Adam Posen schlägt Alarm. Der renommierte Präsident des Peterson Institute for International Economics sieht düstere Zeiten auf die US-Wirtschaft zukommen. In einer aktuellen Rede rechnet er mit einer baldigen Inflationswelle – selbst dann, wenn es zu Handelsabkommen kommen sollte. Noch gravierender: Die Gefahr einer sogenannten Stagflation sei real. Und laut Posen liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Rezession bereits bei 65 %.
Wer ist Adam Posen?
Adam Posen ist kein Unbekannter in der Welt der Wirtschaftspolitik. Der erfahrene Ökonom war unter anderem für die US-Notenbank (Federal Reserve) und die Bank of England tätig. Heute leitet er das angesehene Peterson Institute for International Economics mit Sitz in Washington. Seine Stimme hat Gewicht – und sein aktueller Ausblick sorgt für Unruhe.
Teure Abschottung: Handelskriege treiben die Preise
Posen macht vor allem die wirtschaftspolitische Linie von Donald Trump verantwortlich. Auch wenn in der Öffentlichkeit viel über mögliche Handelsdeals spekuliert wird, rechnet er nicht mit einem spürbaren Abbau der bestehenden Zölle. Das hat Konsequenzen: Bleiben die Strafzölle bestehen, steigen die Preise für viele Importgüter. Gleichzeitig sinkt der Wettbewerb – ein idealer Nährboden für steigende Inflation.
Doch es bleibt nicht bei höheren Preisen. Die Handelskonflikte führen laut Posen auch zu Lieferengpässen und Versorgungsproblemen. Unternehmen könnten gezwungen sein, Produktionen umzustellen oder sogar einzustellen. Auch das treibt die Preise – und hemmt gleichzeitig das Wachstum.
Unsicherheit als Investitionskiller
Einer der zentralen Punkte in Posens Argumentation ist die wachsende Unsicherheit. Selbst falls Trump Steuern senkt oder Regulierungen abbaut, werde das kaum zu mehr Investitionen führen. Warum? Unternehmen und Haushalte seien zunehmend verunsichert. Sie wissen nicht, wie sich die wirtschaftspolitische Lage entwickelt. Das lähmt Konsum und Investitionsbereitschaft – mit direkten Folgen für die Konjunktur.
Ein Blick nach Großbritannien zeigt laut Posen, wohin das führen kann. Der Brexit habe seit 2020 für ein ständiges Auf und Ab gesorgt. Die wirtschaftliche Instabilität dort sei ein direktes Ergebnis politischer Unsicherheit.
Abkopplung vom Westen: Neue Allianzen statt alter Partnerschaften
Ein weiterer Effekt der US-Handelspolitik: Amerika isoliert sich zunehmend. Jahrzehntelange Wirtschaftsbeziehungen zu Partnerländern werden belastet oder ganz gekappt. Andere Länder reagieren darauf mit Gegenmaßnahmen und schließen neue Allianzen – jedoch ohne die USA. Das verringert Amerikas Einfluss und verschärft zugleich den internationalen Wettbewerb.
Gleichzeitig sinkt der Zugang der USA zu wichtigen Waren und Rohstoffen. Das bedeutet: Was knapp wird, wird teuer. Und genau das befeuert erneut die Inflation.
Teure Hilfen gegen eigene Politik
Um die Folgen der eigenen Wirtschaftspolitik abzufedern, könnte die US-Regierung gezwungen sein, betroffene Branchen direkt zu unterstützen – mit Subventionen oder Steuererleichterungen. Doch auch das hat seinen Preis. Laut Posen treiben solche Maßnahmen die Staatsausgaben weiter nach oben, was wiederum die Inflation anheizt.
Noch problematischer wird es, wenn einzelne Unternehmen durch Zölle gestärkt werden. Sie könnten ihre Monopolstellung nutzen, um Preise weiter anzuheben – zulasten der Verbraucher.
Die Notenbank läuft hinterher
Auch die Rolle der US-Notenbank sieht Posen kritisch. Die Fed habe bereits zu stark auf die Bremse getreten und die Zinsen zu früh gesenkt – obwohl die Inflation noch nicht wirklich unter Kontrolle sei. Sollte die Teuerung nun doch wieder anspringen, könnte die Fed zu spät reagieren. Dann wäre eine abrupte und kräftige Zinserhöhung nötig – mit weiteren Belastungen für Unternehmen, Verbraucher und den gesamten Finanzmarkt.
Stagflation – ein gefährliches Szenario
Das Schreckgespenst heißt Stagflation: Hohe Inflation bei gleichzeitig stagnierender oder schrumpfender Wirtschaft. Ein Szenario, das in den USA zuletzt in den späten 70er- und frühen 80er-Jahren Realität war. Für Posen ist klar: Die aktuelle Lage weist gefährliche Parallelen auf. Sollte sich seine Prognose bewahrheiten, könnte es Jahre dauern, bis sich die US-Wirtschaft davon erholt.
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