Huk Coburg PKV: Schlechte Karten bei Beitragsanpassungen!

In Sachen Beitragserhöhung scheint die Huk Coburg PKV anfälliger zu sein als mancher Mitbewerber. Das legen zumindest unabhängige Untersuchungen zu dem Thema nahe.

Die private Krankenversicherung wird mit der Zeit nicht günstiger, sondern immer teurer. Davon sind sämtliche Versicherte betroffen, egal bei welchem Anbieter sie untergekommen sind. Es gibt aber durchaus Anbieter, die eher zu Beitragserhöhungen neigen als andere. Eben dieses Thema hat sich im vergangenen Jahr der Analyst Dr. Carsten Zielke genauer angesehen und dabei aufgeschlüsselt, bei welchen privaten Krankenversicherungen eher mit steigenden Beiträgen zu rechnen ist als bei anderen.

Als Berechnungsgrundlage dienten dem Versicherungsexperten dabei mehrere Faktoren, darunter die reine Solvenzquote, die Höhe eines vorhandenen Überschussfonds und die jeweilige Kapitalanlage. Letztere ist vor allem in Zeiten von niedrigen Zinsen besonders wichtig, da eine PKV, die hauptsächlich in Staatsanleihen investiert, schon seit einigen Jahren keine nennenswerten Zinsgewinne mehr vorweisen kann. Entsprechend kann hier eine Beitragsanpassung eher nötig sein als bei einem Mitbewerber mit niedrigerer Solvenz aber einer Anlagestrategie, die auf anderen Finanzprodukten aufbaut.

Die Huk Coburg PKV kann nicht überzeugen

Eingeteilt hat Dr. Zielke die Versicherer in drei Gruppen. Versicherer mit einer erwarteten Beitragsstabilität von unter 50 Prozent haben dabei die höchste Wahrscheinlichkeit, die Beiträge in naher Zukunft anzupassen. In eben diese Kategorie wurde auch die PKV der Huk Coburg gezählt. Das bedeutet zwar nicht zwingend, dass hier alle Versicherten in diesem oder im nächsten Jahr mit höheren Beiträgen zu rechnen haben müssen. Zumindest käme ein solcher Schritt mit Blick auf die Ergebnisse der Analyse aber nicht völlig überraschend.

Letztlich ist es aber stets eine Frage des Einzelfalls, ob es zu einer Beitragserhöhung kommt oder nicht. Denn bei den einzelnen Versicherer werden eher selten sämtliche Tarife teurer. Stattdessen sind in einem bestimmten Zeitraum stets nur einzelne Tarife betroffen, während andere von steigenden Prämien erst einmal verschont bleiben. Mit der Zeit steigen die Kosten aber letztlich für alle, die entsprechenden Anhebungen erfolgen vereinfacht ausgedrückt nur zeitlich versetzt, was auch abhängig vom Versicherungseintritt und weiteren Faktoren ist.

Das treibt die Kosten der Huk Coburg PKV in die Höhe

Wie auch alle Mitbewerber kann die Huk Coburg PKV sich nicht von den Gegebenheiten an den Finanzmärkten lösen. Eben jene sorgen schon seit Jahren dafür, dass die Beitragserhöhungen zuweilen schon mal etwas aus dem Ruder laufen können. Ein wichtiger Faktor in dieser Hinsicht sind die anhaltend niedrigen Zinsen, welche es den Versicherern sehr schwierig machen, die angesparten Altersrückstellungen angemessen zu vermehren.

Dazu kommt seit einigen Monaten eine hohe Inflation, durch die die Lage sich weiter verschärft. Alles spricht daher dafür, dass die PKV Beiträge auch in Zukunft stark ansteigen werden – sowohl bei der Huk Coburg als auch anderen Versicherern. Mit Blick auf die angesprochene Analyse sei auch gesagt, dass die Ergebnisse sich jedes Jahr ändern können.

Hoffen auf die EZB?

Dass die PKV Beiträge wieder sinken, davon müssen privat Krankenversicherte gar nicht erst zu träumen wagen. Lediglich durch einen selbst initiierten PKV Wechsel besteht dazu überhaupt die Möglichkeit, besonders beim Verzicht auf bestimmte Leistungen. Ansonsten lässt sich erst einmal nur darauf hoffen, dass die eigene Versicherung nicht noch (viel) teurer wird. In dieser Beziehung wird die Europäische Zentralbank (EZB) in diesem Jahr eine tragende Rolle spielen.

Jene weigerte sich bisher noch dagegen, die Zinsen endlich wieder zu erhöhen. Langsam scheint jedoch ein Umdenken stattzufinden, nachdem die Inflation auch im Januar bedenklich hoch ausfiel. Sollte an der Zinsschraube doch noch gedreht werden, wäre das für Mitglieder in der Huk Coburg PKV sowie Versicherte aller anderen privaten Krankenversicherung gleich doppelt von Vorteil. Zum einen würden die Einnahmen aus Staatsanleihen zulegen, zum anderen dürften steigende Zinsen sehr wahrscheinlich die Inflation wieder etwas zurückdrängen. Gleich zwei preistreibende Faktoren würden also an Schärfe verlieren. Jeder privat Krankenversicherte dessen Kosten zuletzt in die Höhe geschossen sind, dürfte daher beide Daumen dafür drücken, dass die EZB von ihrer ultralockeren Geldpolitik möglichst bald abrückt.

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