Vor wenigen Tagen berichtete Infineon über große Fortschritte, gar einen waschechten Durchbruch bei Halbleitern auf Basis von Galliumnitrid. Das Unternehmen ließ mitteilen, dass es erstmals gelungen sei, einen Wafer mit einem Durchmesser von 300 Millimetern zu fertigen. Die Konkurrenz hingegen gebe sich noch mit einem halb so großen Durchmesser zufrieden.
Das Versprechen lautet, dass durch die neuen Wafer Chips künftig sehr viel günstiger hergestellt werden können und Galliumnitrid seine Vorzüge gegenüber den heute dominierenden Silizium-Chips voll ausspielen können wird. In Aussicht gestellt wird vor allem ein geringerer Strombedarf und damit auch eine leichtere Kühlung von Komponenten.
Infineon: Gefangen in der Gegenwart
Doch allen Fortschritten bei Forschung und Entwicklung zum Trotz handelt es sich dabei letztlich noch um Zukunftsmusik. In der Gegenwart leidet Infineon derweil unter einer anhaltenden Nachfrageschwäche, was die Anteilseigner leider nicht einfach ignorieren können. Die jüngsten Kursgewinne fielen letztlich überschaubar aus.
Infineon Aktie Chart
Zeitweise konnte die Infineon-Aktie sich schon in unmittelbare Nähe der wichtigen 30-Euro-Linie begeben und mit 29,56 Euro am Dienstagmorgen sind die Bullen davon noch immer nicht weit entfernt. Für einen tatsächlichen Durchbruch hat es bisher aber nicht gereicht. Damit bleibt es bei einem Kursverlust von rund 20 Prozent seit Jahresbeginn.
Eine Frage der Perspektive
Ob die Infineon-Aktie nun ein lohnenswertes Investment sein könnte, hängt schwer vom Blickwinkel ab. Das laufende und auch das kommende Jahr könnten sich als eher mau erweisen und mit einer schnellen Rallye ist kaum zu rechnen. Wer den Blick in die Ferne schweifen lässt, erkennt günstige Einstiegspreise und große Chancen aufgrund der technologischen Fortschritte. Dass jene eines Tages auch für sprudelnde Gewinne sorgen werden, ist aber freilich nicht in Stein gemeißelt.
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