Der Verwaltungsrat der angeschlagenen HOCN AG unterstützt die Anträge der neuen Großaktionäre, die im Februar eingereicht wurden. Diese planen, die Firmenhülle des ehemaligen Milchverarbeiters Hochdorf zu nutzen, um möglicherweise ein anderes Unternehmen an die Börse zu bringen.
In einer Mitteilung vom Donnerstag gab der Verwaltungsrat bekannt, dass er der Generalversammlung empfiehlt, den Aktionärsanträgen zuzustimmen. Dies umfasst auch die Wahl von Gregor Greber, Christopher Detweiler und Andreas Leutenegger sowie die Wiederwahl von Andreas Herzog in den Verwaltungsrat. Jürg Oleas und Jean-Philippe Rochat werden hingegen nicht mehr für eine Wiederwahl kandidieren.
Die als aktivistische Investoren bekannten Gregor Greber und Christopher Detweiler haben kürzlich einen Anteil von 13,1 Prozent am Unternehmen erworben. Sie fordern unter anderem die Aufhebung des Beschlusses zur Dekotierung der Aktie, da sie einen sogenannten Reverse Takeover anstreben.
Strategie für den Börsenmantel
Bei einem Reverse Takeover könnte ein Unternehmen, das einen Börsengang anstrebt, den Mantel übernehmen und so vergleichsweise einfach an die Börse gelangen. Greber verfügt über Erfahrung mit solchen Transaktionen. Er war federführend bei VT5, dem bisher einzigen Special Purpose Acquisition Company (Spac) in der Schweiz. Über dieses Vehikel gelangte der Transformatorenhersteller R&S Group an die SIX.
Der amtierende Verwaltungsratspräsident Jürg Oleas begrüßt laut der Mitteilung diese Initiative. „Es liegt unseres Erachtens im Interesse der Aktionäre und Anleihensgläubiger, eine Alternative zum laufenden Nachlassverfahren zu schaffen“, wird er zitiert.
Lösung für die Schuldenlast
Eine Herausforderung stellen jedoch die Schulden von „HOCN“ dar. Aus diesem Grund soll die Generalversammlung eine Kapitalerhöhung von maximal 150 Millionen Franken genehmigen. Die Einlage soll durch Verrechnung des Kapitalbetrags und der aufgelaufenen Zinsen der ausstehenden Anleihensobligationen erfolgen.
Konkret bedeutet dies, dass aus den Schulden beziehungsweise Anleihen der Gesellschaft Eigenkapital werden soll. Für diesen Schritt wäre zusätzlich die Zustimmung der Obligationäre der ausstehenden Hybridanleihe erforderlich.
Darüber hinaus soll die Generalversammlung die Statutenbestimmung aufheben, nach der der Verwaltungsrat einen Erwerber von Namenaktien als Vollaktionär ablehnen kann, sofern die Anzahl der von ihm gehaltenen Aktien 15 Prozent überschreitet.
Die Generalversammlung findet am 23. April statt.
Aktuelle Situation des Unternehmens
Die ehemalige Muttergesellschaft des Innerschweizer Milchverarbeiters Hochdorf befindet sich seit Anfang März in definitiver Nachlassstundung. In den kommenden Tagen wird der Schuldenruf veröffentlicht.
HOCN wird derzeit an der Börse nur noch sehr niedrig bewertet. Es handelt sich inzwischen lediglich um eine „Firmenhülle“. Das Kerngeschäft der ehemaligen Hochdorf, zu dem insbesondere Säuglingsmilchpulver zählt, wurde im Dezember letzten Jahres an die schweizerisch-britische AS Equity Partners verkauft.
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