Liebe Leser,
BioNTech hat am Donnerstag im Handel einen weiteren Rückschlag hinnehmen müssen. Die Notierungen sind um mehr als -6 % nach unten gekracht. An der Nasdaq ging es sogar unter die Marke von 130 Dollar. Es scheint einen Stimmungsumschwung gegeben zu haben, der inzwischen dramatisch ist.
Nasdaq-Opfer BioNTech: Es geht abwärts
Die Notierungen sind innerhalb von fünf Tagen damit um -15 % gefallen. Die Kurse sind in einem Monat um 13 % gesunken und sogar innerhalb von drei Monaten, die schon sehr niedrig begonnen hatten, um -5 %. Die Kurse sind an der Nasdaq innerhalb eines Jahres um satte -37 % nach unten gedrückt worden.
BioNTech ist offensichtlich in einer schlechten Verfassung, was den Aktienkurs betrifft. Die Börsen insgesamt, hier also die Aktien an der Nasdaq, werden regelrecht abverkauft. Die Angst vor einer Wirtschaftsrezession ist hoch. Die Zinspolitik der Fed zeigt, wie ernst die Lage sein kann. Die Zinsen sind um 0,75 Prozentpunkte angehoben worden.
Die Zinsen steigen in den USA massiv, weil die Inflationsrate mit einem Wert von mehr als 8 % allerlei Sorgen macht. Die Inflationsrate kann recht schnell auch noch die 10%-Marke erreichen, wenn die Rohstoffpreise – etwa Öl – weiterhin auf hohem Niveau bleiben. Deshalb muss die Zentralbank reagieren. Sie reagiert anders als in der Euro-Zone massiv und verteuert die Darlehen.
Das wiederum erhöht die Sorge, die Börsen und die Unternehmen an den Finanzmärkten könnten sich in den kommenden Wochen von dieser Zinspolitik nicht mehr loslösen. Steigende Zinsen signalisieren häufig, dass die Aktienmärkte in eine Schwächephase übergehen. Die Kurse könnten in den kommenden Wochen zumindest deutlich schwanken.
BioNTech gibt an der Nasdaq Rätsel auf
Davon sollte allerdings ausgerechnet BioNTech kaum betroffen sein. Die Nasdaq beachtet bei den aktuellen Kursrücksetzern offenbar nicht, dass das Unternehmen nach einem sehr erfolgreichen Jahr 2021 praktisch auf Geldkoffern sitzt.
BioNTech wird auch 2024 wieder enorme Gewinne erzielen. Möglich sind ungefähr 7 Milliarden Euro, nachdem die Umsätze auf 13 bis 17 Milliarden Euro taxiert werden. Das Unternehmen nähert sich in der Börsenbewertung langsam der 30 Milliarden-Euro Marke an, was wiederum einem extrem niedrigem Kurs-Umsatz-Verhältnis von etwa 3 für das Jahr 2024 entsprechen würde. Extrem niedrig ist der Wert in Bezug auf den gleichzeitig hohen Gewinn.
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) wird auch an der Nasdaq aktuell noch immer bei ungefähr 4 liegen, wenn die Gewinnschätzungen für das laufende Jahr nicht vollkommen daneben liegen. Die Notierungen von BioNTech müssten an der Technologie-Börse also selbst bei einer größeren Zinsangst weiterhin deutlich höher liegen, wenn es nur um die wirtschaftlichen Aussichten geht.
Dies ist nicht der Fall. Die allgemeine Börsenstimmung hat auch den Kurs von BioNTech deutlich beeinträchtigt. Dies wiederum führt dazu, dass auch andere Nachrichten offenbar in den Hintergrund geraten. Immerhin hat ein Beratergremium der FDA, der US-Zulassungsbehörde, sich nun für Impfungen im Alter von zwischen sechs Monaten und fünf Jahren ausgesprochen, wie es heißt. Dies betrifft nicht nur den US-Hersteller Moderna, sondern auch den Impfstoff des Duos Pfizer / BioNTech.
Hier entsteht ein weiteres Geschäftsfeld, das zudem vom Staat bedient, d. h. finanziert wird. Selbst bei steigenden Zinsen muss also BioNTech nicht die Sorge haben, dass die Kundschaft fehlt. Zumindest dienen die USA mit höherer Sicherheit als gute Vorlage für andere Staaten und überstaatliche Organisationen wie die EU.
Es dürfte in den kommenden Monaten bei einer anziehenden Welle von Omikron- und generell Corona-Infektionen zumindest aus Sicht der Hersteller gute Chancen dafür geben, dass weitere Impfstoff-Bestellungen erzeugt werden. Insofern dürfte das Geschäft eher besser denn schlechter verlaufen.
BioNTech: Der Trend ist vorbei
Dennoch ist für den Konzern aus Mainz auch und gerade an der Nasdaq der positive Trend offenbar vorbei. Die Notierungen sind zuletzt auch aus charttechnischer Sicht klar im Abwärtstrend gelandet. Die Unterstützungen bei 130 Dollar stehen nun an der Nasdaq auf dem Prüfstand. Zudem wird die Kursentwicklung auch in Deutschland kritisch zu sehen sein. 130 Euro galten als historische Untergrenze für den Impfstoff-Hersteller.
Weitere Unterstützungen sind nun erst in Höhe von 100 Euro zu vermuten. Es kann aus Sicht der Analysten noch um ca. 20 Euro abwärts gehen, bevor auch der letzte Stein ins Wanken gerät. Der Aufwärtstrend ist allerdings schon seit einiger Zeit nicht mehr zu sehen. Das Unternehmen müsste zunächst die Marke von 150 Euro erobern, um diese Entwicklung wieder voranzutreiben.
Schließlich allerdings sind die Notierungen auch aus der Sicht der technischen Analysten noch auf sehr schwierigem Terrain unterwegs. Die Aktie hat in jeder zeitlichen Dimension den technischen Abwärtstrend eingeläutet. Die Kurse sind aus dieser Wahrnehmung inzwischen etwa 40 % unter dem GD200, dem Signal für einen langfristigen Aufwärtstrend unterwegs. Zudem fehlen auch zum GD100 annähernd 20 %.
Der GD100 verläuft in Höhe von 150 Euro und damit auch aus charttechnischer Sicht in einer interessanten Höhe. Zudem gelang es nicht einmal, den GD38 zu erobern. Der verläuft bei 146 Euro und bleibt mehr als 10 % vom aktuellen Aktienkurs entfernt.
Da bis dato auch die jüngsten Nachrichten der FDA keinen Umkehrschub gebracht haben, kann es für das Unternehmen an der Börse inzwischen vergleichsweise eng werden, so die Meinung der Analysten und Beobachter der charttechnischen und der technischen Analyse zum aktuellen Bild. Immerhin: Am Freitagmorgen ging es an den Märkten etwas aufwärts – ist dies das Comeback?
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