Die Laiqon AG, ein aufstrebendes Unternehmen im Bereich Asset Management, hat sich auf innovative und maßgeschneiderte Lösungen für institutionelle und private Anleger spezialisiert. Mit einem klaren Fokus auf digitale Strategien, Nachhaltigkeit und alternative Investmentansätze verfolgt Laiqon das Ziel, seinen Kunden überdurchschnittliche Renditen bei überschaubarem Risiko zu ermöglichen.
Dabei hat Laiqon in jüngster Zeit mehrere positive Entwicklungen melden können. So auch den Einstieg eines neuen Ankeraktionärs, der nicht nur das Wachstum antreiben, sondern auch Effekte auf die weitere Dividendenpolitik haben könnte.
Die Redaktion von Finanztrends hatte auf dem Eigenkapitalforum 2025 die Gelegenheit, ein Interview mit CEO Achim Plate zu führen. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die Effekte aus dem Einstieg des neuen Ankeraktionärs, aktuelle Entwicklungen in den Digitallösungen des Vermögensverwalters sowie die weitere Wachstumsstrategie. Das vollständige Interview finden Sie im folgenden Beitrag.
Transkript des Interviews
Carsten Müller: Hallo und herzlich willkommen hier bei Finanztrends. Wir sind heute auf dem Eigenkapitalforum 2025 in Frankfurt und nutzen die Gelegenheit, uns mit Unternehmensvertretern über ihre Geschäftsmodelle und Perspektiven auszutauschen. Wir haben auf unserer Plattform schon mehrfach über dieses Thema geschrieben – Künstliche Intelligenz bleibt eines der wichtigsten Trendthemen. KI wird nicht mehr nur klassisch in Sprachmodellen genutzt, sondern erobert zunehmend alle Geschäftsbereiche, auch das Asset Management. Ich freue mich besonders, heute einen Vertreter eines Asset-Management-Unternehmens begrüßen zu dürfen, das auf KI setzt: Herr Achim Plate von Laiqon. Herzlich willkommen!
Achim Plate: Vielen Dank für die Einladung, ich freue mich, hier zu sein.
Carsten Müller: Letzte Woche gab es eine wichtige Ankündigung: Sie haben mit der Joachim Herz Stiftung einen neuen Ankeraktionär gewonnen. Es wurde bekanntgegeben, dass dies über eine Barkapitalerhöhung ohne Bezugsrecht erfolgt. Können Sie uns weitere Details zu dieser Investition geben?
Achim Plate: Gerne. Auf der diesjährigen Hauptversammlung habe ich bereits erwähnt, dass ich das Ziel hatte, einen weiteren Ankerinvestor für die Laiqon AG zu gewinnen. Das wurde im August angekündigt. Danach folgten intensive Gespräche und umfangreiche Due-Diligence-Prozesse. Schließlich hat sich die Joachim Herz Stiftung entschieden, 2,1 Millionen neue Laiqon-Aktien zu einem Preis von 6 Euro zu zeichnen. Das ergibt einen Bruttoemissionserlös von fast 12,6 Millionen Euro.
Wir sind unglaublich stolz und glücklich, diesen Investor gewonnen zu haben. Die Joachim Herz Stiftung ist eine sehr bekannte, große Stiftung, die unternehmerisch und langfristig denkt. Ich bin überzeugt, dass wir mit dieser Hamburger Adresse langfristig erfolgreich zusammenarbeiten werden.
Für uns bedeutet das, dass unsere sechsjährige Entwicklungsphase abgeschlossen und vollständig finanziert ist. Wir mussten in der Vergangenheit wiederholt Kaufpreiszahlungen für zahlreiche Akquisitionen leisten. Das ist nun erledigt, und wir können uns auf organisches Wachstum konzentrieren.
Carsten Müller: Was bedeutet dieser neue Ankeraktionär strategisch für Sie? Und erhoffen Sie sich dadurch auch Impulse für den Aktienkurs? Immerhin spielt dieser für ein Asset-Management-Unternehmen eine wichtige Rolle im Außenauftritt.
Achim Plate: Wenn Sie unsere Pressemitteilung genau gelesen haben, sehen Sie, dass das Wort „Dividende“ darin vorkommt. Eine Stiftung wie die Joachim Herz Stiftung verfolgt sicherlich eine Strategie, bei der Dividendenzahlungen eine wichtige Rolle spielen. Für unsere anderen Aktionäre bedeutet das, dass es nun einen Großaktionär gibt, der an kontinuierlich steigenden Dividenden interessiert ist.
In unserem Geschäftsmodell haben wir vorgesehen, dass wir ab dem Jahr 2027 erstmals eine Dividende für das Vorjahr ausschütten möchten. Die Stiftung unterstützt uns dabei und fordert uns in dieser Hinsicht auch heraus.
