Liebe Leser,
Plug Power wird heute die eigenen Quartalszahlen vorstellen. Darüber haben wir Ihnen verschiedentlich auf dieser Seite bereits berichtet. Nun allerdings wird es kritisch – wird die gesamte Branche darunter leiden müssen? Die Zahlen werden jedenfalls einen bestimmten Trend widerspiegeln.
Plug Power: Die Erwartungen sind schon niedrig
Schon jetzt sind die Erwartungen – zumindest an dieser Stelle – besonders niedrig. Plug Power hat davor am gestrigen Montag etwa -1,3 % verloren, während der Konkurrent Nel Asa aus Norwegen einen Rücksetzer vermeiden konnte und im Gegenteil ein Plus von 1,4 % schaffte. Die Notierungen von Nel Asa sind damit auch in den vergangenen Handelstagen deutlich stärker und stabiler als für Plug Power gewesen – die Norweger schafften ein Plus in Höhe von etwa 1,75 % in einer Woche, während Plug Power einen Abschlag über immerhin -8,5 % hinnehmen musste.
Tatsächlich aber sind die Kurse von Plug Power – auch im Vorgriff auf die zu erwartenden Zahlen – schon seit längerer Zeit recht schwach. Die klare Abwärtsentwicklung zeigt sich auch im Chartbild des Unternehmens.
Die Kursdaten haben dies über Monate angedeutet.
Die Kursperformance der Plug Power-Aktie
Plug Power hat in den vergangenen vier Wochen einen Abschlag von mehr als -27 % hinnehmen müssen. Dabei konnte Konkurrent Nel Asa mit einem Plus von +15% aufwarten. All dies hat Gründe.
Nel Asa hat die Quartalszahlen, vor denen Plug Power mit seinen Eigentümern praktisch schon zittert, bereits kundtun können. Die Norweger hatten zwar gleichfalls einen recht schwachen Umsatz präsentiert, jedoch nach einigen Tagen einen Turnaround am Markt geschafft. Die Aktie drehte seither um gut 20 % aufwärts. Dies ist wiederum eine Erwartung, die Plug Power typischerweise nicht so einfach wird erfüllen können.
Nel Asa hatte einfach einen vergleichsweise schwachen Umsatz, der mit gut 18 Millionen Euro auf dem Niveau verharrte, den Nel Asa schon ein Quartal vorher erreicht hatte. Dennoch sind die Notierungen mit Ausblick auf die kommenden Monate bzw. Jahre wieder geklettert, weil immerhin der Auftragsbestand im Gesamtvolumen über etwa 200 Millionen Euro vergleichsweise attraktiv wirkte.
Auf der anderen Seite steht nun Plug Power aus den USA. Die Spekulationen schießen teils in Kraut, eines aber ist gewiss: Der Umsatz wird mit hoher Sicherheit nicht mehr die erwarteten 900 Millionen Dollar erreichen können. Die jüngsten Schätzungen für das Gesamtjahr liegen bei etwa 845 Millionen Dollar.
Fraglich scheint mangels neuer Nachrichten sogar, ob wenigstens dieser Umsatz noch erreichbar sein wird. Denn Plug Power hatte im ersten Quartal einen Umsatz von lediglich 141 Millionen Dollar verbuchen können. Im zweiten Quartal schaffte der Konzern einen Umsatz in Höhe von allenfalls 151,3 Millionen Dollar. Setzt sich das bisherige Niveau fort, könnte es zu einer enormen Umsatzenttäuschung kommen.
Immerhin fehlen dem Unternehmen dann ggf. noch einmal mindestens 150 Millionen Dollar im Gesamtjahr oder eben etwa ein Sechstel gegenüber der ohnehin schon korrigierten Schätzung. Die Börsen jedenfalls würden sich bei einer solchen Entwicklung mit hoher Sicherheit sehr enttäuscht zeigen. Die Aktie hat derzeit kaum Chancen, kurzfristig auf eine bessere Entwicklung zu hoffen.
Dem Umsatz von – wenn diese Erwartung stimmt – weniger als 850 Millionen Dollar steht derzeit noch ein Börsenwert im Umfang von 8,5 Milliarden Euro (oder auch Dollar) gegenüber. Die Aktie weist demnach rechnerisch ein Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von gut 10 auf. Wäre das Unternehmen profitabel, wäre dies kaum problematisch.
So aber könnte sich erneut Absetzbewegungen entwickeln. Immerhin sind gut 73 % des Titels in Streubesitz. Es ist unverändert nicht auszuschließen, dass die Aktien von einigen Aktionären auf den Markt geworden werden, wenn die Erwartungen weit verfehlt werden. Insofern steht am 8. November – dem heutigen Dienstag – eine echte Bewährungsprobe an.
Der Titel ist ohnehin mit weniger als 15 Euro am Markt bereits in einer deutlichen Bredouille. Der charttechnische Aspekt zeigt, dass die Kurse mittlerweile recht deutlich in Richtung eines massiven Abwärtstrends gerutscht sind. Erholung wäre erst dann zu erwarten, wenn der Titel auf 20 Euro, eher sogar noch höhere Kurse nach oben klettern würde. Dies ist jedoch kaum zu erwarten, so zumindest würden wiederum technische Analysten behaupten.
Die Aktie hat aktuell einen Abstand von mehr als 31 % auf den GD100 eingenommen. Der mittelfristige Trend ist aus der Sicht technischer Analysten also kaum noch zu drehen. Bei mehr als 20 % Abstand zu einer solchen Trendlinie jedenfalls sind die technischen Analysten im Regelfall äußerst skeptisch.
Somit ist auch der GD200 nun zu weit entfernt. Die 200-Tage-Linie verläuft mehr als 28 % vom derzeitigen Kurs entfernt. Auch hier wäre die Distanz nach Auffassung der technischen Analysten viel zu groß, um von einem neuen Aufwärtstrend auszugehen. Damit ist auch der sogenannte RSL über 130 Tage, der Relative-Stärke-Index über einen mittelfristigen Zeitraum, viel zu schwach. Der aktuelle RSL beträgt 0,74 und ist damit weit vom Seitwärtstrend entfernt. Der wäre demnach erst dann gegeben, wenn der RSL die Marke von 1 erreichen würde – dies ist die neutrale Zone.
Vor den mit hoher Sicherheit enttäuschenden Quartalszahlen also hat Plug Power bereits einen sehr schwachen Weg nach unten eingeschlagen Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass es noch schwächer wird, wächst demnach.
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