Hexagon-Aktie steigt um 6 %: Warum der Technologiekonzern Anleger begeistert

Hexagon steigert Q3-Bruttomarge auf 67,1 %, Cashflow wächst um 13 %. Anleger reagieren positiv auf solide Performance und Innovationskraft des Unternehmens.

Auf einen Blick:
  • Stabile Margen: EBIT-Marge bei 29 %, trotz Umsatzrückgang um 4 %.
  • Cashflow-Wachstum: Operativer Cashflow stieg um 13 % auf 165,9 Mio. EUR.
  • Produktinnovation: Neue Technologien stärken Hexagons Marktposition in der Industrie.
  • Abspaltung der ALI-Sparte angedacht, möglicher IPO

Hexagon AB ist ein führender Anbieter von Sensorik- und Softwarelösungen, die in Bereichen wie Fertigung, Geodaten, und autonome Systeme weltweit eingesetzt werden. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Entwicklung fortschrittlicher Lösungen, die die digitale Transformation in der Industrie und Infrastruktur unterstützen. Trotz eines schwierigen Marktumfelds konnte Hexagon im dritten Quartal 2024 durch stabile Margen und eine verbesserte Kostenstruktur überzeugen.

Wachstum der wiederkehrenden Umsätze trotz Umsatzrückgang

Im dritten Quartal 2024 erzielte Hexagon einen Nettoumsatz von 1.299,8 Millionen EUR, was einem Rückgang von 4 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auf organischer Basis – das heißt bereinigt um Währungs- und Akquisitionseffekte – betrug der Rückgang 2 %. Besonders positiv entwickelten sich jedoch die wiederkehrenden Umsätze, die um 7 % auf 564,9 Millionen EUR stiegen. Dieses Wachstum wird vor allem durch die steigende Nachfrage nach Softwarelösungen und Cloud-basierten Dienstleistungen angetrieben, die Unternehmen mehr Effizienz und Digitalisierung ermöglichen.

KennzahlQ3 2024Q3 2023Veränderung (%)
Nettoumsatz (MEUR)1.299,81.352,1-4%
Bruttomarge (%)67,165,5+1,6
EBIT-Marge (%)29,029,1-0,1
EPS (Euro-Cent)10,110,6-5%
Operativer Cashflow (MEUR)165,9146,5+13%
Wiederkehrende Umsätze (MEUR)564,9530,2+7%

Stabile Margen durch optimierte Kostenstruktur

Hexagon konnte seine Bruttomarge auf 67,1 % steigern, ein Plus von 1,6 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Auch die EBIT-Marge blieb mit 29,0 % nahezu konstant. Diese Stabilität ist bemerkenswert, da sie in einem Umfeld anhaltender wirtschaftlicher Unsicherheiten erzielt wurde. Wichtige Effizienzsteigerungen wurden durch ein umfassendes Rationalisierungsprogramm erreicht, das die Betriebskosten im Quartal um 42 Millionen EUR senkte. Der Fokus auf margenstarke Softwareprodukte und das gezielte Abstoßen von weniger profitablen Geschäftsbereichen hat das Ergebnis zudem unterstützt.

Entwicklung der Segmente: Unterschiede in den Endmärkten

Die Geschäftsentwicklung verlief in den einzelnen Segmenten unterschiedlich:

  • Manufacturing Intelligence: Der Umsatz ging um 2 % zurück, vor allem aufgrund schwacher Nachfrage in der Automobilindustrie. Die Luftfahrtbranche zeigte jedoch ein starkes Wachstum, was die Segmentmarge bei 25,5 % stabil hielt.
  • Asset Lifecycle Intelligence (ALI): Das Segment verzeichnete ein organisches Wachstum von 6 %, unterstützt durch steigende SaaS- und Softwareverkäufe. Die EBIT-Marge sank jedoch leicht auf 34,9 %.
  • Geosystems: Ein Umsatzrückgang um 5 % wurde hier verzeichnet, insbesondere durch schwächere Märkte im Bauwesen. Trotzdem konnte das Segment eine EBIT-Marge von 32,6 % erzielen, unterstützt durch Wachstum im Softwarebereich.
  • Autonomous Solutions: Dieses Segment war mit einem Rückgang von 12 % das schwächste. Verzögerungen bei Minenprojekten und ein Rückgang in der Landwirtschaft belasteten das Ergebnis. Dennoch blieb die EBIT-Marge stabil bei 34,0 %.

