Liebe Leser,
am Mittwoch hat Gazprom nur einen kleinen Satz nach oben vollziehen können. Dieser kleine Sprung jedoch kann theoretisch auch der Vorläufer für einen ordentlichen Sprung nach oben sein. Die Notierungen sind inzwischen zumindest auf dem Weg zur Grenze von 8 Euro. Die jüngste Entwicklung ist auf jeden Fall beträchtlich.
Gazprom: Der Konflikt, das Gas und die Gewinne
Die Nachrichten rund um die Ukraine und Russland waren zuletzt zumindest halbwegs beruhigend. Die Russen sollen damit begonnen haben, Militär zurück zu ziehen. Dies wiederum kann zu einer kleinen Pause in der Kriegsrhetorik führen, ist zu vernehmen. Niemand kann derzeit von außen direkt sehen, ob es zu einer Eskalation kommen wird oder nicht. Der EU-Botschafter Russlands versicherte jedoch, dazu werde es nicht kommen.
Wenn die Eskalation auf die längere Bank geschoben wird, kann dies deutliche Vorteile für Gazprom bringen. Im Kern geht es für das russische Unternehmen um die Gaslieferungen in die EU – und dies per Nord Stream 2. Die Gaspipeline ist ein Politikum gewesen oder wird dies noch bleiben. So hatte Deutschland über die Netzagentur darauf verwiesen, vor dem Sommer werde es keine Genehmigung für Gazproms Nord Stream 2 Pipeline geben.
Andere Stimmen, vornehmlich aus den USA und den Verbündeten in EU-Organisationen, stellten die Genehmigung überhaupt in Frage. Kein Wunder: U.a. die USA wollen Flüssiggas in die EU verkaufen. Dafür werden auch Investitionen in die Schiffsinfrastruktur in der EU benötigt, die zum Beispiel der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck auch ankündigte. Wenn der Markt für Flüssiggas eröffnet ist, wird Gazprom mit seinen Gaslieferungen auch als Konkurrent wahrgenommen.
Insofern ist der aktuelle Konflikt für Gazprom belastend. Gas-Kürzungen für die EU sind schon durch Maßnahmen vorbereitet, die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nun ankündigte. Dabei allerdings kann es jetzt wie beschrieben zu einer deutlichen Entspannung kommen. Die Börsen zeigen sich vergleichsweise erfreut.
Die Notierungen haben in den vergangenen Tagen bereits zugelegt. Vor allem aber sind nun mit dem GD38 und dem GD200 zwei wichtige Hürden aus technischer Sicht überwunden. Beide Trend-Indikatoren zeigen nun einen Aufwärtstrend an. Der soll sowohl kurzfristig wie auch langfristig gelten. Die Notierungen könnten dabei auch den GD100 ins Visier nehmen. Der verläuft in Höhe von gut 8,10 Euro und ist damit nahe. Insofern sieht es aktuell zumindest erstaunlich gut aus, nachdem in den Tagen zuvor erhebliche Sorgen zu vernehmen waren.
Die Tendenz könnte dazu führen, dass oberhalb von 8 Euro die Chancen auf deutlich höhere Kurse sogar massiv erhöht würden. Die Aktie hatte kürzlich einmal bereits 9 Euro ins Visier genommen.
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