Darüber hinaus ist die Joachim Herz Stiftung ein finanzieller „Proof of Concept“, ähnlich wie Union Investment auf der operativen Seite. Das schafft Vertrauen und öffnet Türen – sowohl bei Vertriebspartnern als auch bei weiteren Akquisitionsgesprächen. Strategisch hat dieser Schritt also eine immense Wirkung.
Carsten Müller: Sie haben Ihr Geschäftsmodell in den letzten Jahren von klassischem Asset Management zu KI-gestütztem Asset Management weiterentwickelt. Dies spiegelt sich auch in Ihrem neuen Namen wider. Können Sie das für unsere Zuschauer erläutern, und wie haben Ihre Kunden auf diese Transformation reagiert?
Achim Plate: Der Name Laiqon, den wir Anfang 2023 eingeführt haben, bringt unsere Philosophie gut zum Ausdruck. Er steht für „AI“ (Artificial Intelligence) und „IQ“ (Intelligenz). Wir symbolisieren damit, dass wir nicht ausschließlich auf KI setzen, sondern überzeugt sind, dass beide Welten – klassische Intelligenz und KI – noch lange Zeit nebeneinander existieren werden.
Unser Kerngeschäft ist es, Geld für unsere Kunden zu verwalten – von kleinen Sparbeträgen ab 25 Euro bis hin zu Hunderten Millionen von institutionellen Investoren. Wir bedienen dabei drei Segmente: klassische Publikumsfonds und Spezialmandate, diskretionäre Vermögensverwaltung für Einzelkunden sowie digitale Wealth-Lösungen.
Besonders im digitalen Bereich setzen wir auf individualisierte Finanzprodukte und Cloud-Infrastrukturen. Unsere Stärke liegt in unserer digitalen Kompetenz, einschließlich einer eigens entwickelten KI, mit der wir beispielsweise Endkunden unserer Partner direkt erreichen können.
Carsten Müller: Sie haben die Digitalisierung angesprochen. Gibt es spezielle Herausforderungen, die sich dabei ergeben, sei es in der technologischen Entwicklung oder in anderen Bereichen?
Achim Plate: Eine der größten Herausforderungen ist die Regulierung, die an sich die Digitalisierung nicht behindert, aber sie erfordert eine immense Dokumentation und Systematisierung. Beispielsweise hat die Einführung von Dora – einer neuen regulatorischen Anforderung – dazu geführt, dass wir unsere Prozesse noch detaillierter beschreiben und kontrollierbar machen müssen.
Das Gute daran ist: Wenn man sich konsequent für eine Cloud-Infrastruktur entscheidet und diese richtig aufsetzt, gibt es kaum noch Grenzen. Man kann moderne Softwaresysteme integrieren, zusätzliche Rechenleistung aus der Cloud nutzen und schneller kalkulieren.
Ein wichtiger Punkt ist die Einhaltung von Standards wie der ISO 27001, die ein System auf Bankniveau in Sachen IT- und Datensicherheit erfordert. Wenn man diese Strukturen korrekt aufbaut, ist Regulierung eher ein Vorteil, denn viele Mitbewerber schaffen es nicht, diese Anforderungen in einer digitalen Plattform zu integrieren.
Carsten Müller: Wie entwickeln sich Ihre KI-gestützten Angebote? Gibt es bereits Ergebnisse, die sich auf Ihr Wachstum auswirken?
Achim Plate: Die KI-gestützten Angebote, insbesondere im Bereich digitaler Wealth-Lösungen, sind ein wichtiger Wachstumstreiber für uns. Aktuell verwalten wir in diesem Bereich rund 600 Millionen Euro Assets under Management (AUM). Unser Ziel ist es, diese Zahl bis Ende nächsten Jahres auf 1,5 Milliarden Euro zu steigern.
Die Margen in diesem Bereich sind ebenfalls sehr attraktiv, was ihn noch bedeutender macht. Langfristig planen wir, bis 2028 etwa 5,5 bis 6,5 Milliarden Euro allein im Bereich Digital Wealth zu verwalten – was in etwa der Gesamtgröße unseres heutigen AUM entspricht. Das zeigt, wie zentral dieser Bereich für unser Wachstum ist.
Carsten Müller: Sie haben Union Investment als Beispiel genannt. Gibt es weitere Projekte in der Pipeline?
Achim Plate: Wertanlage heißt das Produkt und das ist ein Produkt der Union Investment. Dabei handelt es sich um eine Lösung, die wir als Partner unterstützen, steuern und mitgestalten. Unser Ziel ist es natürlich, mehr solcher White-Label-Partnerschaften zu gewinnen. Ein weiteres Beispiel ist unser Joint Venture mit der mVBRB Rosenheim, der größten Volks- und Raiffeisenbank Bayerns, das ebenfalls als White-Label-Partnerschaft funktioniert. Wir sind überzeugt, dass wir in Zukunft weitere Partner hinzuziehen werden.
Carsten Müller: Vielen Dank, Herr Plate, für das ausführliche Gespräch und die spannenden Einblicke in Ihre Strategie und Visionen. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg auf dieser Konferenz.
Achim Plate: Vielen Dank.