor allem die wirtschaftspolitische Linie von Donald Trump verantwortlich. Auch wenn in der Öffentlichkeit viel über mögliche Handelsdeals spekuliert wird, rechnet er nicht mit einem spürbaren Abbau der bestehenden Zölle. Das hat Konsequenzen: Bleiben die Strafzölle bestehen, steigen die Preise für viele Importgüter. Gleichzeitig sinkt der Wettbewerb – ein idealer Nährboden für steigende Inflation.

Doch es bleibt nicht bei höheren Preisen. Die Handelskonflikte führen laut Posen auch zu Lieferengpässen und Versorgungsproblemen. Unternehmen könnten gezwungen sein, Produktionen umzustellen oder sogar einzustellen. Auch das treibt die Preise – und hemmt gleichzeitig das Wachstum.

Unsicherheit als Investitionskiller

Einer der zentralen Punkte in Posens Argumentation ist die wachsende Unsicherheit. Selbst falls Trump Steuern senkt oder Regulierungen abbaut, werde das kaum zu mehr Investitionen führen. Warum? Unternehmen und Haushalte seien zunehmend verunsichert. Sie wissen nicht, wie sich die wirtschaftspolitische Lage entwickelt. Das lähmt Konsum und Investitionsbereitschaft – mit direkten Folgen für die Konjunktur.

Ein Blick nach Großbritannien zeigt laut Posen, wohin das führen kann. Der Brexit habe seit 2020 für ein ständiges Auf und Ab gesorgt. Die wirtschaftliche Instabilität dort sei ein direktes Ergebnis politischer Unsicherheit.

Abkopplung vom Westen: Neue Allianzen statt alter Partnerschaften

Ein weiterer Effekt der US-Handelspolitik: Amerika isoliert sich zunehmend. Jahrzehntelange Wirtschaftsbeziehungen zu Partnerländern werden belastet oder ganz gekappt. Andere Länder reagieren darauf mit Gegenmaßnahmen und schließen neue Allianzen – jedoch ohne die USA. Das verringert Amerikas Einfluss und verschärft zugleich den internationalen Wettbewerb.

Gleichzeitig sinkt der Zugang der USA zu wichtigen Waren und Rohstoffen. Das bedeutet: Was knapp wird, wird teuer. Und genau das befeuert erneut die Inflation.

Teure Hilfen gegen eigene Politik

Um die Folgen der eigenen Wirtschaftspolitik abzufedern, könnte die US-Regierung gezwungen sein, betroffene Branchen direkt zu unterstützen – mit Subventionen oder Steuererleichterungen. Doch auch das hat seinen Preis. Laut Posen treiben solche Maßnahmen die Staatsausgaben weiter nach oben, was wiederum die Inflation anheizt.

Noch problematischer wird es, wenn einzelne Unternehmen durch Zölle gestärkt werden. Sie könnten ihre Monopolstellung nutzen, um Preise weiter anzuheben – zulasten der Verbraucher.

Die Notenbank läuft hinterher

Auch die Rolle der US-Notenbank sieht Posen kritisch. Die Fed habe bereits zu stark auf die Bremse getreten und die Zinsen zu früh gesenkt – obwohl die Inflation noch nicht wirklich unter Kontrolle sei. Sollte die Teuerung nun doch wieder anspringen, könnte die Fed zu spät reagieren. Dann wäre eine abrupte und kräftige Zinserhöhung nötig – mit weiteren Belastungen für Unternehmen, Verbraucher und den gesamten Finanzmarkt.

Stagflation – ein gefährliches Szenario

Das Schreckgespenst heißt Stagflation: Hohe Inflation bei gleichzeitig stagnierender oder schrumpfender Wirtschaft. Ein Szenario, das in den USA zuletzt in den späten 70er- und frühen 80er-Jahren Realität war. Für Posen ist klar: Die aktuelle Lage weist gefährliche Parallelen auf. Sollte sich seine Prognose bewahrheiten, könnte es Jahre dauern, bis sich die US-Wirtschaft davon erholt.

Dow Jones-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Dow Jones-Analyse vom 19. April liefert die Antwort:

Die neusten Dow Jones-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Dow Jones-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 19. April erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Dow Jones: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Kaufen, halten oder verkaufen – Ihre Dow Jones-Analyse vom 19. April liefert die Antwort

Sichern Sie sich jetzt die aktuelle Analyse zu Dow Jones. Nur heute als kostenlosen Sofort-Download!

Dow Jones Analyse

Dow Jones Aktie

check icon
Konkrete Handlungsempfehlung zu Dow Jones
check icon
Risiko-Analyse: So sicher ist Ihr Investment
check icon
Fordern Sie jetzt Ihre kostenlose Dow Jones-Analyse an
Disclaimer

Die auf finanztrends.de angebotenen Beiträge dienen ausschließlich der Information. Die hier angebotenen Beiträge stellen zu keinem Zeitpunkt eine Kauf- beziehungsweise Verkaufsempfehlung dar. Sie sind nicht als Zusicherung von Kursentwicklungen der genannten Finanzinstrumente oder als Handlungsaufforderung zu verstehen. Der Erwerb von Wertpapieren ist risikoreich und birgt Risiken, die den Totalverlust des eingesetzten Kapitals bewirken können. Die auf finanztrends.de veröffentlichen Informationen ersetzen keine, auf individuelle Bedürfnisse ausgerichtete, fachkundige Anlageberatung. Es wird keinerlei Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen sowie für Vermögensschäden übernommen. finanztrends.de hat auf die veröffentlichten Inhalte keinen Einfluss und vor Veröffentlichung sämtlicher Beiträge keine Kenntnis über Inhalt und Gegenstand dieser. Die Veröffentlichung der namentlich gekennzeichneten Beiträge erfolgt eigenverantwortlich durch Gastkommentatoren, Nachrichtenagenturen o.ä. Demzufolge kann bezüglich der Inhalte der Beiträge nicht von Anlageinteressen von finanztrends.de und/ oder seinen Mitarbeitern oder Organen zu sprechen sein. Die Gastkommentatoren, Nachrichtenagenturen usw. gehören nicht der Redaktion von finanztrends.de an. Ihre Meinungen spiegeln nicht die Meinungen und Auffassungen von finanztrends.de und deren Mitarbeitern wider. (Ausführlicher Disclaimer)

Anzeige
x