Der Mittwoch ist für das französische Unternehmen Valneva vergleichsweise enttäuschend verlaufen. Die Notierungen gaben gleich um gut 2 % nach und bewegten sich erneut in Richtung einer markanten Untergrenze. Dies ist aus Sicht von Analysten irritierend, allerdings noch nicht entscheidend. Es liegt ein möglicher Ausbruch nach oben in der Luft, so die Erwartung der Analysten.
Valneva: Warten, warten, warten
Im Grunde warten sowohl die Aktienmärkte wie auch die Öffentlichkeit nur noch darauf, dass der Impfstoff des Unternehmens gegen das Corona-Virus so schnell wie möglich durch die EMA, die Arzneimittel-Zulassungsbehörde der EU, zugelassen wird. Bahrein und Großbritannien haben den Impfstoff bereits zugelassen. Die EMA hat vor wenigen Tagen in einer öffentlichkeitswirksamen Aktion Valneva aufgefordert, einige weitere Daten nachzuliefern. Dies soll dann die Zulassung etwas verzögern.
Am Donnerstag nun liefert Valneva weitere Daten zum Verlauf des Geschäftes. Es kommen damit zwei wesentliche Faktoren für die Kursentwicklung zusammen: Die mögliche Zulassung durch die EMA wie auch die Entwicklung des Geschäftes.
Die wirtschaftliche Seite ist jedenfalls weiterhin spannend. Das Unternehmen hat im Jahr 2021 insgesamt 348 Millionen Euro erlöst. Dies wurde verbunden mit einem EBIT von -91,92 Millionen Euro. Der Gewinn bzw. hier Verlust belief sich auf -73,42 Millionen Euro. Dies entspricht einem EPS in Höhe von -0,75 Euro.
Der Impfstoff kann im Jahr 2024 neben anderen Aktivitäten im Impfstoffsektor einen Durchbruch bringen. Bahrein und Großbritannien werden wie beschrieben bereits beliefert. Die EU hat für den Fall der Zulassung des Tot-Impfstoffs, der vor allem Impfskeptikern helfen könnte, bis zu 60 Millionen Impfstoffdosen bestellt. Das ist die Grundlage für die Schätzungen bezogen auf das laufende Jahr.
Valneva soll in diesem Jahr Umsätze in Höhe von 544 Millionen Euro erwirtschaften. Dies könnte zu einem positiven Ergebnis führen, was wiederum den aktuellen Börsenwert erklären kann. Das KGV in den vergangenen Jahren war stets negativ. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) beläuft sich demgegenüber für das Jahr 2021 auf lediglich 3,6 und war auch in den Vorjahren stets unterhalb von 10. Insofern die Umsätze in den kommenden Jahren steigen können, wird das Unternehmen demnach wertvoller.
In einer Projektion für das Jahr 2025 wird davon ausgegangen, dass Valneva 1,06 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaften kann. Dies wäre gegenüber dem Jahr 2021 in etwa eine Verdreifachung. Dennoch: Die reale wirtschaftliche Bewertung hängt an der Zulassung und dann an der wirtschaftlichen Verwertung des Corona-Impfstoffs.
Gegenwärtig ist die Stimmung an den Aktienmärkten noch überschaubar. Der Titel hat mit dem Rücksetzer vom Mittwoch ein bescheidenes Zeichen gesetzt. Die Notierungen sind damit insgesamt nun im Zeitraum von einem Monat um -24 % nach unten gerutscht. Über den Zeitraum von drei Monaten liegt die Aktie noch immer mit -16 % hinten. Die Hochpunkte aus dem Dezember 2021, als Valneva zwischenzeitlich deutlich mehr als 25 Euro erreichte, sind lange unterschritten. Zu lange warten die Märkte bereits auf positive Nachrichten.
Bis zur Zulassung gilt es nun, die Unterstützungen bei 12 Euro zu verteidigen. Gelingt dies, dann ist der Weg zunächst bis zu den Hürden bei 15 Euro offen. Der Aufwärtstrend würde aus Sicht von Chartanalysten wiederum in Höhe von 16 Euro erreicht. Das Potenzial reicht dann bis zu Kursen von 20 Euro.
Technische Analysten sehen den Titel mittlerweile im Abwärtstrend. Der Maßstab ist das Verhältnis zu den jeweiligen gleitenden Durchschnittskursen. Notiert die Aktie über dem GD, dann ist der Kurs bezogen auf diesen Zeitraum jeweils in einem Aufwärtstrend verortet. Bei Notierungen unterhalb dieser Marken gilt jeweils ein Abwärtstrend.
Die jüngsten Kursrücksetzer haben dazu geführt, dass die Aktie kurzfristig im Abwärtstrend ist. Der GD38 verläuft bei 15,23 Euro. Auch der GD100 bei 16,89 Euro sowie der GD200 in Höhe von 16,84 Euro sind derzeit mehr als 20 % entfernt. Insofern sieht es so aus, als sei der Wert auf dem Weg nach unten. Alles kann sich unmittelbar ändern, wenn jetzt die Zulassung erfolgen sollte.
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