Liebe Leser,
aktuell scheint die Frage, ob der Krieg in der Ukraine ausbricht, die gesamte Börse zu belasten. Besonders betroffen ist der Titel von Gazprom. Die Russen sind gestern um fast 6 % eingebrochen. Das ist ein Knaller. Ist der Titel nun möglicherweise besonders günstig für den Einstieg?
Gazprom: Die Politik macht die Musik
Alles dreht sich in diesem Streit um Nord Stream 2. Deutschland, teils die EU und auch die USA drohen mit dem Boykott der Pipeline aus Russland, wenn die Russen in die Ukraine einmarschieren sollten. Allerdings haben Stimmen wie von Manfred Weber, vormals Kandidat für das Amt des EU-Kommissionspräsidenten und von Annalena Baerbock weit vor der Wahl schon vorab gefordert, Nord Stream 2 müsse auf den Prüfstand.
Es stellt sich die Frage, ob die Diskussion um Nord Stream 2 nicht ohnehin aufgekommen wäre – und was dahinter steckt. Kritiker vermuten Einflüsse aus den USA. Die verkaufen zusammen etwa mit Katar Flüssiggas an die EU. Dies gilt wegen des Schieferabbaus und des Schifftransports zwar als umwelt- und klimafeindlich, scheint aber derzeit die favorisierte Lösung zu sein.
Gazprom würde darunter kurzfristig nicht einmal so stark leiden, wie die Börse derzeit offenbar vermutet. Denn die EU wird bis 2028/2030 vom russischen Gas abhängig sein. Deshalb ist die Ukraine-Diskussion derzeit zumindest aus Sicht der Aktienbörsen normalerweise nicht so relevant, wie es hier scheint. Wenn es zu einem Krieg käme, dann würden die Änderungen für Gazprom möglicherweise sogar schwächer ausfallen, als es derzeit den Anschein hat.
Dennoch: Der Titel hat in den vergangenen Tagen deutliche 10 % abgegeben. Dies ist keine unmittelbare Einstiegsgelegenheit für Investoren. Denn Gazprom hat damit aus charttechnischer Sicht den Aufwärtstrend klar verloren. Die Notierungen könnten dennoch auf Unterstützungen in Höhe von 7 Euro zurückgreifen, so die Hoffnung der Chartanalysten. In den Aufwärtstrend würden die Kurse kehren, wenn der Titel wieder auf mehr als 7,70 Euro klettert.
Ähnlich sehen es die Analysten, die sich mit der technischen Analyse beschäftigen. Deren Erfahrung nach ist der Titel derzeit in einem kleineren Seitwärtstrend gefangen. Die wichtigen Linien bei 7,60 Euro (etwa) sind unterkreuzt. Damit sind der GD38 als Signal für die kurzfristige Entwicklung und der GD200 als Signal für die langfristige Trendentwicklung derzeit nicht mehr aktiviert.
Dennoch ist der Abstand bis zu diesen Trendumkehr-Punkten nicht so groß, als dass die Wende nicht mehr möglich scheint. In den kommenden Tagen kann es zu einem Trendwechsel kommen, wenn zumindest die Linie in Höhe von 7 Euro hält. Die Kriegsfolgen können an den Börsen hier bei Gazprom in beide Richtungen wirken.
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