Hoffentlich besitzen Sie bei der kommenden großen Enteignung genug Gold und Silber

Nein, ich bin kein Hacker und habe auch keinen Zugriff auf Ihre geheimen Kontodaten und doch glaube ich mit Bestimmtheit sagen zu können, dass der größte Teil Ihres Vermögens entweder immobil oder elektronisch verbucht und gespeichert ist.

Wenn dem so ist, sind Sie nicht viel anders aufgestellt als die meisten anderen auch. Egal ob Multimillionär oder armer Schlucker. Wer etwas besitzt, besitzt es in unserer elektronischen Welt zunächst einmal elektronisch.

Kriminalität war zu allen Zeiten in allen Staaten immer ein Problem. Mal ein Größeres, mal ein Kleineres, aber immer gab es Langfinger, die es auf den Besitz anderer Leute abgesehen hatten. Das ist heute nicht anders als früher und es wird auch vermutlich in Zukunft so sein, dass fremder Besitz immer wieder Begehrlichkeiten weckt.

Neu ist allerdings, dass man auf diesen Besitz durch das Internet inzwischen eine nahezu universelle Zugriffsmöglichkeit hat. Der Dieb früherer Jahre musste sich zum Haus seines Opfers bemühen, der heutige Betrüger arbeitet bequem von zu Hause aus.

Wie greift man dem Bürger in die Tasche, ohne den Wähler zu verärgern?

Kreditkartenbetrügereien, Phishing-Attacken oder ungerechtfertigte Lastschriften, schon heute wird auch auf elektronischem Weg viel Geld entwendet. Da die Diebe über Landesgrenzen hinweg arbeiten können, sind der Strafverfolgung schnell enge Grenzen gesetzt.

Es geht bei diesen Betrugsdelikten um viel Geld, auch wenn der einzelne Schaden nicht sonderlich hoch erscheinen mag. Trotzdem sind die verursachten Schäden immer noch verhältnismäßig kein, wenn man sie zu dem Wert ins Verhältnis setzt, der in Zukunft unbedingt „beigebracht“ werden muss.

Jedem Euro oder Dollar Schulden steht auch ein Guthaben in der gleichen Größe gegenüber. Dass die viel zu hohen Schulden irgendwann einmal verschwinden müssen, darüber herrscht allgemein Einigkeit. Auch darüber, dass dieser Prozess eher früher als später erfolgen sollte, sind sich zumindest die Fachleute inzwischen einig.

Die Frage ist nur noch, wie man die Schulden schnell aus der Welt schaffen kann. Das klassische Mittel der Tilgung scheidet aus. Es setzt dauert zu lange und setzt zudem eine Wirtschaftskraft voraus, die vielfach nicht mehr gegeben ist.

Neue Lösung für altbekanntes Problem gesucht

Bleiben noch die Mittel freiwilliger Schuldenschnitt und Steuern. Beide entwerten die den Schulden gegenüberstehenden Guthaben. Der Schuldenschnitt tut dies sofort, die Steuervariante mittelbar. Aber auch hier ist das Endresultat das Gleiche: Im Anschluss an die Zahlung ans Finanzamt sind die Guthaben weg oder zumindest deutlich kleiner geworden.

Die Inflation enteignet ebenfalls, nur etwas lautloser. Aus diesem Grund wurde sie in der Vergangenheit gerne gewählt, um insolvente Staaten „zu retten“. Eigentlich sollte dieses universelle Heilmittel auch jetzt wieder erfolgreich zum Einsatz kommen. Doch die Inflation, die man braucht, will sich partout nicht einstellen.

Ob sie sich kurzfristig doch noch einstellen wird, bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall wächst der Druck, denn die Zeit wird knapp, und wenn die bisher angedachte Lösung nicht funktioniert, muss eine neue her. An dieser Stelle kommt früher oder später auch die neue Cyberkriminalität des 21. Jahrhunderts ins Spiel.

