Liebe Leser,
die ersten Handelsergebnisse am Montagmorgen waren für einige Unternehmen aus der Wasserstoff-Branche nicht erfreulich. So sieht es etwa für Nel ASA oder ITM Power heute zum Start nicht besonders gut aus. Die Notierungen gaben jeweils um etwa 1 % nach. Die Konkurrenz von Plug Power aus den USA hingegen konnte einen Aufschlag für sich verbuchen. Die Situation ist allerdings derzeit ohnehin angespannt.
Nel Asa und Plug Power: Der 8. November
Nel Asa hatte kürzlich bereits darüber berichtet, wie das 3. Quartal zuletzt gelaufen war. Die Zahlen waren nicht besonders gut, wobei das Auftragsbuch des Unternehmens vergleichsweise voll gewesen ist. Die Notierungen sind allerdings erst Tage nach der Bekanntgabe der Zahlen weiter nach oben gerutscht. Zwischenzeitlich hatte Nel Asa intraday sogar Kursverluste bis auf weniger als 1 Euro hinnehmen müssen.
Die Kurse von Nel Asa sind allerdings auch aus anderem Grund derzeit angespannt. Der Konkurrent Plug Power aus den USA wird am 10. November die Zahlen zum 3. Quartal vorlegen. Dies ist ein Termin von höchster Brisanz. Tatsächlich hat Plug Power des öfteren bereits mit seinen Zahlen zum Quartalsbericht enttäuschen müssen. Diesmal wird es nicht anders sein, so steht zu befürchten.
Das Chartbild bei Plug Power ist jedenfalls in den vergangenen Handelstagen nicht besonders erfreulich gewesen, wie der einfache Blick auf die Verhältnisse nun zeigt.
Die Notierungen sind auch den Kursdaten nach nicht besonders robust. Am Freitag noch war es für die US-Amerikaner immerhin um deutliche 2,5 % abwärts gegangen.
Die Kursperformance der Plug Power-Aktie
Dies sind Vorzeichen einer echten Krise in den kommenden Tagen, steht jedenfalls zu vermuten: Plug Power hat ein schwaches Jahr hinter sich, das sich in den Zahlen wohl dokumentieren wird.
Auf der anderen Seite gibt es durchaus positive Signale, wenn einige Analysten Recht behalten sollten. Plug Power wird demnach vielleicht mit seinem „Gewinn“ – hier vielmehr dem Verlust, der allerdings als negativer Gewinn interpretiert werden kann – die Börsen bzw. die Analysten sogar überraschen, so die Erwartung.
Im Konsens unter zacks.com etwa heißt es, dass das Unternehmen pro Aktie einen Verlust von -0,25 Dollar einfahren werde. Das wären etwas weniger Verlust als im Quartal zuvor. Da hatte Plug Power pro Aktie einen Verlust in Höhe von -0,30 Dollar melden müssen. Geschätzt waren -0,21 Dollar pro Aktie.
Die nächste Veröffentlichung könnte nun im Lichte der vorhergehenden Zahlen als weitere Enttäuschung enden. Der Blick zeigt: Dies wäre im Rahmen dessen, was die Märkte in sechs aufeinanderfolgenden Phasen bereits erlebt haben.
Im August war die Schätzung um gut -40 % verfehlt worden. Im Mai, als es um den Bericht zum 1. Quartal ging, hat Plug Power die Gewinnschätzungen sogar um -65 % verfehlt. Besonders schlechte Ergebnisse gab es für das Unternehmen am 1. März 2024. Die Verluste haben die Schätzungen von damals -0,12 Dollar pro Aktie mit dem tatsächlichen Wert von -0,32 Dollar je Titel sogar um -165 % verfehlt.
Am 9. November 2021, vor nun einem Jahr, hat Plug Power die Schätzungen um 111 % verfehlt und musste auch im vorhergehenden Quartal zum 5. August 2021 einen Mehrverlust von 157 % einräumen.
Wer kann angesichts einer solchen Historie noch daran glauben, dass die Zahlen für dieses Quartal nicht enttäuschen werden, sondern sogar eine positive Überraschung darstellen?
Keine Überraschung
Die Entwicklung ist allerdings auch nicht besonders überraschend. Ein Großteil der besseren Nachrichten zum Unternehmen hat sich zuletzt darauf bezogen, dass für die Zukunft Aufträge gewonnen wurden. Dies betrifft vor allem einen Auftrag, den der US-Konzern Amazon erteilt hat. Amazon möchte selbst im Laufe der Jahre zum Konzern werden, der klimaneutral seine Leistungen – vornehmlich die Lagerhaltung und dann die Lieferketten – klimaneutral anbieten möchte. Anbieter von grünen Energiequellen wie Plug Power sind hier prädestiniert.
Plug Power hatte durch seinen CEO Andy Marsh angekündigt, Plug Power werde durch den Amazon-Auftrag die Umsatzziele erfüllen können. Gegenüber dem Umsatz, der sich für das Jahr 2024 ankündigt, wäre dies immerhin eine Verdreifachung – und damit verbunden sicherlich auch eine höhere Rentabilität.
All diese Nachrichten – wie auch die Bereitschaft der US-Regierung, im Rahmen eines großen Energieprogrammes Milliarden aufzulegen – helfen bei den aktuellen Quartalszahlen nicht. Deshalb wäre es überraschend, wenn die Zahlen am Ende nicht erneut die ohnehin niedrigen Hürden nach unten durchschreiten würden.
Die Börsen scheinen dies im Vorgriff bereits zu ahnen. Der Trend ist letztlich aus charttechnischer Sicht schlecht und aus technischer Sicht sogar verheerend.
Derzeit ringt der Kurs damit, die Notierungen zumindest wieder über die Marke von 15 Euro bzw. Dollar zu treiben. Dies ist aktuell noch nicht gelungen. Die Kurse haben zudem dann noch einen weiten Weg vor sich, um dann auch die bedeutende und vielgeachtete Markierung bei 20 Euro wieder zu überkreuzen. Dies wäre ein erster charttechnischer Befreiungsschlag, der eine gewisse Bedeutung hätte.
Die technische Analyse hingegen achten vor allem auf Indikatoren wie den GD100, den GD200 oder auch kürzerfristige gleitende Durchschnittslinien. Diese sind klar verfehlt. Der GD100 ist noch immer 30 % entfernt, der GD200 zudem etwa -28 %. Die Zahlen werden aller Voraussicht nach die ungünstige Ausgangsposition den GDs gegenüber nicht unbedingt aufheben. In den vergangenen Quartalen reagierten die Börsen nach schwächeren Zahlen zum jeweiligen Quartal sogar mit einem Kurssturz, der sich auch an den technischen Kennzahlen bemerkbar machte.
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