Liebe Leser,
die Diskussion um Energiepreisdeckel und einen Blackout hält unvermindert an. In Deutschland versucht eine Expertenkommission, die Folgen des Gaspreis-Anstiegs durch ein geeignetes Modell – das der Regierung vorgeschlagen wird – zu bremsen. Dennoch bleiben die Energiewerte wie Nel Asa, Equinor aus Norwegen oder Cheniere Energy aus den USA derzeit noch vergleichsweise am Boden. Wie lange noch?
Die Gewinne von Equinor und Co. sprudeln
Tatsächlich sprudeln die Gewinne für die Energiekonzerne unverändert. Equinor aus Norwegen etwa wird derzeit an den Börsen vergleichsweise wenig beachtet. Die Notierungen sind um 2,7 % am Freitagmorgen erneut gefallen. Dabei haben die Norweger derzeit sowohl als Gaslieferanten wie auch als Investoren in regenerative Energiequellen – Windkraft etwa – alle Hände voll zu tun.
Ein Unternehmen wie Nel Asa, das Wasserstoff-Technologie vorantreibt, konnte in den vergangenen Wochen interessante Aufträge und Projekte vorweisen. Nel Asa arbeitet bei weitem nicht profitabel und kann auch keine nennenswerten Umsätze vorweisen – für dieses Jahr vielleicht 100 Millionen Dollar -, dennoch setzt sogar das US-Verteidigungsministerium auf die Norweger.
Von dort hat das Unternehmen den Zuschlag für ein Projekt erhalten, das 19 Monate lang eine Technologie-Effizienzsteigerung finanzieren soll. Solch einen Auftrag könnte Nel Asa kaum erhalten, wenn es nicht die Überzeugung gäbe, dass die Norweger dies auch a) können und b) daraus eine verkaufs- und vor allem eine nutzungsfähige Technologie entstünde.
Insofern sind die Signale durch das 5,6 Millionen Dollar schwere Projekt an sich positiv – zumal mittelfristig – und dennoch vom Markt nicht aufgenommen worden.
Dies zeigt sich auch an den jüngsten Performance-Daten.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Die Notierungen sind am Freitag erneut um fast 3 % nach unten gewandert, jedenfalls in den ersten Handelsstunden. Damit hat Nel Asa nicht nur keinen Rückenwind, sondern trotz der Projektmeldung reichlich Gegenwind.
Ähnlich sieht es für Equinor – wie oben beschrieben – aus. Die Norweger haben derzeit mit dem Minus aus den ersten Morgenstunden sogar einen Abschlag von immer noch -2 % über vier Wochen zu verdauen. Dies ist insofern überraschend, als auch Equinor allerlei Meldungen an den Markt brachte.
Zusammen mit Wintershall wird Equinor ein Projekt entwickeln, das in den kommenden Jahren dafür sorgen wird, dass die CO-2-Ausstöße der deutschen Industrie vor der norwegischen Küste teils verschwinden sollen – sprich: im Meer gelagert werden. Dies würde 20 % des CO-2-Ausstoßes der deutschen Industrie betreffen, so die Prognose. Das Projekt könnte ab etwa 2030 seine Arbeit aufnehmen und dürfte einen erheblichen Beitrag zur Klimaneutralität der industriellen Produktion in Deutschland darstellen. Immerhin ist Deutschland zusammen mit Russland und China noch eines der führenden Industrieländer weltweit – bezogen auf den Anteil an der Wirtschaftsleistung – und benötigt solche Impulse mit einiger Sicherheit.
Die Börsen haben solche Nachrichten weitgehend achselzuckend verarbeitet. Equinor ist derzeit noch in einem charttechnischen und technischen Aufwärtstrend, der sich allerdings nun auf weniger festem Boden befindet. Die Notierungen sollten nach Ansicht von Charttechnikern zumindest die Unterstützungen in Höhe von 33 oder 34 Euro verteidigen, um keine weiteren charttechnisch induzierten Attacken auf den Aktienkurs auszulösen.
Zusätzlich ist Equinor aus Sicht der technischen Analyse an einem kritischeren Punkt angekommen Die Distanz zum GD100, dem mittelfristig bedeutendsten Signal, ist mit 0,2 % zusammengeschrumpft. Immerhin aber ist der Abstand zur 200-Tage-Linie mit 8,8 % noch groß genug, um einen direkten Übergang in einen technischen Abwärtstrend als wenig wahrscheinlich erscheinen zu lassen. Equinor ist übergeordnet auch statistisch betrachtet noch in einer interessanten Position.
Immerhin gelang es den Norwegern, seit Jahresanfang einen Aufschlag von 49 % zu realisieren. Dies ist aus der Perspektive der Statistiker gerade im Vergleich zum sonstigen Markt noch akzeptabel. Schließlich ist die Aktie von Equinor damit um etwa 70 Prozentpunkte stärker als etwa der deutsche Leitindex Dax verlaufen- es ging also weit überdurchschnittlich voran.
Lediglich die Dynamik in der Kursentwicklung von Equinor ist vergleichsweise gering, so die Analyse der Charttechnik, der technischen Analyse und der statistischen Analyse.
Ein weiterer Vertreter in der Riege der Energie-Werte ist der LNG-Wert Cheniere Energy.
Cheniere Energy: Das sieht besser aus
Das Unternehmen aus den USA betreibt LNG-Terminals und wird derzeit indirekt unter anderem auch von der deutschen Regierung angegriffen. Schließlich hat sich Robert Habeck, Wirtschaftsminister, darüber beklagt, dass die Preise für Flüssiggas „Mondpreise“ wären.
Der Preis wird auf dem Markt ausgehandelt, dies ist in der EU vor einiger Zeit sogar der ausdrückliche Wunsch gewesen. Die langfristigen Verträge etwa mit Russland galten der EU-Kommission schon vor dem Ausbruch der Ukraine als marktpolitischer Dorn im Auge.
Nun sind Unternehmen wie Cheniere Energy und Co. privatwirtschaftlich organisiert. Es ist trotz aller gegenteiligen politischen Wünsche kaum vorstellbar, dass die LNG-Preise sich auf den Wunsch der deutschen Regierung aus „Solidarität“ oder dergleichen senken lassen. Die US-Industrie rechnet vielmehr mit weiterhin sehr hohen Preisen.
Davon profitiert nicht nur Cheniere Energy, sondern auch der Kurs der Aktie. Der Titel hat in den vergangenen vier Wochen immerhin 8,4 % zugelegt und in drei Monaten sogar einen Aufschlag von 39 % erzielt. Dies unterstreicht den Aufwärtstrend, den sowohl Chartanalysten wie auch technische Analysten bestätigen. Der GD100 ist hier 21 % entfernt, der GD200 wurde um 34,9 % distanziert. Zumindest bei Cheniere Energy zeigt sich im Vergleich zu Equinor oder gar Nel Asa schon jetzt, wie stark die Energiewerte derzeit sind und sein können.
Nel ASA-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Nel ASA-Analyse vom 22. November liefert die Antwort:
Die neusten Nel ASA-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nel ASA-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 22. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.