Einen wohlhabenden Westeuropäer, Amerikaner, Japaner oder Chinesen mit ein paar schnellen Mausklicks um einige Hundert Dollar oder vielleicht sogar einige Tausend Euro zu erleichtern ist nett. Aber so richtig lukrativ wird der Coup erst, wenn man lautlos an das ganze Vermögen dieser Personen herankommen würde.

Die kleinen Gauner rauben eine Bank aus, die großen gründen eine

Der kleine privat operierende Trick- oder Cyberbetrüger kommt hier schnell an seine Grenzen. Was aber, wenn der Staat sich dieses „Problems“ einmal annimmt, und dafür sorgt, dass es richtig gelöst wird? Sie meinen, das wäre unmöglich?

Nun, technisch ist es das nicht mehr und stellen Sie sich nur einmal einen Augenblick lang vor, wie gut die Finanzminister dieser Welt plötzlich daständen, wenn sich bei den Kontoständen aller Weltbürger quasi über Nacht das Komma plötzlich zugunsten des Staates um eine Stelle nach links verschiebt.

Es gäbe natürlich einen Aufstand und für den braucht man bekanntlich eine gute Erklärung, will heißen Ausrede. Chaos und Terror bieten sich hier an. Wobei allen klar sein sollte, dass unsere Welt so gründlich ins Chaos gestürzt werden muss, dass hinterher niemand mehr den eigenen Besitz schlüssig nachweisen und damit zum früheren Zustand zurückkehren kann.

Cyberkriege bieten sich an dieser Stelle an. Erst fällt wochenlang der Strom aus und es geht über Monate hinweg gar nichts und am Ende stimmt nichts mehr, weder der Grundbucheintrag für Ihre Immobilie noch der Kontostand bei Ihrer Bank. Bei Ihrer Lebensversicherung wird unter Ihrer alten Nummer plötzlich ein neuer Kunde geführt mit engen persönlichen oder politischen Verbindungen zum aktuellen Finanzminister, und wenn Sie aus Ihrem Garten eine Möhre ausgraben wollen, erheben plötzlich auch fünf andere Menschen Anspruch auf das gesunde Gemüse.

Alles blanke Utopie?

Was zunächst wie eine Ideensammlung für einem neuen Zukunftsroman mit besonders wildem Inhalt und damit weit hergeholt erscheint, rückt schnell näher, wenn man sich betrachtet, wie viel Geld und Ressourcen international inzwischen in das Feld der Cyberkriegsführung gesteckt wird und wie knapp bei Kasse die meisten Staaten heute bereits sind.

Als Anleger kann es Ihnen fast egal sein, ob der Angriff auf Ihr Vermögen von einem klammen Finanzminister ausgeht oder auf einen klassischen zwischenstaatlichen Konflikt zurückgeht, der unter anderem auch mit Cyberwaffen geführt wird. Ist Ihr Geld erst einmal weg, wird es schwer sein, es wieder zu beschaffen.

Zurück zur Steinzeit ist gewiss keine Alternative. Den Dingen einfach ihren Lauf lassen und nichts tun sicher auch nicht. Einen Teil des eigenen Vermögens außerhalb des elektronischen Geld- und Besitzerfassungssystems aufgestellt zu haben, kann deshalb nicht schaden.

An dieser Stelle spielen die Edelmetalle wieder ihre Vorteile aus. Sie haben nicht nur keinen Forderungscharakter und stehen damit außerhalb unseres Finanzsystems. Man muss sie auch auf klassische Art und Weise stehlen und kann nicht mit der passenden Software von fremden Ländern aus einfach über sie verfügen.

Frei nach dem Motto: „Stell dir vor, deine Bank geht pleite oder es ist Cyberkrieg und du bist nicht (ganz so stark) betroffen, weil dein Gold immer noch direkt neben dem Glasfaseranschluss im Keller liegt und einfach nicht hindurch will, so sehr von der anderen Seite auch gezogen wird.“

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