Lassen Sie uns heute mit einem kurzen Blick in den Börsen-Rückspiegel starten: Der Corona-Crash erreichte etwa Mitte März 2020 seinen Höhepunkt. Der deutsche Leitindex DAX hatte in nur etwa 4 Wochen satte 40% (!) an Wert verloren. Danach folgte eine Rally an den Börsen, die bis vor wenigen Wochen andauerte. In dieser Phase liefen vor allem Technologiewerte extrem stark.
Bei unprofitablen Technologiewerten aus der zweiten Reihe hatten sich zwischenzeitlich große Blasen gebildet. Börsen-Altmeister Warren Buffett sah in dieser Phase mit seiner Vorliebe für substanzstarke Qualitätsaktien nicht allzu gut aus. Die Aktie seiner Beteiligungs-Holding Berkshire Hathaway entwickelte sich im Vergleich zu vielen Tech-Werten unterdurchschnittlich.
Das änderte sich in den vergangenen Wochen. Während viele Tech-Milliardäre wie Facebook-Chef Mark Zuckerberg, Amazon-Chef Jeff Bezos oder Tesla-Chef Elon Musk im laufenden Börsenjahr Milliarden verloren haben, weil die Aktienkurse ihrer Unternehmen deutlich nachgegeben haben, konnte Buffett sein Vermögen sogar mehren.
Buffett steigerte sein Vermögen zuletzt um 2,4 Mrd. US-Dollar
Konkret: Buffett, der in Anlehnung an seinen Wohnort oft auch als das „Orakel von Omaha“ bezeichnet wird, konnte sein Vermögen im schwierigen Börsenmonat Januar um 2,4 Mrd. US-Dollar auf rund 111 Mrd. US-Dollar steigern. Dies hatte der US-Sender CNBC gemeldet.
Dagegen schrumpfte das Vermögen von Tesla-Chef Elon Musk um 54 Mrd. US-Dollar. Die Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin verloren jeweils über 12 Mrd. US-Dollar. Bei Facebook-Chef Mark Zuckerberg waren es 15,2 Mrd. US-Dollar.
Damit beweist Buffett einmal mehr sein goldenes Händchen in schwierigen Zeiten. Zwar gab es immer mal wieder Marktphasen, in denen er schlechter performte als andere (wie beispielsweise von März 2020 bis ins Jahr 2021 hinein), doch auf Sicht der vergangenen 60 Jahre gilt er als erfolgreichster Investor der Welt. Grund genug, sich abschließend noch in Kurzform mit seiner Vita zu befassen:
Kurzbiografie von Warren Buffett
Sein erstes Geld verdiente Warren Buffett im Sommer 1936, indem er Coca-Cola-Sixpacks für 25 Cent kaufte und die Einzelflaschen für jeweils 5 Cent wieder verkaufte. Später verdiente er Geld als Zeitungsbote, mit der Vermietung von Flipperautomaten und dem Verkauf gebrauchter Golfbälle.
Seine ersten Erfahrungen mit Geldanlagen und dem Aktienhandel machte er im Unternehmen seines Vaters. Dort erwarb er im Alter von elf Jahren seine ersten 3 Aktien. Schließlich studierte er Wirtschaft und traf im Rahmen seines Studiums auf Benjamin Graham, der als einer der Väter des Value-Investing gilt.
Nach Beendigung seines Studiums arbeitete Buffett eine Zeit lang als Wertpapieranalyst bei Graham-Newman, einem Brokerunternehmen, das sein ehemaliger Professor Benjamin Graham mitbegründet hatte.
Im Jahr 1956 gründete Buffett sein erstes eigenes Unternehmen, die Buffett Partnership. In der Folge erzielte Buffett Jahr für Jahr beachtliche Renditen von über 20% pro Jahr und mehrte so das in sein Unternehmen eingezahlte Kapital.
Im Jahr 1969 löste Buffett die Buffett Partnership auf und bot seinen Investoren an, ihr Geld in Anteile von Berkshire Hathaway zum damaligen Kurs von etwa 43 US-Dollar je Anteil zu tauschen. Heute notiert die Berkshire-A-Aktie bei rund 467.000 US-Dollar! Das bedeutet: Aus einem 100-Dollar-Investment zum damaligen Zeitpunkt wären heute über 1 Mio. US-Dollar geworden! Auch heute noch ist die Berkshire-Aktie ein Basis-Investment für Anleger, die eine substanzstarke Value-Aktie suchen.
Mein Praxistipp für Sie: An der Börse notieren nicht nur die optisch teuren A-Aktien von Berkshire Hathaway, sondern auch die deutlich günstigeren B-Aktien, die mit Kursen von gut 300 US-Dollar auch für Privatanleger geeignet sind.