Starker Cashflow unterstützt künftiges Wachstum

Der operative Cashflow stieg um 13 % auf 165,9 Millionen EUR und die Cashflow-Konversionsrate verbesserte sich von 64 % auf 70 %. Dies zeigt, dass Hexagon weiterhin über solide finanzielle Mittel verfügt, um Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie in neue Märkte zu finanzieren. Die Fähigkeit zur Generierung eines starken Cashflows trotz einer schwierigen Marktumgebung stärkt die Finanzposition des Unternehmens und ermöglicht Flexibilität bei zukünftigen Wachstumsinitiativen.

Hexagon AB Aktie Chart

Innovation und Marktentwicklung treiben Nachfrage nach Software

Hexagon investierte stark in Innovationen und brachte im dritten Quartal mehrere neue Produkte auf den Markt. Dazu gehören der Absolute Tracker ATS800, eine GNSS-Smart-Antenne und eine neue LiDAR-Technologie. Diese Produkte stoßen besonders in der Luftfahrt, im Bauwesen und in der Infrastruktur auf Interesse und sollen das Wachstum des Unternehmens langfristig stärken.

Das Unternehmen erwartet für das letzte Quartal 2024 ähnliche Marktbedingungen, sieht sich aber gut positioniert, um von der fortschreitenden digitalen Transformation zu profitieren, sobald das gesamtwirtschaftliche Umfeld sich verbessert.

Abspaltung zur Schärfung der Unternehmensstrategie

Das Management beabsichtigt zudem, ALI als eigenständige „NewCo“ an die Börse zu bringen, wobei eine mögliche Notierung sowohl in den USA als auch in Schweden geprüft wird. Die Entscheidung wird damit begründet, dass Hexagon und ALI zunehmend unterschiedliche Märkte und Technologien bedienen: Hexagon fokussiert sich auf Lösungen für die industrielle und geospatiale Digitalisierung, während ALI komplexe Projekte und Vermögensverwaltung für asset-zentrierte Industrien unterstützt.

Durch die geplante Abspaltung entstehen somit zwei eigenständige Unternehmen mit klar definierten Strategien und Profilen. Die Q3-Zahlen des ALI-Segments stützen diesen Schritt: Mit einem organischen Umsatzwachstum von 6 % und einer robusten EBIT-Marge von 34,9 % zeigt ALI ein stabiles Geschäft, das auch zukünftig hohe Margen und Wachstumsperspektiven bietet. Für Hexagon bedeutet dies, dass es sich auf Kerngeschäftsbereiche konzentrieren und flexibler auf branchenspezifische Anforderungen reagieren kann.

Fokus auf wiederkehrende Einnahmen und Innovationskraft

Hexagon legt verstärkt Wert auf die Entwicklung von Softwarelösungen, wie die steigenden wiederkehrenden Einnahmen im Q3 zeigen. Das Wachstum in der ALI-Sparte spiegelt ebenfalls diesen Fokus wider, indem SaaS-Verkäufe und langfristige Wartungsverträge eine zunehmend zentrale Rolle spielen. Durch die Herauslösung von ALI kann Hexagon sein eigenes Portfolio klarer auf autonome Lösungen, Geosysteme und Fertigungsintelligenz ausrichten, während ALI als separate Einheit den Bereich der Asset-Verwaltung und den Lebenszyklus-Management-Lösungen voll ausschöpfen kann.

Finanzielle Effizienz und Chancen für Investoren

Der Schritt ermöglicht es Hexagon, die Kapitalressourcen effizienter einzusetzen und gezielt in den Ausbau von Technologien wie autonomen Plattformen, AI-gestützten Systemen und digitalen Zwillingen zu investieren. Die Quartalszahlen belegen, dass Hexagon in einem stabilen finanziellen Umfeld agiert und gleichzeitig einen positiven Cashflow und stabile Margen aufrechterhält. Die Abspaltung könnte daher auch Investoren zusätzliche Investitionsmöglichkeiten in zwei klar positionierte, profitable Unternehmen bieten.

Bewertung und Ausblick

Die enstprechende Pressemitteilung des Konzerns betont das Potenzial, dass ALI als eigenständiges Unternehmen besser auf Trends wie die Optimierung von Vermögenswerten und die Nachfrage nach digitalisierten Projektlösungen reagieren kann. Hexagon plant, den Prozess der Abspaltung innerhalb von 12 bis 18 Monaten abzuschließen, was auch Spielraum für weitere strategische Anpassungen bietet.

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